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© Foto by Survival International


WWF sperrt sich gegen indigene Selbstbestimmung

Eklat beim OECD-Vermittlungstreffen um Indigenenrechte im Kongobecken: Die Menschenrechtsorganisation Survival International steigt aus und wirft dem Umweltschutzkonzern WWF kolonialistisches Verhalten vor.
Basel, 5. September 2017

Sie sind gescheitert, die verheissungsvollen Vermittlungsgespräche unter OECD-Leitlinien zwischen der klagenden Menschenrechtsorganisation Survival International (SI) und dem kritisierten World Wildlife Fund (WWF). SI hat gemäss heutiger Medienmitteilung die in der Schweiz geführten Gespräche über eine Verletzung der OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen abgebrochen. Begründung: Der WWF verweigere den Baka-Pygmäen (Bild) weiterhin das Recht auf Mitsprache bei der Verwaltung der Naturschutzzonen in den Baka-Wäldern Kameruns.

Anfangs 2016 hatte Survival International die Beschwerde eingereicht. Sie wurde von der Schweizerischen Kontaktstelle der OECD gutgeheissen. Eine Premiere, wurde doch von der OECD noch nie eine multinationale Naturschutzorganisation unter die Lupe genommen. SI wirft (wie auch andere Beobachter) dem im Kongobecken besonders aktiven WWF vor, zusammen mit Regierungen und Rohstoffkonzernen Parks und Schutzzonen über die Köpfe der Regenwaldvölker einzurichten und durch zu diplomatisches Verhalten nicht energisch genug gegen schwere Menschenrechtsverletzungen an den Urvölkern vorzugehen. Dies alles, obwohl die Panda-Organisation selber durch ihre eigenen Richtlinien dazu verpflichtet wäre.  

"Zustimmung wird nie eingeholt"

Der Direktor von Survival International, Stephen Corry, taxiert den Ausgang der Gespräche mit dem WWF als "bestürzend". Denn Naturschutzorganisationen sollten sicherstellen, dass die freie, vorherige und informierte Zustimmung der Menschen eingeholt wurde, deren Gebiete sie kontrollieren wollen.

Dies sei seit 20 Jahren die offizielle Politik des WWF. Corry: "Aber in der Praxis wird diese Zustimmung nie eingeholt und der WWF wollte sich nicht darauf verpflichten, diese für seine Projekte in Zukunft sicherzustellen." Survival werde aber nicht locker lassen, den WWF dazu zu "bewegen, sich an Recht und seine eigenen Grundsätze zu halten". Immerhin bilde das Prinzip der freien, vorherigen und informierten Zustimmung (FPIC) der Grundstein der international anerkannten Rechte für indigene Völker, so der SI-Direktor.

"WWF verpasst seine guten Selbstverpflichtungen"

Der WWF, seit seiner Gründung regelmässig mit Vorwürfen konfrontiert, die Jäger-und Sammlervölker zu vernachlässigen und seit den neunziger Jahren wiederholt mit handfesten Vorwürfen im Kongobecken konfrontiert, stellt sich unbeeindruckt auf den Standpunkt, alles unter Kontrolle zu haben und weitgehend richtig zu machen. Selbst die in Kamerun von ihm unterstützten und der Menschenrechtsverletzungen an den Baka überführten Wildhüter sind der Öffentlichkeit gegenüber kein Thema. Stattdessen verweist die Organisation auf ihre Hilfsprogramme, welche auch die Rechte der Indigenen stärken würden.

Von der Gesellschaft für bedrohte Völker Schweiz (GfbV) wird das Scheitern der Verhandlungen bedauert. Geschäftsleiter und Kenner des Kongobeckens Christoph Wiedmer zu OnlineReports.ch: "Wir haben erwartet, dass der WWF die Problematik ernster nimmt. Denn Naturschutzpärke dürfen nicht ohne Einverständnis der dort lebenden indigenen Bevölkerung durchgesetzt werden. Der WWF hat es damit verpasst, sich an die Umsetzung seiner an und für sich guten Selbstverpflichtungen zu machen."




Weiterführende Links:
- WWF wegen "Menschenrechts-Verletzungen" vor OECD
- Harsche Kritik an der WWF-Politik im "Pygmäen"-Wald
- Touristen sollen unkontaktierte Völker bewahren helfen


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"Holzfäller weissgewaschen"

Nicht ganz unerwartet: Auch in Sarawak (Malaysia), wo der Bruno  Manser Fonds für indigene Völker wie die Penan sich einsetzt, hatte die "Panda"-Organisation sich mit den Mächtigen liiert und die Holzfäller und Palmöl-Pflanzer weissgewaschen.


Per Schellenberg, Røros (Norwegen)



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"Der neue Eingang zum Birsigparkplatz wird der Ersatzneubau des Heuwaage-Hochhauses bilden."

bz
vom 26. März 2024
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Wer bildet was oder wen?

RückSpiegel


Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

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In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

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