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© Foto by Ruedi Suter
Leben auf Gitterrost: Polarfuchs Svobos Leiden für die menschliche EitelkeitFür den lukrativen westlichen Markt sterben osteuropäische Pelztiere in grausamen Konzentrationslagern Von Ruedi Suter Wer echten Pelz kauft, kann ihn nicht ruhigen Gewissens tragen. Darauf verweisen pünktlich zur Vorweihnachtszeit und gegen den ungebrochenen Pelztrend in der Mode einmal mehr die Tierschutzorganisationen. Auch in Tschechien vegetieren zahllose Pelztiere in Zuchtfarmen für den westeuropäischen Markt. Es sind Konzentrationslager für Wildtiere, in denen furchtbare Zustände herrschen. Dies zeigte ein Augenschein in einer Zuchtfarm bei Pisek. Dort wartet auch Svobo, ein junger Fuchs, auf seine Exekution durch Elektroschock. Verzweifelt versuchen sie zu fliehen. Hilflos pressen sie sich an die hintere Wand ihrer erdrückend kleinen Gitterkäfige. In ihren Augen flackert die nackte Angst. Einige springen panisch die Drahtgitter hoch, andere kauern wie erstarrt in einer Ecke auf dem Gitterboden. Dies, obwohl wir uns den Tieren langsam und behutsam nähern. Wir wollen die Tiere weder erschrecken noch ängstigen, aber vor allem dürfen wir nicht von den Farmern und den Besitzern dieser Anlage entdeckt werden. Wir stehen in einer "Fuchsfarm" im tschechischen Milevsko unweit der Stadt Pisek. Hier vegetiert auch Svobo, der Polarfuchs, zusammen mit Hunderten von Leidensgenossen – alle eingepfercht in diesen quälend engen und völlig verdreckten Käfigen.
"Kein Zweifel: Wir stehen
Kein Zweifel: Wir stehen in einem Konzentrationslager für Wildtiere. Beim behutsamen Abschreiten der Käfigreihen treffen wir auf Svobo. Der junge Polarfuchs fällt auf, weil er im Gegensatz zu seinen Käfiggenossen etwas Vertrauen fasst und sich - hin- und hergerissen zwischen Fluchtreaktion und Neugier - langsam und vorsichtig dem Fotografen nähert. Svobos Augen wirken treuherzig. Seine weichen Pfoten mit den zu langen Krallen suchen Halt auf den Maschen des Gitters. Der Draht schneidet ihm tief in die Pfoten. Diese werden ihr Leben lang weder Waldboden noch Wiese berühren. Svobo wird auch nie rennen, nie jagen, nie etwas Festes essen oder in einem Fuchsbau Junge aufziehen können.
"Nerze, Füchse, Kaninchen, Chinchillas
Farmen, in denen neben Nerzen und Füchsen auch Kaninchen, Chinchillas und Sumpfbiber (Nutria) für die Eitelkeit der Menschen in Westeuropa ein elendes Kurzleben fristen müssen. 95 Prozent der tschechischen Nerz- und 50 Prozent der Fuchspelze werden von den rund 3'000 registrierten Züchtern exportiert. Die meisten nach Holland, Belgien und Deutschland. In Länder also, in denen die Konsumenten über das Leiden der Pelztiere orientiert sind. Für einen Fuchsmantel müssen zirka 10 Füchse, für einen Nerzmantel 40 bis 60 Nerze und für einen Mantel aus Chinchillapelzen 130 bis 200 Tiere ihr Leben lassen. 16. Dezember 2001
"Käfighaltung ist Tierquälerei"
r.s. Der Kampf gegen die quälerische Pelztierhaltung ist noch lange nicht gewonnen, befürchten die Tierschutzorganisationen. Weder in Skandinavien, wo die meisten Pelztierfarmen existieren, noch in Russland und Osteuropa, wo die Zustände schlimm sind und sich bislang nur sehr wenige Gedanken über das Leid der Pelztiere machten. Die Schweizerische Gesellschaft für Tierschutz SGT/ProTier arbeitet darum neu mit der tschechischen Tierschut-zorganisation Svoboda zvirat zusammen, um mit Informationsaustausch und finanzieller Unterstützung auf die Abschaffung der tschechischen Pelztierzucht hin zu wirken. Denn tschechische Tierpelze landen auch in Schweizer Kleiderläden. ProTier wie auch der Schweizer Tierschutz STS forderten pünkt-lich zur Vorweihnachtsszeit die Konsumentinnen und Konsumenten auf, keine echten Pelze in Form von Kleidern oder Kleiderverzierungen (z.B. Bordüren, Kragen, Handschuhe usw.) zu kaufen. Umstrittene Massen-Pelztierzucht in Holland
r.s. "Das ist furchtbar viel für so ein kleines Land: 10 Prozent aller Nerzpelze kommen aus den Niederlanden", klagte Anna van Acker, Mitarbeiterin der holländischen Tierschutzorganisation "Pelz für Tiere" (Bont voor Dieren, BvD) gegenüber OnlineReports in Amsterdam. Weltweit steht Holland bei der "Produktion" von Nerzpelzen an zweiter Stelle. In zurzeit rund 200 Farmen fristen Abertausende von Nerzen ein qualvolles Dasein, und die Zahl der Farmen nimmt weiter zu. Überdies werden jährlich an die 2'000 Füchse und einige tausend Chinchillas ihrer Felle wegen umgebracht. Egal, ob Nerze, Füchse oder Chinchillas - alle Tiere vegetieren in artfeindlichen Haltungen. Dies haben auch Parlament und Behörden eingesehen. So wurde in Holland die einschlägige Haltung von Füchsen und von Chinchillas am 1. April 1998 verboten. Allerdings haben die existierenden Farmen eine Auslaufzeit bis zum 1. April 2008. So lange geht das Leiden für viele Tiere weiter. Auch das Verbot der Nerzfarmen wird im holländischen Parlament diskutiert. Doch beschlossen ist es noch nicht, und auch hier wird mit einer Übergangsfrist von 10 Jahren geliebäugelt. |
neuen Ebenrain-Chef |
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bei regionalen Strompreisen |
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voller Tatendrang |
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mit einer Million Franken |
Reaktionen |
Duell um den Ständerat:
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Sie will die Pro-Kopf-Prämien abschaffen,
er auf keinen Fall. Das grosse Streitgespräch.
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rot-grüne Vertretung in Bern
Nach erfolgreichen Landratswahlen wollen die Grünliberalen auch einen Nationalratssitz.
Tiefgefrorene Tiere.
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Das Museum.BL hat Probleme mit
Schädlingen und dem Sommer-Klima.
Paone und Amsler greifen
für Sie in die Tasten
OnlineReports bleibt, was es ist.
Nur mehr davon.
25 Jahre OnlineReports:
Peter Knechtli sagt Adieu
pkn., der Gründer des Pionier-Newsportals,
übergibt jetzt die Verantwortung.
Reaktionen |
Baum-Politik stösst auf
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