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Die Schlag-Zeilen um die "Bestie von Rupperswil"

Zürich, 25. Mai 2016

Der "Medien-Club" vom Dienstag befasste sich mit Sensations-Journalismus, Voyeurismus und dem Schutz der Persönlichkeitsrechte am Beispiel der "Bestie von Rupperswil". Es ging um die Frage, welchen Erkenntnisgewinn Einzelheiten aus dem persönlichen Umfeld des Vierfach-Mörders bieten und wie Medien wie jene der "Blick"-Gruppe (Sensation) und der NZZ (distanziert, wertend) an das aufwühlende Thema herangingen.

SF-Moderator Franz Fischlin, in der "Tagesschau" eine Spur zu brav, gefiel mir am besten. Er war gut vorbereitet, stellte die richtigen Fragen. Medienrechtlerin Rena Zulauf schoss sich auf die Boulevard-Medien ein und dozierte wenig konkret wie vor Studenten. Rainer Stadler äusserte sich prononciert gegen schnelle Namensnennung und Publikation von Täter-Bildern, Katia Murmann als Mitglied der "Sonntagsblick"-Chefredaktion verteidigte die Vorgehensweise ihres Blattes.

Auch Fernsehen ist ein Voyeurismus-Medium

Nur eine Frage bleibt: Das Schweizer Fernsehen, das einen tränengerührten Freund eines Mord-Opfers beim Verfolgen der jüngsten Polizei-Medienkonferenz hautnah abfilmte, blieb ausser einer rechtfertigenden Erklärung durch Chefredaktor Tristan Brenn kaum ein Thema in der Sendung. Dies, obschon auch die TV-Macher dem Zwang zu emotionalen, dramatischen Bildern auf ihre Weise mindestens genauso sehr ausgesetzt sind wie die Spürhunde des Boulevard-Journalismus.

Der Erkenntnisgewinn zum Erkenntnnisgewinn: Nichts wird sich ändern, die Medien werden weiterhin ihren Marktgesetzen folgen, der "Blick" an vorderster Front, die NZZ diskret im Hintergrund. Auch das Fernsehen spielte und spielt immer auch mit einer gewissen Form von Voyeurismus und lebt von ihm – auch diesen Dienstagabend. Nur: Das Thema sind jeweils die andern. Wo blieb der SF-Repräsentant in der Runde?



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"Tribunal gegen die 'Blick'-Redaktion"

Der angekündigte Medienclub erwies sich schliesslich als ein offensichtlich von den Sendungsverantwortlichen eingefädeltes Tribunal gegen die "Blick"-Redaktion. Anhand eines vom "Blick" veröffentlichten Bildes vom "Rupperswiler Täter" sollte die "miese und menschenverachtende" Berichterstattung des Blick aufgezeigt werden.

"Chefankläger" Franz Fischlin, mit viel Papier um sich herum, versetzte der anwesenden Katia Murmann, Mitglied der Chefredaktion "Sonntagsblick", den vermeintlichen vernichtenden Schlag ins Genick, indem er ihr und den Zuschauern die Kopie eines SMS-Dialogs aus dem Bekanntenkreis des "mutmasslichen" Täters vorlegte, in welchem der "Blick"-Redaktion von der Veröffentlichung des Fotos abgeraten wurde. Ich gehe mal davon aus, dass der Lieferant dieses SMS-Dialogs für seine Dienste von Fischlins Redaktion entsprechend gut honoriert worden ist.

Pech nur für Fischlin, dass sich der Dialog gar nicht auf das veröffentlichte Bild bezog, es sich dabei um ein anderes Bild gehandelt hat, welches vom "Blick" auch gar nicht veröffentlicht wurde. Dieses Auflaufen auf Grund hat Fischlin aber in keiner Weise irritiert – er wich aus und schwafelte vom System. Unterstützt wurde er von der als Medienrechtlerin vorgestellten Rena Zulauf, die die massive Verfolgung und Belästigung von Leuten durch "Blick"-Journalisten in Zahlen fassen konnte. Von bis zu fünfzig Telefonanrufen pro Tag wusste sie zu berichten. Aussagen, die niemand kontrollieren kann und bei denen sie sich bei Nachfragen – wie praktisch – auf ihr Anwaltsgeheimnis berief.

Wie ein Witz mutet es an, wenn bei einer Diskussion unter Medienschaffenden die Verbrechensberichterstattung einer NZZ gegen jene des "Blicks" ausgespielt wird – und dies erst noch nach Oberlehrer Art.

Damit kein Missverständnis aufkommt, ich selbst bezeichne im Familienkreis den "Blick" oftmals selbst als "Schmierenblatt". Was da aber von Franz Fischlin eingefädelt und mit sorgsam ausgewählten Gästen orchestriert wurde, empfinde ich als heuchlerisch.


Wilhelm Schaub, Ecromagny F




"Auch die Leserschaft hat ihre Macht"

Recht resigniert die Konsequenzen, die Peter Knechtli in seinem präzis berichtenden Text zieht. "Der Erkenntnisgewinn zum Erkenntnnisgewinn: Nichts wird sich ändern, die Medien werden weiterhin ihren Marktgesetzen folgen, der "Blick" an vorderster Front, die NZZ diskret im Hintergrund." Hat die Leserschaft nicht auch ihre Macht. Sie kann auf verschiedenen Wegen, die Redaktionen zu Ansätzen eines Umdenkens zwingen. Etwa durch Leserbriefe. Oder durch engagierte Briefe an die Chefredaktion. Oder durch Petitionen an die Redaktionen. Machen wir uns nicht kleiner als wir sind.


Xaver Pfister, Basel



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"Der neue Eingang zum Birsigparkplatz wird der Ersatzneubau des Heuwaage-Hochhauses bilden."

bz
vom 26. März 2024
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Wer bildet was oder wen?

RückSpiegel


Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).