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Ein grosser Journalist ist tot: Frank Schirrmacher

Die SF-"Tagesschau" hat es – wenn auch mit falsch eingeblendetem Namen – immerhin heute um halb acht Uhr gemeldet, die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) schon früher auf ihrer Homepage: Frank Schirrmacher, Mit-Herausgeber der Zeitung und für den Kulturteil verantwortlich, ist tot.
Frankfurt, 12. Juni 2014

Frank Schirrmacher, 1959 geboren, ist am heutigen Donnerstag nach einem Herzinfarkt gestorben. Es ist ein Schlag für die FAZ, zu deren Ansehen er massgeblich beigetragen hat, aber auch ein Schlag für alle an der Kultur Interessierten. Die FAZ selbst sprach von einem "Unglück" und verglich Schirrmacher kühn mit Thomas Mann.

Schirrmacher war ein bewunderungswürdiger Kulturjournalist und als solcher eine das Kulturleben prägende Gestalt, die den Respekt aller verdient. Er war mir erst aufgefallen – viel zu spät, muss ich leider sagen –, als er nach dem 6. Juni 2013 die FAZ zu einem Sammelpunkt für alle gemacht hatte, die sich im Kampf gegen die ungeheuerliche Tätigkeit der amerikanischen – und weltweiten – geheimdienstlichen Überwachung engagierten.

Richtungsweisende Beiträge

Früher als irgendein anderer hatte er die Bedeutung des Themas erkannt. Mit Autoren wie Evgeny Mozorov, Shoshana Zuboff, Constanze Kurz, Frank Rieger und vielen anderen hatte er den Kulturteil der Zeitung in ein Forum umgewandelt, auf dem sie alle ihre Meinung zum Thema verbeiten konnten und die Möglichkeit hatten zu zeigen, in welchem Mass unsere Freiheit als Bürger ebenso wie die Freiheit des Denkens auf dem Spiel stand.

Die Beiträge von Schirrmacher waren richtungsweisend. Sie gehörten zu meiner unbedingten und regelmässigen Lektüre. Schirrmacher wollte aufklären. Er war ein liberaler Geist im alten, aber allerbesten, das heisst bürgerlichen Sinn des Begriffs. Anders als was der Ausdruck heute fälschlicherweise suggeriert, bedeutete Liberalismus für ihn die geistige Verteidigung der Würde des Individuums gegen Staatsgewalt, Repression, Bevormundung, Zensur. Geistige Freiheit im weitesten Sinn. Er stand zu diesen Werten, mit Nachdruck, weil es keine anderen gab, für die es sich gelohnt hätte zu streiten. Das Leben in der digitalen Welt ist zu einem Problem geworden, das uns alle betrifft.

 

Krise der Vernunft, Pathologie als Norm

Er hatte eine klare Vorstellung, wovon er schrieb. In einem Artikel im August 2011 berief er sich auf auf den erzkonservativen englischen Journalisten Charles Moore, Biograf der früheren englischen Premierministerin Margaret Thatcher, der sich mit einem Mal fragte, ob nicht vielleicht die Linke am Ende doch recht haben könnte. Schirrmacher sah in dieser Frage "das komplette Drama der Selbstdesillusionierung des bürgerlichen Denkens", das sich gerade in England abspielte. Nicht nur dort, muss man sagen.

Im März 2013 bezeichnete Schirrmacher in einem Gespräch im "Tages-Anzeiger" die Eurokrise als eine "Krise der Vernunft". Wer würde nicht zustimmen wollen? Und als dann im Juni letzten Jahres die NSA-Krise nicht mehr vom Tisch zu wischen war, fürchtete er, "dass die algorithmisch aufgerüstete Informationsökonomie im Begriff (sei), aus pathologischen Erscheinungsformen Normen für die gesamte Gesellschaft abzuleiten". Soweit sind wir heute.

Er, Schirrmacher, wollte das aber nicht einfach auf sich beruhen lassen. Und sorgte mit immer neuen eigenen Beiträgen und solchen anderer Autoren dafür, dass das Thema weiter auf der Tagesordnung blieb, wo es hingehörte.

Dass seine Interessen weit darüber hinausgingen, zeigen seine Bücher zum Thema der gesellschaftlichen Überalterung und der Ausbreitung des "homo oeconomicus", die in den Buchhandlungen erhältlich sind.



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"Der neue Eingang zum Birsigparkplatz wird der Ersatzneubau des Heuwaage-Hochhauses bilden."

bz
vom 26. März 2024
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Wer bildet was oder wen?

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