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"Komplizenschaft von Unternehmen und Behörden" kritisiert

Journalistische Recherchen zu Themen wie Umweltverschmutzung und Raubbau werden schwieriger und sind riskant. Dies die alten Erkenntnisse einer neuen Studie, welche die Medienunternehmen schont.
Genf, 4. Juni 2010

"Das Haupthindernis einer unabhängigen und tiefer gehenden Berichterstattung über Ursachen globaler Umweltprobleme ist die Komplizenschaft zwischen an Ressourcenraubbau beteiligten Unternehmen und lokalen Behörden", schreibt die internationale Berufsorganisation "Reporter ohne Grenzen" (ROG) in ihrem neusten Bericht über Pressefreiheit und Umweltberichterstattung. Dabei konzentriert sie sich auf Zustände in Entwicklungs- und Schwellenländern, ohne auf ähnlich gelagerte Situationen in den Industriestaaten hinzuweisen.

Namentlich milliardenschwere Branchen wie die Minen-, Öl- und Holzindustrie würden bei ihren Tätigkeiten von Regierungen protegiert. Effekt: Informationen über skandalträchtige, hoch riskante Fördertechniken und den umweltschädigenden Rohstoffabbau würden unterdrückt. So mussten laut ROG gerade in diesen Bereichen eine Reihe neuer Fälle von gewalttätigen Übergriffen, Drohungen und Schikanen gegen  recherchierende Journalisten und Journalistinnen registriert werden. Die Abwehr- und Vertuschungsversuche der Konzerne würden häufig auch durch juristische Verfolgungen von Medienmitarbeitern und Zensur begleitet.

Bestechungsversuche an Medienleuten

Stark tabuisiert seien zurzeit beispielsweise in Vietnam Berichte über den Abbau von Bauxit, einem Erz, aus dem vor allem Aluminium produziert wird. Medienleute und Blogger, die über die hochgiftigen Schlammrückstände berichteten, seien festgenommen worden. Zudem sei im Februar 2010 sei der Herausgeber der Website www.bauxitevn.info, Nguyen Hue Chi, nach Hausdurchsuchungen eine Woche lang verhört worden. Die vietnamesische Regierung setze schon seit Jahren im Interesse der Konzerne harte Zensurmassnahmen durch. Auch habe sie das einzige Institut des Landes aufgelöst, das unabhängige Analysen zum Abbau von Bauxit geben konnte.

Mit besondern Schwierigkeiten haben unabhängige Medienleute zu kämpfen, die sich mit der Abholzung der letzten Urwälder in Ländern mit korrupten Regierungsstellen befassen. Reporter, die sich etwa in Indonesien kritisch mit der Reduzierung der Waldflächen - seit 1950 um 70 Prozent - und illegaler Entwaldung auseinandersetzen, müssen mit Repressionen rechnen. Reporter ohne Grenzen: "Es ist ausserdem gängig, dass Holzunternehmen in dem südostasiatischen Land Journalisten bestechen, damit die Reporter kritische Artikel unterlassen."

Krise der Medienunternehmer

Und in Nordargentinien habe sich ein Streit um die umweltschädigenden Auswirkungen von Kupferminen auf die Wasserqualität derart aufgeheizt, dass Medienleute zwischen die Fronten von Befürwortern und Gegnern des Minenprojekts geraten sind: In den Provinzen Catamarca und Chaco registrierte ROG Angriffe auf Journalisten sowohl von Sicherheitskräften, die im Dienste lokaler Politiker stehen, als auch von gewalttätigen Gegnern der Minenindustrie.

In ihrem zweiten Bericht zu den Gefahren eines engagierten Umweltjournalismus geht ROG nicht auf die dem Berufsstand ebenso zusetzende finanzielle und mentale Krise der Medienunternehmer ein. Die meisten wollen oder können die aufwändigen Recherchen nicht mehr finanzieren. Die Journalistenorganisation hat ihren Bericht pünktlich zum morgigen "Tag der Umwelt" veröffentlicht, um die Rolle von Journalisten bei der Sammlung und Verbreitung von Informationen zu drängenden, globalen Umweltfragen in den Vordergrund zu rücken. Dabei beschwört ROG einen Idealzustand: "Angesichts der Herausforderungen des Klimawandels helfen Medien, glaubhafte und unabhängige Diagnosen zur Situation unseres Planeten zu erstellen."




Weiterführende Links:
- Genfer Deponie-Experte erhebt Zensur-Vorwurf gegenüber Radio DRS
- Der Triumph der Umweltverachter über den Umweltjournalismus
- Desolate Zustände in der Pferdehaltung
- In Afrikas Wäldern tobt ein verdrängter Krieg
- Die Schutzgebiete der Erde haben keinen Goodwill und kein Geld
- "Das Interesse am Stumm-Machen Mansers ist belegt"
- Wer eine Reise tut, bekommt sehr viel – gar nie mit
- "Ein besonderer Persönlichkeitsschutz für Journalisten existiert nicht"


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Veranstaltungs-Hinweis

 

Ein zärtlicher Irrsinn

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"Der neue Eingang zum Birsigparkplatz wird der Ersatzneubau des Heuwaage-Hochhauses bilden."

bz
vom 26. März 2024
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Wer bildet was oder wen?

RückSpiegel


Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

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Sonja Kuhn,
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Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).