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"Bonfol"-Sanierung: Rücktritt der Projektleitung gefordertBasel/Bonfol, 14. Mai 2004Radikale Kritik von Umweltschutz-Organisationen und Gewerkschaften am Konzept der Basler Chemischen Industrie (BCI) zur Sanierung der Chemiemülldeponie im jurassischen Bonfol: Die fünf im "Collectif Bonfol" zusammen geschlossenen Organisationen - darunter Greenpeace, Pro Natura, WWF und die Geerkschaft GBI - forderten heute an einer Pressekonferenz in Basel den Rücktritt der aus der Chemieindustrie rekrutierten Projektleitung und die Übergabe der Verantwortung an eine unabhängige Projektorganisation. Die Kritiker stützen ihre Kritik auf ein wissenschaftliches Gutachten der Chemiemüll-Experten Martin Forter und Jean-Louis Walther ab. Danach entspreche das Projekt "in keiner Form dem heutigen Stand der Sanierungstechnik für Altlasten". Die Arbeitsplatzsicherheit müsse hinter dem Schreddern der Abfälle zurückstehen. So warne die BCI zwar vor angeblichen Explosivkörpern, schlage aber gleichzeitig vor, "den ausgegrabenen Abfall tel quel zu schreddern". Die Expertise macht deutlich, dass nach Jahren des Planens ohne konkrete Gefahrenbeseitigung auch die Bundesbehörden langsam die Geduld verlieren. So habe Christoph Wenger vom Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (Buwal) bemerkt, "dass die Altlastenverordnung nicht irgendwelche Konzepte fordere, sondern ein Sanierungsprojekt". Der vorliegende Bericht sei eine Sammlung von Konzeptideen, die "unterschiedlich ausgereift und durchdacht" seien. Auf dieser Basis eine Chemiemülldeponie wie jene von Bonfol öffnen zu wollen, sei "zu gefährlich". Wie das Collectif Bonfol unter Berufung auf interne Dokumente mitteilt, teilten auch "sämtliche Experten" des Standortkantons Jura die "harte Kritik". Es sei unverständlich, dass fünf Chemiekonzerne von Weltruf - Novartis, Roche, Syngenta, Ciba SC, Clariant, SF-Chem, Henkel, Rohner - nicht in der Lage seien, die latente Bedrohung, die von der Chemiemülldeponie ausgehe, innert nützlicher Frist professionell zu beseitigen, sondern im Gegenteil noch Finanzierungs-Druck auf den Kanton Jura und die Standortgemeinde ausübten. |
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