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Peter Achten: Brief aus ...

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Vogelnest und Barfi

Hoch, höher, am höchsten. Der Wirtschaftsboom in Asien kennt, so scheint es, keine Grenzen. "Only the sky is the limit", flüsterte schon vor rund zehn Jahren der Basler Remo Riva mit glänzenden Augen ins Mikrophon angesichts des Bank-of-China-Wolkenkratzers in Macao. Den hat Riva entworfen, ebenso wie viele andere Hochhäuser von Peking bis Singapur und von Taipei, Hong Kong bis Shanghai.

 


Die asiatische Wachstumseuphorie, könnte man sagen, spiegelt sich modellhaft im Bau von möglichst hohen Monumenten wieder. Das höchste Haus der Welt steht schon längst nicht mehr im Eldorado des Kapitalismus, in Amerika. Seit drei Jahren hält Taipei, Hauptstadt des Tigerstaates Taiwan oder - je nach Leseart - Hauptort der abtrünnigen chinesischen Provinz Taiwan, diesen Rekord. Das Internationale Finanzzentrum, kurz Taipei 101 genannt, ragt 509 Meter in den Himmel. Damit wurden die Petronas-Türme in Malaysias Hauptstadt Kuala Lumpur entthront, die es "nur" auf präzise 451,9 Meter bringen.

Das Rennen um hoch, höher, am höchsten geht weiter. Architekten von Projekten in Shanghai, Hong Kong, Jakarta oder Tokio träumen schon von tausend Meter hohen Monstergebäuden. Wohl mit Sauerstoffanschluss zuoberst in den teuersten Büros. Vorerst aber ist der Nahe Osten am Zug, denn dort in Dubai entsteht derzeit das Burj Dubai. Geplante Höhe: Rund 800 Meter.

Im Gegensatz zu Shanghai wird in Peking, da mehr Platz vorhanden, nicht nur, aber auch in die Höhe gebaut. Im Zentrum der Stadt sieht es bald aus wie in Manhattan. Das neue Zentrum des Nationalen Chinesischen Fernsehens beispielsweise wird zwar nur 250 Meter hoch, dafür formal kein Turm, sondern eine ganz wilde Skulptur (ohne Volksabstimmung!), entworfen vom holländischen Architekten Rem Koolhaas. Oder das Olympiastadion in Form eines Vogelnestes von Herzog & de Meuron (ohne Volksabstimmung!). Oder die Nationaloper beim Tiananmen in Form einer durchsichtigen Perle vom französischen Architekten Landreu (ohne Volksabstimmung ... ja, ja, ich weiss, China ist ein autoritärer Staat, manche sagen auch Diktatur). So was ist eben in China und zumal im chinesischen Kulturzentrum Peking möglich. Denn nur der Himmel ist die Grenze, auch kulturell, um Freund Remo Riva nochmals zu zitieren.

Damit sind wir in der Schweiz angekommen, genauer in Basel. Aber Nein, wo denken Sie, geneigter Leser, verehrte Leserin, auch hin. Nein und nochmals Nein, in den Abstimmungskampf ums neue Casino am Barfi (für Ausser-Basler: Barfüsserplatz im Stadtzentrum) will ich mich aus über 10'000 Kilometern Entfernung nun wirklich nicht einmischen. Es geht ja in dieser Kolumne um Hochhäuser, nicht wahr.

Also, das Basler Messeturm ist mit 105 Metern das höchste Haus der Schweiz. Es ist so hoch, wie das Wohnhaus in Peking, in dessen oberstem Stockwerk ich wohne. Aber schon kommen, eh, die Zürcher. Die nämlich wollen unique wie sie eben Downtown Switzerland einmal sind, einen "Prime Tower" bauen. Sage und schreibe 126 Meter hoch. Man stelle sich das in Basel nur einmal vor. Die Basler aber lassen sich nicht lumpen, denn sie können sich in extremis wie immer auf die Chemie verlassen. Der Roche-Turm nämlich, ob er nun kommt oder nicht, soll sagenhafte 163 Meter hoch werden. Wenn das mit den Wolkenkratzern zwischen Basel und Zürich so weiter geht - ähnlich wie im Fussball eben - dann sind wir bald soweit wie in China, wo Peking und Shanghai - im Fussball wie im Hochhäusle bauen - den Ton angeben.

Fazit: Weder in China noch in der Schweiz wachsen die Bäume in den Himmel, die Bauten aber manchmal schon. Mit oder ohne Abstimmung.

28. Mai 2007
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Peter Achten, geboren 1939 in Basel, lebt und arbeitet in Peking (Beijing). Er ist seit 1967 journalistisch tätig. Seine Karriere begann er bei "National-Zeitung" und "Basler Nachrichten" als Lokalredaktor, arbeitete später als Radio-Korrespondent aus Madrid. 1974 wechselte er zum Schweizer Fernsehen, wo er Produzent / Moderator der "Tagesschau" und Mitglied der Chefredaktion wurde. Mit Sitz in Beijing, Hanoi und Hongkong arbeitete Achten ab 1986 als Fernost-Korrespondent für Schweizer Radio DRS sowie verschiedene Schweizer Tageszeitungen. Zwischen 1990 und 1994 war er in Washington USA-Korrespondent für SF DRS. Von 1997 bis 1999 war er Chief Representative für Ringier in Vietnam. Von 1999 bis 2008 war Peter Achten Asienkorrespondent für Schweizer Radio DRS sowie für Ringier-Titel und Chefredaktor des Wirtschaftsmagazins "China International Business". Spektakulär waren seine Radio-Reportagen über den blutig niedergeschlagenen Volksaufstand im Frühjahr 1989 auf dem Tiananmen-Platz in Beijing, den Tsunami in Banda Acah 2004 und den Zyklon in Burma 2008. Heute arbeitet PA als freier Asien-Korrespondent mit Sitz in Peking. © Foto by OnlineReports.ch

mailto:peter.achten@usa.net

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"Wegen tiefer Pünktlichkeit der Eurocity-Züge von Mailand nach Bern und Basel werden ihre Fahrzeiten verlängert."

bz und CH-Media-Zeitungen
am 9. April 2024
in einem Untertitel
https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif

Wegen hoher Augenbrauen kommt dieser Satz jetzt im "Gelesen & gedacht".

RückSpiegel


Die bz verweist in einem Bericht über die Kita-Krise im Baselbiet auf OnlineReports.

BaZ, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die OnlineReports-News über das geplante Ministertreffen in Basel auf.

Der Sonntagsblick zitiert OnlineReports in einer grossen Recherche über die Baselbieter SVP-Politikerin Sarah Regez.

Baseljetzt verweist im Bericht über Basler Schiffsunfälle auf ein OnlineReports-Video.

Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).