Werbung

© by Weepingsikkim


"Staudämme sind das Ende unserer Lepcha-Kultur"

Die Furcht vor der Zerstörung ihrer Heimat durch den Bau von sechs Grosstaudämmen treiben die Lepcha-Ureinwohner des Dzongu-Tals im indischen Sikkim zu Protesten und Essverweigerung. Die Schweiz soll an der Damm-Finanzierung nicht beteiligt sein.
Basel, 30. August 2007

Die Angriffe der Grosstechnologie auf den Fluss Teesta, gerne als die Lebensader Sikkims bezeichnet, empfinden traditionelle Lepchas als einen Angriff auf ihre Kultur und auf Dzongu, ihre abgelegene und immer noch weitgehend intakte Heimat. Mit Protesten in und ausserhalb Sikkims versuchen neuerdings entschlossene Lepchas mit Hilfe von Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen, die Aufmerksamkeit der Welt auf ihre Lage zu lenken.

Dzongu und das angrenzende Khangchendzonga-Biosphärenreservat beherbergen eine unermessliche biologische Vielfalt, die Gegend gilt als eines der letzten Naturparadiese Indiens. Bereits in den sechziger Jahren wurde Dzongu unter Sonderschutz gestellt. Ein königliches Dekret - Sikkim war bis 1975 ein unabhängiges buddhistisches Königsreich - bestimmte damals, dass das Gebiet für alle Zeiten den Lepchas als Refugium vorbehalten sei, was später auch lange von der indischen Verfassung garantiert wurde.

"Dzongu ist unser letztes Rückzugsgebiet"

Doch mittlerweile hat sich die "National Hydrelectric Power Corporation" (NHPC) mit ihren Stauprojekten durchgesetzt, um mit Ausnahmegenehmigungen, ohne seriöse Umweltverträglichkeitsprüfung und über die Köpfe der einheimischen Lepchas den ersten Damm (Teesta 5) in den Fluss zu treiben. "Dzongu ist das letzte Rückzugsgebiet für mein Volk. Wenn hier noch weitere Dämme gebaut werden, bedeutet dies das Ende unserer Kultur", erklärte Dawa Lepcha gegenüber einer befreundeten Nordwestschweizer Wissenschaftlerin, die in Sikkim forscht, darum nicht genannt werden will und am Donnerstag gegenüber OnlineReports die Befürchtungen als "leider absolut realistisch" einstuft.

Dawa Lepcha ist ein bekannter indigener Dokumentarfilmer, der zusammen mit  Gyatso Tenzing (Bild) mit einer mehrwöchigen Essverweigerung auf die drohende Verbauung des Flusses aufmerksam machte. Trotz dem brachialen und früher bereits anderswo  praktizierten Vorgehen des Energiekonzerns NHPC wurde der Damm von der Deutschen Bank und der Asian Development Bank mitfinanziert - jenem Geldinstitut also, in dessen Entwicklungsfonds die Schweiz zwischen 2005 und 2008 via die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) 53 Millionen Franken fliessen lässt.

Schweiz: "Kein Bezug zum Staudammprojekt"

"Die DEZA arbeitet wohl in Sikkim, ihre Projekte haben jedoch keinen direkten oder indirekten Bezug zum erwähnten Staudammprojekt", versicherte DEZA-Sprecher Thomas Jenatsch auf Anfrage gegenüber OnlineReports. Da man in Bern über die Proteste "im Einzeln" noch nichts wisse, möchte sich die Direktion dazu im Moment nicht äussern, sagte Jenatsch. "Allerdings möchten wir auch nicht ausschliessen, dass wir das Thema in einem der nächsten unserer periodischen Gespräche mit den Behörden aufnehmen werden."

So oder so blicken die Lepchas und andere Völker der Himalaya-Region Sikkim mit grösster Sorge in die Zukunft. Ihrer wasserreichen Gebirgslandschaft drohen Dutzende neuer Staudämme und Wasserkraftanlagen, die den gigantischen Energiehunger des aufstrebenden Indiens stillen sollen. Von diesem Potential würden noch nicht einmal 20 Prozent genutzt, meldet das ebenfalls in Sikkim tätige Aargauer Ingenieurunternehmen Colenco Power Engineering AG. Und: "Die indische Regierung setzt daher auf einen weiteren Ausbau der Wasserkraft, und auch der Teilstaat Sikkim ermutigt private Investoren, in Wasserkraftwerke zu investieren." Es liege an den Geldgebern zu garantieren, dass sie weder Menschenrechtsverletzungen noch Umweltzerstörungen mitfinanzierten, meint die Wissenschaftlerin aus der Nordwestschweiz.

Doch "Affected Citizens of Teesta", die lokale Organisation gegen die Staudämme im nördlichen Sikkim, fordert bereits nach ihren ersten Erfahrungen mit Staudamm Teesta 5 und dessen gesundheitlichen, umweltschädlichen und sozialen Folgen kategorisch den Stopp aller geplanten Dammprojekte: "Um das Überleben der Lepchas zu ermöglichen und die natürliche Vielfalt unserer Heimat zu schützen."



 Ihre Meinung zu dieser News
(Mails ohne kompletten Absender werden nicht bearbeitet)

www.onlinereports.ch - Das unabhängige News-Portal der Nordwestschweiz

© Das Copyright sämtlicher auf dem Portal www.onlinereports.ch enthaltenen multimedialer Inhalte (Text, Bild, Audio, Video) liegt bei der OnlineReports GmbH sowie bei den Autorinnen und Autoren. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Veröffentlichungen jeder Art nur gegen Honorar und mit schriftlichem Einverständnis der Redaktion von OnlineReports.ch.

Die Redaktion bedingt hiermit jegliche Verantwortung und Haftung für Werbe-Banner oder andere Beiträge von Dritten oder einzelnen Autoren ab, die eigene Beiträge, wenn auch mit Zustimmung der Redaktion, auf der Plattform von OnlineReports publizieren. OnlineReports bemüht sich nach bestem Wissen und Gewissen darum, Urheber- und andere Rechte von Dritten durch ihre Publikationen nicht zu verletzen. Wer dennoch eine Verletzung derartiger Rechte auf OnlineReports feststellt, wird gebeten, die Redaktion umgehend zu informieren, damit die beanstandeten Inhalte unverzüglich entfernt werden können.

Auf dieser Website gibt es Links zu Websites Dritter. Sobald Sie diese anklicken, verlassen Sie unseren Einflussbereich. Für fremde Websites, zu welchen von dieser Website aus ein Link besteht, übernimmt OnlineReports keine inhaltliche oder rechtliche Verantwortung. Dasselbe gilt für Websites Dritter, die auf OnlineReports verlinken.

Veranstaltungs-Hinweis

 

Ein zärtlicher Irrsinn

Nach achtjähriger Abwesenheit kehrt Avery Sutton mit seiner Verlobten Gillian zu seiner Familie zurück. Was von da an passiert, muss man gesehen haben.

Mit "37 Ansichtskarten" von Michael McKeever winkt den Zuschauerinnen und Zuschauern eine zauberhaft schwarze Komödie mit berührenden Momenten und angenehmer Unterhaltung. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Vorverkauf hier:
www.theater-rampenlicht.ch

https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif
"Der neue Eingang zum Birsigparkplatz wird der Ersatzneubau des Heuwaage-Hochhauses bilden."

bz
vom 26. März 2024
https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif

Wer bildet was oder wen?

RückSpiegel


Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

Weitere RückSpiegel

Werbung






In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).