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© Foto by Peter Knechtli, OnlineReports.ch


"Die Wohn-Initiativen sind ein Hochrisiko-Experiment"

Es dürfte eine politisch heisse Abstimmung absetzen in einem Kanton, in dem 85 Prozent der Bevölkerung Mieter sind: Das bürgerliche Basel und die Hauseigentümer lehnen die vier linken Wohn-Initiativen kategorisch ab.
Basel, 26. April 2018

Im Nein-Komitee sind die bürgerlichen Parteien, die Wirtschaftsverbände und der Hauseigentümerverband vertreten. An der Medienkonferenz heute Donnerstagmorgen in einer frisch renovierten, leeren Parterrewohnung an der Hegenheimerstrasse präsentierten Gino Mazzotti (Präsident der Wohngenossenschaft Landhof), Patricia von Falkenstein (Präsidentin und Grossrätin der LDP), Andreas Biedermann (Präsident SVIT beider Basel) und Katja Christ (Präsidentin und Grossrätin der GLP, Bild v.l.n.r.) die Nein-Kampagne.

"Bürokratie treibt Mieten"

Die vier Initiativen zum Schutz der Mieterinnen und Mieter seien ja "vielleicht gut gemeint", attestierten die Gegner. Aber das war's dann auch schon. Dann hagelte es Kritik: "Realitätsfremd und nicht durchdacht", ja sogar ein "Hochrisiko-Experiment" seien die Volksbegehren, die am 10. Juni zur Abstimmung gelangen.

"Unnötig" sei die Formularpflicht, die Vermieter bei einer Leerstandsquote von 1,5 Prozent bei einem Wohnungswechsel verpflichtet, gegenüber dem Neumieter den Vormietzins zu deklarieren. Schon heute hätten die Mieter das Recht, die früheren Zinsverhältnisse zu erfahren.

Die Folge wäre kontraproduktiv: Durch die zusätzliche Bürokratie stiegen die Mieter, wie sich im Kanton Genf zeige, der die Formularpflicht eingeführt hat.Das schweizeriche Mietrecht halte heute schon fest, dass Mietzinssteigerungen "nur bei klar definierten Kostensteigerungen und Mehrleistungen zulässig" seien, sagte die Juristin von Falkenstein.

"Wohnpolitiik funktioniert"

Andreas Biedermann sah in der Initiative "Mieterschutz am Gericht" einen "Angriff auf unsere funktionierende Wohnpolitiik". Diese Initiative will Gerichtsgebühren für Mietstreitigkeiten stark senken und Parteientschädigungen ausschliessen, was das Volk 2013 abgelehnt habe. Die Schlichtungsstelle für Mietangelegenheiten löse rund 93 Prozent der Streitfälle "einvernehmlich, schnell, effizient und kostengünstig". Bei einer Annahme der Initiative würde sich die Zahl der gerichtlichen Prozesse "deutlich erhöhen". Die Konfrontation zwischen Mietern und Vermietern nähme zu.

Als "radikal" bezeichnete Gino Mazzotti die Forderung nach einem in der Kantonsverfassung verankerten "Grundrecht auf Wohnen". Danach hätte jede gemeldete Person einen einklagbaren Anspruch auf eine Wohnung. Die Grössenberechnung: Anzahl Personen plus ein Zimmer. Dabei dürfte die Miete nicht mehr als einen Drittel des Haushaltseinkommens betragen. "Wo müsste Basel bei diesem Hauruck-Wohnungsbau den Raum hernehmen?", fragte er und fügte beklagend an, dass dazu "Grünraum überbaut" werden müsste. Menschen in Not könnten heute schon auf Wohnhilfe zählen.

"Wir brauchen Investoren"

Nicht in Frage kommt für das Nein-Komitee auch die "Wohnschutz-Initiative", die Renovation, Umbauten und Abbrüche bewilligungspflichtig machen und langjährige Mieter "unkündbar machen" will. "Unnötig", sagt Katja Christ, das Obligationenrecht biete mit seinen Erstreckungsmöglichkeiten bereits "weit gehenden Mieterschutz". Die Folge wäre, dass es ältere Menschen schwer hätten, eine Wohnung zu finden, weil Vermieter dann eher auf flexible junge Mieter setzten.

Ausserdem würden energetisch notwendige und sinnvolle Renovationen "massiv erschwert", weil die Anreize fehlten. Die Forderung nach Erhaltung des Quartier-Charakters führe zu einer "Blockierung der Weiterentwicklung". Die Initiative verhindere, dass investiert wird. "Aber wir brauchen Investoren, die innovative Wohnmodelle schaffen und verdichten."

Wenig konkret blieben die Antworten auf die OnlineReports-Frage, was gegen die sinkende Leerstandsquote bei steigenden Bevölkerungs- und Arbeitsplatzzahlen getan werden könne. "Das Thema müssen wir angehen" (Christ) hiess es, und "die Politik ist da gefordert" (von Falkenstein).




Weiterführende Links:
- Wohn-Initiativen: Basel soll nicht "Silicon Valley" werden


Basler Durchschnittsmieten


SVIT-Präsident Andreas Biedermann nannte an der Medienkonferenz Zahlen zu den durchschnittlichen Mietzinsen aller in Basel vermieteten Wohnungen:
2 Zimmer: 960 Franken
3 Zimmer: 1'190 Franken
4 Zimmer: 1'600 Franken


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"Der neue Eingang zum Birsigparkplatz wird der Ersatzneubau des Heuwaage-Hochhauses bilden."

bz
vom 26. März 2024
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Wer bildet was oder wen?

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