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"Tango"-Ausstieg kostet die BVB 1,2 Millionen Franken

Wenn Basel-Stadt aus dem gemeinsamen Programm mit Baselland zur Beschaffung von 50 "Tango"-Trams aussteigt, wird dies die BVB 1,2 Millionen Franken kosten. Diesen Anspruch stellte heute der Baselbieter Regierungsrat Jörg Krähenbühl.
Liestal/Basel, 11. Februar 2010

Der einseitige Entscheid des BVB-Verwaltungsrats, die "Tango"-Trambeschaffung durch eine zweite Kundenbefragung in Frage zu stellen, stösst in der Baselbieter Regierung auf "Befremden". Das zeigte sich heute Donnerstagmorgen im Landrat, wo der Freisinnige Thomas Schulte eine dringliche Interpellation einreichte.

"Skandal", heisst es hinter vorgehaltener Hand

Am Rande der Landratssitzung heute Donnerstagmorgen war hinter vorgehaltener von einem baselstädtischen "Skandal" die Rede. Auch Bau- und Umweltschutzdirektor Jörg Krähenbühl (SVP, Bild) zeigte sich gegenüber OnlineReports unverkennbar verärgert. In seiner Vorstoss-Beantwortung erinnerte an die lange Vorgeschichte der gemeinsamen "Tango"-Beschaffung. Der Beschaffungsentscheid sei von beiden Verwaltungsräten einstimmig gefällt und gemeinsam der Öffentlichkeit kommuniziert werden. BVB und BLT hätten mit dem Lieferanten zuvor einen Rahmenvertrag über die Bestellung von "Tango"-Trams abgeschlossen, die Evaluation sei von BVB und BLT auf der Basis einer Vereinbarung "gemeinsam durchgeführt" worden. Es habe sich somit um ein partnerschaftliches Geschäft gehandelt.

Doch der neu zusammengesetzte Verwaltungsrat der BVB fühle sich, so Krähenbühl, "offenbar nicht mehr an das gebunden", was dieses Organ in alter Zusammensetzung entschieden habe, sagte Krähenbühl. Dann folgte eine versteckte Drohung: Die Verlässlichkeit der BVB als Vertragspartner entscheide aber darüber, "in welchem Ausmass die Zusammenarbeit mit dem Kanton BL und der BLT in Zukunft weiter gelebt werden kann".

BLT machte Kompromisse

Wie Krähenbühl vor dem Baselbieter Parlament weiter erklärte, hätte ein Ausstieg der BVB aus dem "Tango"-Beschaffungsprogramm massive finanzielle Konsequenzen für die BVB: "Sollte die BVB keine 'Tango'-Trams beschaffen, so schuldet sie der BLT einen Betrag von 1,2 Millionen Franken", weil die tiefere Stückzahl der Preis in die Höhe drückt.

Der BLT entsteht kein weiterer direkter wirtschaftlicher Schaden. Die BLT sei hingegen während des Beschaffungsprojektes "Kompromisse zu Gunsten der BVB eingegangen, die nicht mehr rückgängig zu machen sind". Dazu gehöre die maximale Fahrzeuglänge von 45 Metern. Die BLT hätte ein Tram mit einer Länge von 47 Metern vorgezogen, das sechs zusätzliche Sitzplätze ermöglicht hätte, was einem sehr wichtigen Kundenwunsch entspricht.

In einem Brief des BLT-Verwaltungsrates an den BVB-Verwaltungsrat wird dringlich ein rasches Gespräch verlangt.

Chauffeure über "Combino" unglücklich

In der Diskussion sagte FDP-Landrat Schulte, er könne "nicht verstehen, was da abgeht". Irritiert zeigte sich Schulte über Aussagen des neuen BVB-Verwaltungsratspräsidenten Martin Gudenrath, wonach er den "Combino" lobte, aber Hersteller Siemens das frühere Pannen-Tram für die Basler Innenstadt nicht für geeignet halte. Die BVB, so Schulte, möchten als "offenbar eine Lösung, die nicht geht auf dem Basler Netz".

Regierungsrat Krähenbühl (SVP), Mitglied des BLT-Verwaltungsrates, kündigte an, er werde auch mit seinem Basler Amtskollegen Hans-Peter Wessels (SP) das Gespräch suchen. Der dissidente SVP-Volksvertreter Josua Studer, selbst Tram- und Buschauffeur der BVB, zeigte couragierte Enttäuschung über das Vorgehen des BVB-Verwaltungsrates. Die Chauffeure seien mit dem "Combino" "absolut unglücklich": Es komme unter den Fahrdienstangestellten zu "erhöhten Rückenbeschwerden".

Baselbieter Zulieferer profitieren

Der "Tango" wird von "Stadler Rail" hergestellt. Dessen Besitzer, der SVP-Nationalrat Peter Spuhler, dürfte den neuen Partnerschafts-Krach der beiden Basel wohl mit Besorgnis mitverfolgen. Von der Bestellung profitieren als Zulieferer auch vier Baselbieter Unternehmen – unter ihnen die Prattler Schreinerei von Andreas Schneider (SVP), dem Präsidenten der Wirtschaftskammer Baselland, und die Metallbaufirma Bacher in Reinach.




