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© Foto Stadtgärtnerei Basel-Stadt


277 schwachen Stadtbäumen droht die Kettensäge

Basel, 12. Oktober 2017

Im Kanton Basel-Stadt müssen diesen Herbst 277 auf öffentlichem Grund stehende Bäume dran glauben. Diese Zahl geht aus der im neusten Kantonsblatt publizierten Liste der Stadtgärtnerei hervor. Ihr Durchschnittsalter von nur rund 40 Jahren zeigt laut einer Mitteilung des Bau- und Verkehrsdepartements, "wie schwer es heute Bäume in der Stadt haben, ein stattliches Alter zu erreichen". Die sich verändernden klimatischen Verhältnisse – mehr Trockenheit und Hitzetage, aber auch die Zuwanderung von neuen Schädlingen und Krankheiten – machten den Bäumen das Leben schwer.

Fäll-Kandidaten mit rotem Punkt

Jeden Herbst überprüft die Stadtgärtnerei sämtliche Stadtbäume, "um einen gesunden und sicheren Baumbestand zu erhalten". Jene Bäume die gefällt und ersetzt werden müssen, sind vor Ort mit einem roten Punkt markiert. Die meisten von ihnen genügen den Sicherheitsanforderungen nicht mehr. Entweder stehen sie nicht mehr stabil oder Äste drohen abzubrechen.

Nebst dem teilweise hohen Alter der Bäume seien Schädlinge, Pilzkrankheiten und Streusalzeinwirkung weitere Gründe, weshalb ein Baum entfernt werden muss. Seit ein paar Jahren, so das Departement, "müssen vermehrt auch jüngere Bäume ersetzt werden, die aufgrund ungünstiger Hitzeeinwirkung Schäden am Stamm aufweisen".

Spezielle Pflanztechniken

Umso wichtiger sei es, die Wachstumsbedingungen für die Ersatzpflanzen (Bild) optimal zu gestalten. Weiter gelte es, Baumarten und -sorten auszuwählen, die auf die Klimaveränderungen abgestimmt sind. Zu beiden Aspekten hat die Stadtgärtnerei sowohl durch eigene Versuche wie auch im Austausch mit Fachkreisen viele Erkenntnisse dazugewonnen. Mit hochwertigen Pflanztechniken und speziellen Pflegemassnahmen werde dafür gesorgt, dass die heute gepflanzten Bäume ein hohes Alter erreichen können.

Dabei setzt die Stadtgärtnerei auf möglichst grossräumige Baumrabatten. Mit ihrem eigens entwickelten Baumsubstrat, das verdichtet werden kann und trotzdem noch gute Wachstumsbedingungen bietet, kann sogar unter den Trottoirs zusätzlicher Wurzelraum geschaffen werden. Ein weisser Stammanstrich schützt die junge Rinde vor Sonnenbrand. Unterirdische Bewässerungen oder Wassersäcke als Giesshilfe versorgen die Bäume stets mit ausreichend Wasser.

Höhere Temperaturen, längere Hitzephasen

Jeder zehnte der 26'000 Basler Bäume steht auf einer Jungbaumliste und erhält besondere Pflege: In den ersten rund drei Jahren erhalten sie bei Bedarf zusätzlich Wasser. Während den ersten zehn bis zwanzig Jahren wird ihre Krone durch gezielten Schnitt nach und nach aufgebaut, damit sie eine stabile Krone bilden und das erforderliche Lichtraumprofil frei halten.

Die Jungbäume seien "eine wichtige Investition in die Zukunft", wie es weiter heisst: "Sie spenden in ein paar Jahrzehnten wohltuenden Schatten – laut Prognosen werden dann Temperaturen markant höher und Hitzephasen noch länger sein als heute."




Weiterführende Links:
- Rümelinsplatz: Widerstand gegen Umgestaltungs-Pläne
- Fitnesskur für Münsterplatz-Kastanienbäume
- Petition gegen Fällung von 140 Bäumen am Dalbedych


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"Neubauten und Tiefgaragen haben Vorrang"

Eine hübsche Medienmitteilung des Baudepartements, aber arg geschönt. Sie lässt unerwähnt, dass viele gefällte Bäume gesund sind, aber den gehätschelten Investoren und ihren Bauprojekten zum Opfer fallen. Dass im Vorjahr "ausserordentlich viele Bäume aufgrund von Projekten gefällt" wurden, ist sogar im jüngsten GPK-Bericht nachzulesen. Wieviele baupolitische Fällungen es sind, kann oder will man im BVD nicht sagen, doch ist die Aussage entlarvend: "Für Bäume gibt es keine reguläre Lebenserwartung." (GPK-Bericht Seite 19)

Wohl ist es richtig, dass die Stadtgärtnerei ihre Bäume nach Kräften hegt und pflegt. Es ist aber ein offenes Geheimnis und geht auch aus Rechtsschriften hervor, dass bei einer Interessensabwägung zwischen Baumschutz und (Neu-) Bautenschutz der Neubau und die Tiefgarage wenn immer möglich Vorrang erhalten, wofür jeder noch so gesunde, geschützte, adulte Baum gefällt werden darf. Diese Wesselssche Grundhaltung ist wird vom Bauinspektorat durch dick und dünn verteidigt.

Eben erst ist diese Grundhaltung "Bautenschutz statt Baumschutz" vom Basler Verwaltungsgericht im Steinengraben-Urteil bestätigt worden. Der gesetzliche Zwang zur "inneren Verdichtung" führe dazu, so die mündliche Urteilsbegründung, dass auch eine über 100-jährige geschützte Eibe einer Tiefgarage weichen müsse. Selbst das Ersatzbäumchen müsse sich damit abfinden, dass es nicht etwa auch 100-jährig werden könne, sondern jederzeit aufgrund baulicher Anpassungen wieder ausgerissen werden könne – etwa wenn die Tiefgarage nach 15 Jahren saniert werden muss.

Deshalb bleibt laut dem auf das Wohnraumförder-Gesetz (WRFG) abgestützte Entscheid nicht nur der bezahlbare Wohnraum am Steinengraben ohne Chance zu überleben; auch die Bäume haben diese Chance offenbar verwirkt. Höchste Zeit also, dieses WRFG zu ändern und das Baumschutzgesetz zu stärken.


Beat Leuthardt, Grossrat "Basta", Basel



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Veranstaltungs-Hinweis

 

Ein zärtlicher Irrsinn

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"Der neue Eingang zum Birsigparkplatz wird der Ersatzneubau des Heuwaage-Hochhauses bilden."

bz
vom 26. März 2024
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Wer bildet was oder wen?

RückSpiegel


Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

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Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

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Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

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