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Glotz am Medienkongress: "In die Kultur des andern eintauchen"Basel, 16. September 2004"Nicht mit grenzüberschreitenden Kabelnetzen" dürfe die grenzüberschreitende Kommunikation in Gang gesetzt werden, sondern "mit dem Eintauchen in die Kultur des jeweils andern". Dies sagte heute der Medienwissenschafter, St. Galler Professor und frühere SPD-Bundesgeschäftsführer Peter Glotz am 9. Dreiländer-Kongress über "Medien und Kommunikation am Oberrhein" in Basel. In seiner nüchternen Analyse über Chancen und Grenzen trinationaler Kommunikation führte Glotz zahlreiche Beispiele gescheiterter Medienkooperationen in Europa auf. Auch in der Region Oberrhein sind grenzüberschreitende Medienprojekte nicht problemlos. Die "Dreiland-Zeitung" der "Basler Zeitung" fand ihr vorzeitiges Ende, weil sie der Entwicklung voraus war und "zu früh" lanciert wurde, wie der stellvetretende BaZ-Chefredaktor Matthias Geering ausführte. Andere Projekte wiederum - so im Bereich Radio und Fernsehen - haben überlebt. Sowohl das Glotz-Referat wie auch das anschliessende Podiumsgespräch machten deutlich, dass grenzüberschreitende Medien-Kooperation verschiedene Grenzen gesetzt sind: marktwirtschaftliche, kulturelle, sprachliche und individuelle - weil sich die angehörigen nationalregionaler Kulturkreise nur selektiv an der Nachbarschaft interessieren: In der Region Basel beispielsweise beschränkt sich das Interesse am Elsass unter gesellschaftlichen Mehrheiten auf den kulinarischen und den Konsumbereich. Fazit: Gelingt es den Subregionen nicht, das Interesse am ausländischen Nachbarn zu wecken, wird auch grenzüberschreitende Kommunikation auf ausgewählte Bereich beschränkt bleiben. - Geleitet wurde die Veranstaltung im Kongresszentrum durch den Basler Justizdirektor und Aussenminister Hans Martin Tschudi, Präsident der trinationalen Oberrheinkonferenz. Schade, dass sich der Kongress im Wesentlichen auf die traditionellen Medien beschränkte, und die Chancen, die zukunftsträchtige Internet- und Online-Medien bieten, kaum erörterte. Abgesehen vom etwas dünnen Vorschlag von Kurt Beck, dem Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz, der eine Internet-Zeitung für die Region Oberrhein vorschlug, die viermal jährlich aktualisiert werden soll. Gähn! |
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