Weiterführende Links:
- Knatsch um "Tango": BVB fährt an Partner BLT vorbei


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"Enttäuschendes Innenleben"

Toll und imposant, dachte ich mir, als ich das erste "Tango"-Tram sah, welches Richtung Riehen fuhr. Freude herrschte, das Outfit begeistert. Das Innenleben des Trams ist absolut behindertenunfreundlich. Dasselbe gilt für Eltern mit Kinderwagen wie für ältere Menschen. Kaum eingestiegen, beginnt ein Hindernislauf, sofern überhaupt ein Durchkommen ist. Fazit zum "Tango": Aussen fix, doch innen nix, schade.


Yvonne Rueff-Bloch, Basel




"Wo bleibt die Ehrlichkeit?"

Scheinbar ist es nicht bis zum BVB-Verwaltungsratspräsidenten Martin Gudenrath durchgedrungen, dass die paar Mängel, die der "Tango" in seiner Versuchsversion hat, in der Serienversion eliminiert werden. Die BLT hat die Publikums-Umfrage, die nun die BVB aus unerfindlichen Gründen wiederholen wollen, längst durchgeführt, sie hat ihre Hausaufgaben gemacht. Und eine Frage sei hier schon noch erlaubt: Warum sagt Herr Gudenrath der Basler Bevölkerung nicht, dass die Firma Siemens die "Combinos" wegen den Unzulänglichkeiten beim Basler Tramnetz gar nicht mehr baut. Wo bleibt da die Ehrlichkeit?

 

Ich habe das Gefühl, dass die BVB-Exponenten ihre Kunden gar nicht so ernst nehmen wie sie der Öffentlichkeit weissmachen will. Irgendwie hat da jemand einen grossen Nachholbedarf betreffend Sattelfestigkeit im Job. Ein öffentliches Verkehrsnetz zu managen und dies in Zusammenarbeit mit seinen Nachbarn ist nicht das gleiche wie eine private Lastwagen-Firma über die Runden zu bringen.


Bruno Heuberger, Oberwil




"Wir freuen uns über den attraktiven 'Tango'"

Täglich freuen wir uns in Aesch über die attraktiven "Tango"-Trams aus Ostschweizer Produktion. Sie erfüllen die anspruchsvollen Anforderungen des Tramnetzes der Stadt Basel mit acht Prozent Steigung und Kurvenradien bis 11,8 Meter. Gleichzeitig eignen sie sich bestens für die Überlandstrecken der BLT, erreichen eine Maximalgeschwindigkeit von 80 Stundenkilometern und bieten dank luftgefederten Drehgestellen hohen Fahrkomfort.

 

Und jetzt kommt ein Spediteur von Planzer wie selbstständiger Berater namens Martin Gudenrath, führt sich wie Claude Beglé bei der Post unmöglich ein und will wie der UBS-Handlungsreisende Hans Rudolf Merz noch einmal über einen längst gefällten Entscheid zwischen BVB- und BLT-Verwaltungsrat würfeln. Lastwägeler bleib bei deinen Leisten!


Werner Strüby, Aesch




"Eher Unvermögen, Unwissen oder Unkönnen"

Ich glaube nicht, dass wir von einem "Skandal" reden dürfen, sondern eher von Unvermögen, Unwissen oder "Unkönnen". Die BVB haben sich noch nie einen zweckmässigen, wirtschaftlichen oder kontinuierlichen Betrieb "geleistet" – unzählige Beispiele von Fehlbeschaffungen könnten aufgezählt werden. Mir ist ein Rätsel, dass die Herren Hanselmann und Vischer - zwei sehr passionierte Tramfahrer – sich nicht mehr einsetzen für das "Tango"-Tram. Das mit den Passagierumfragen ist an den Haaren herbeigezogen! Neue Besen müssen halt besser wischen – vor allem kosten sie massiv mehr.


Urs Haener, Altdorf




"Auf welchem Planeten leben sie?"

Verlässlichkeit … Rechtssicherheit … Professionelles, souveränes Gehabe von Ämtern und Behörden? Darf ich fragen, auf welchem Planeten sie leben? Eine weitere peinliche Pflanze – dieses Mal an der Nordgrenze der Bananenrepublik Schweiz. Weiter so!


René Wetzel, Heimwehbasler, Zug



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Veranstaltungs-Hinweis

 

Ein zärtlicher Irrsinn

Nach achtjähriger Abwesenheit kehrt Avery Sutton mit seiner Verlobten Gillian zu seiner Familie zurück. Was von da an passiert, muss man gesehen haben.

Mit "37 Ansichtskarten" von Michael McKeever winkt den Zuschauerinnen und Zuschauern eine zauberhaft schwarze Komödie mit berührenden Momenten und angenehmer Unterhaltung. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Vorverkauf hier:
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"Der neue Eingang zum Birsigparkplatz wird der Ersatzneubau des Heuwaage-Hochhauses bilden."

bz
vom 26. März 2024
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Wer bildet was oder wen?

RückSpiegel


Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).