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Rechnungsfehler: EBL-Delegierte feuern Revisoren

Das hat es in der Geschichte der Elektra Baselland (EBL) noch nie gegeben: Gestern Donnerstagabend entbanden die Delegierten nach kritischer Diskussion die langjährige Revisionsgesellschaft BDO ihres Mandats – entgegen dem Antrags des Verwaltungsrats.
Liestal, 8. Juni 2018

Verwaltungsratspräsident Erich Geiser verhinderte eine juristisch komplizierte Abstimmungsausmarchung nur, indem er den Delegierten für 2019 eine neue Rechnungsprüfungsgesellschaft in Aussicht stellte. Um ein Haar verweigerte die Delegiertenversammlung den bisherigen Revisoren sogar das Mandat für das laufende Jahr – die gewöhnlich unspektakuläre Bestätigung lief auf ein völlig überraschendes Patt von 86 zu 86 Stimmen hinaus.

Bilanz-Korrektur für das vorletzte Jahr

Hintergrund für den Rausschmiss bildete eine nachträgliche Korrektur um 20 Millionen Franken in der Rechnungsbilanz für das vorletzte Jahr. Dabei geht es darum, dass im Wesentlichen eine Wertanlage nach oben korrigiert werden musste. Dies führte, neben anderem, zu einer Neubewertung des Eigenkapitals um rund 23 Millionen Franken, also deutlich mehr als im Geschäftsbericht 2016 ausgewiesen.

Somit stellte sich für die Delegierten sinngemäss folgende Frage: Was wäre passiert, wenn das Eigenkapital nicht etwa auf-, sondern um 23 Millionen Franken hätte abgewertet werden müssen? Und wieso haben dies die Rechnungsprüfer, die dafür bezahlt werden, solche Fehler zu finden, nicht gemerkt, denn hier geht es nicht um eine Handvoll Franken, sondern um Millionen?

Der BDO-Vertreter schwieg

Letztlich blieb an der Delegiertenversammlung die Ursache für den Bewertungsfehler unklar. EBL-Finanzenchef Alain Jourdan räumte ein, dass dies "nicht hätte passieren" dürfen. Möglicherweise wurde die besagte Bewertung bei der laufenden Überführung der drei schon lange bestehenden EDV-Programme in ein einziges neues Programm übersehen, oder man ging bei der Bilanz schlicht von falschen Annahmen aus, wurde angedeutet.

Das blieb am Donnerstagabend unklar. Alleine, der an der Versammlung anwesende Vertreter der BDO, der vielleicht Licht ins Dunkel und die Delegierten in eine gnädigere Stimmung hätte bringen können, hüllte sich in Schweigen. Er erklärte nach der nur haarscharf erfolgten Bestätigung fürs laufende Jahre, es ging immerhin um einen Grossauftrag, nicht zu reden von den im Zusammenhang mit dem Bilanzfehler aufgeworfenen Fragen: "Wir erklären, den Auftrag anzunehmen und wünschen noch einen schönen Abend."

Wechsel an der Unternehmens-Spitze

Neben der gewöhnlich routinemässigen Abnahme des Geschäftsberichts an der Delegiertenversammlung der Elektra Baselland, wurden der langjährige Geschäftsleiter Urs Steiner und Geschäftsleitungsmitglied Beat Andrist, der seit Ende der achtziger Jahre wesentlich den Aufbau des Wärmegeschäfts der EBL mitgeprägt hat, mit viel Applaus verabschiedet. Willkommen geheissen wurde der neue Geschäftsleiter Tobias Andrist und der neue Geschäftsleiter-Stellvertreter, Rechnungschef Alain Jourdan.



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"Schwieriger als erwartet"

Gut, zu sehen, dass anscheinend doch nicht "alles" geht und – endlich – auch die Gilde "Big 4" mit etwas kritischerem Blick als früher begleitet wird. Die Suche nach einer geeigneten Nachfolgerin könnte sich schwieriger als erwartet darstellen. Bei den schweytzerischen Postbetrieben hat ja die königlich-göttlich KPMG soeben das gleiche Schicksal erlitten. Bleiben also nur noch "zwei" potentielle Kandidaten für das gewiss fürstlich entlöhnte Mandat – viel Glück!


René Wetzel, Zug




"Nicht nur 'best friends' spielen"

Es ist fast unglaublich, dass solche Fehler überhaupt passieren. Hier muss von den verantwortlichen Personen klar von einem Versagen aus gesprochen werden. So viel Verstand und Beharrlichkeit muss doch von Führungspersonen gegeben sein, wenn es um solch heikle Angelegenheiten geht. Man muss auch den Revisoren über die Schulter schauen und nicht nur "best friends" spielen.

Die eigene Bilanz oder die Steuerrechnung von Herrn Jourdan hat sicher auch keine solchen Fehler auszuweisen. Hier hat er die Annahmen wahrscheinlich nicht so falsch gemacht. Ein Skandal, als Mitarbeiter hätte ich zu solch einem Finanzchef nicht mehr all zu viel Vertrauen und würde meinen Lohnausweis immer genau prüfen. Auch ohne Revisor.

Als Finanzchef würde ich eine Weile in die Ferien gehen und meine Fähigkeiten reflektieren….. aus Sicht der Revisoren, die "Bewertungsbücher" und die "Buchhaltung in 20 Stunden" von Leimgruber und Prochinig nochmals studieren und mich in Grund und Boden schämen.


Lukas Schaub, Birsfelden



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vom 26. März 2024
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Wer bildet was oder wen?

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Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

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Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

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Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

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Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

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