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BVB-Flottenerneuerung: Basler Regierung setzt auf Gas-BusseAus ökologischen und finanziellen Gründen fallen Diesel- und Trolleybusse ausser Betracht Von Peter Knechtli Die Basler Regierung setzt bei der anstehenden Erneuerung der BVB-Busflotte einheitlich auf gasbetriebene Fahrzeuge. Sie sieht in dieser Strategie einen Gegenvorschlag zur Volksinitiative, die das bestehende Trolleybus-Netz erhalten und ausbauen will. Die Trolleybus-Initianten sind vom Regierungskonzept trotz ökologischem Entgegenkommen nicht begeistert. Zwei Trolleybus-Linien verkehrten in Basel-Stadt bis Dezember 2004. Seither ist noch eine Linie ("31") mit insgesamt elf Fahrzeugen in Betrieb. Doch der elektrisch betriebene Bügel-Bus hat in Basel eine nicht zu unterschätzende Fangemeinde: Das Komitee "Pro Trolleybus" reichte vor einiger Zeit nicht nur eine Petition, sondern auch eine mit über 7'700 Unterschriften versehene Initiative ein, welche die Erhaltung und den Ausbau des bestehenden Trolleybus-Netzes verlangt. Grund: Dieses schweizweit geförderte Bussystem sei abgasfrei, umweltfreundlich, leise und fahrgastfreundlich. Insbesondere die faktische Absenz von Lärm und die Verwendung erneuerbarer Energie führen die Initianten als wichtigste Pluspunkte an.
28. März 2006
STANDPUNKTE
Komitee Pro Trolleybus will "Gegenvorschlag heftig bekämpfen": Der Trolleybus gewinnt mit riesigem Abstand bei den Umweltwerten und, soweit in der Studie geprüft, auch bei den sozialen Werten. Insbesondere gewinnt er mit grossem Abstand bei den in der Studie evaluierten vier Grenzwerten NOx, PM (Feinstaub), CO2 und Lärm. Somit erweist er sich als weitgehend schadstofffrei und nachhaltig. Zudem weist er weniger Fahrgastunfälle und wird als klar sicherer bezeichnet (weniger und weniger schwere Verletzte) als die übrigen, hektischen Strassenfahrzeuge. "Das ist eine 'fossile' Denkart" Warum nur will die Basler Regierung bei den städtischen Bussen einen fossilen Brennstoff (Öl) durch einen anderen (Gas) ersetzen? Dies ist für einen neutralen Beobachter aus der Ferne völlig unverständlich und zeugt von einer in wahrstem Sinne "fossile" Denkart. Vor diesem Hintergrund lohnt sich der Blick nach Städte wie beispielsweise Arnheim (NL), Rom, Athen und Landskrona (Schweden), oder – hier bei uns in der Schweiz – Zürich und Genf.
Hoffentlich ist sich die Basler Regierung auch darüber im Klaren, dass die weltweit bekannte, gewinnbare Erdgasvorkommen mengenmässig begrenzt sind und bereits innert Dezennien aufgebraucht sein werden. Somit wird der Gaspreis – der zudem mit von Spekulationsblasen und politische Abhängigkeiten diktiert wird – bis zu diesem Zeitpunkt ohnehin sehr stark ansteigen und die ganze Kostenfrage in einem ganz anderen Licht stellen.
Aus meiner Sicht bleibt die Lösung mit aus Wasserkraft, Atomkraftwerken oder alternativen Kraftwerken generierte Elektrizität betriebene Trolleybusse für mittelgrosse Städte wie Basel die zukunftsfähigste. Nur diese (sehr Schweizerische!) Optionen gewährleisten einen emissionsarmen öffentlicher Busverkehr, welcher darüber hinaus absolut klima-neutral ist. Selbstverständlich sollten auch die Vorortslinien trolleyfiziert werden: Es wird doch wohl noch möglich sein, auf Basel-ländlichem Boden ein paar Masten mit Fahrleitungen zu installieren?
Der Trolleybus zu teuer? Was für ein Unsinn! Ich verweise auf die auch in Basel völlig ausgearteten Sozialbudgets, wo mit den jährlichen Kosten das gesamte Busnetz gleich dreimal elektrifiziert werden könnte. Vor diesem Hintergrund steht auch die aus meiner Sicht betrübliche Feststellung, dass sich die – an sich sehr unterstützenswerte! – Trolleybusinitiative politisch durch eine bestimmte Richtung, nämlich die sozial-demokratische, hat vereinnahmen lassen. Dies wird Ihr an der Urne zum Verhängnis werden. René Sanderink, Brunnen/SZ "Trolleybus wäre eine Insellösung" Basel ist keine Insel, sondern Teil einer Agglomeration, die sich über drei Länder und vier Kantone erstreckt. Dank den Abkommen von Schengen und Dublin fallen glücklicherweise schon bald die Grenzzäune und die Agglomeration wächst noch mehr zusammen. Die Planung fast aller Lebensbereiche sollte deshalb in jedem Bereich in Abstimmung mit unseren Nachbarn erfolgen, wenn sie zukunftsgerichtet und kundenfreundlich sein will.
Das trifft selbstredend auch auf den öffentlichen Verkehr zu. Der Trolleybus wäre eine Insellösung für Basel-Stadt, denn unsere Nachbarn setzen auf die Regio-S-Bahn und das Tram als Hauptverkehrsmittel und den Verbrennungsbus als Zubringer für schwächer frequentierte Linien. Die Einführung des Systems Trolleybus wird weder in Baselland, noch in den Städten Weil und St. Louis diskutiert. Würde Basel-Stadt auf dieses System setzen, müssten die Fahrgäste wieder vermehrt an der Kantonsgrenze umsteigen. Der Gegenvorschlag der Regierung liegt deshalb goldrichtig: Basel Stadt setzt – wie seine Nachbarn – auf das Tram als Hauptverkehrsmittel und auf flexible Verbrennungsbusse für das ergänzende Netz. Die ökologischen Anliegen der Trolleybus-Initiative werden über die Gas/Biogas-Komponente erfüllt.
Nicht ganz nachvollziehbar ist für mich die Argumentation des Komitees Pro Trolleybus, wonach der Gegenvorschlag, also der mit Gas und Biogas angetriebene Bus, "behinderten- und betagtenfeindlich", gar "menschenfeindlich" sein soll. Diesel- und Gasbusse werden fast auf der ganzen Welt eingesetzt. Sind all diese Städte menschenfeindlich? Braucht Basel immer einen Luxus-Sonderzug? Moderne Niederflurbusse sind rollstuhlgängig und auch von gehbehinderten Menschen selbständig zu begehen, unabhängig davon, ob sie mit einem Diesel-, Gas- oder Elektromotor angetrieben werden. Gut geschultes Personal kann mit jedem Fahrzeug sorgfältig und kundenfreundlich fahren, unabhängig vom Antriebssystem.
Verwenden wir die vorhandenen Investitionsmittel lieber für den Ausbau des Tramnetzes als zur Elektrifizierung von Buslinien. Neue Tramlinien, zum Beispiel nach Weil am Rhein und St. Louis, bringen den Fahrgästen mehr Nutzen als wenn ein Verbrennungsbus durch einen elektrischen Bus ersetzt wird. Mit neuen OeV-Angeboten kann der Modal Split, das heisst der Anteil des öffentlichen Verkehrs am Gesamtverkehr, verbessert werden. Das kommt uns allen zu gute und gibt Lebensqualität! Martin Häfliger, Basel |
neuen Ebenrain-Chef |
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voller Tatendrang |
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