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Bemerkenswertes zu "Basler Zeitung" und Wessels

Basel, 9. September 2017

Nun, nachdem der Basler Bau- und Verkehrsdirektor Hans-Peter Wessels zur BVB-Million ans Elsass seine mediale Tracht Prügel erhalten hatte, war sie unausweichlich: die Strassenumfrage der "Basler Zeitung". Solche Nebenformen der journalistischen Eigenleistungen werden von Redaktionen mit Vorliebe dann ins Auge gefasst, wenn dokumentiert werden soll, was "die Bevölkerung" denkt. Die BaZ hat dazu Zitate von 15 Personen ausgewählt.

Kommunistische Stimmenverhältnisse

Und siehe da: 100 Prozent dieser durch 15 Passanten repräsentierten "Bevölkerung senkt Daumen über Wessels" (BaZ-Schlagzeile auf der Frontseite von heute Samstag, Bild oben). Alle 15 zur Publikation ausgewählten Statements äussern sich in graduell unterschiedlicher Deutlichkeit ablehnend gegenüber der Art, wie sich der SP-Regierungsrat in der Affäre um die BVB-Million ans Elsass geschlagen hat. Das sind ja schon fast kommunistisch anmutende Mehr- beziehungsweise Einheitsverhältnisse.

Interessant an den Kommentaren sind ausserdem ein paar diffuse Aussagen, die einiges über den ebensolchen Informationsstand der Befragten aussagen. "Die ganze Sache" (welche Sache?), so ein Ärztin, sei "von Anfang an schief gelaufen". Das "essenzielle Problem" sei, "dass es schlicht gelogen war" (was war gelogen?).

Was ist eigentlich ein Wendehals?

Ein Fahrdienstangestellter nennt Wessels etwas exotisch einen "Wendehalspolitiker" (kennen wir doch vom Fall der DDR-Mauer) – aber nicht weil er seine Haltung nach dem Mainstream der öffentlichen Meinung ausrichtet, sondern wegen seines Umgangs mit der BVB-Million und dem Veloring. Der Departements-Chef wird dann auch fälschlicherweise als "Volksvertreter" bezeichnet, was gemeinhin für Parlamentarier gilt, nicht für Mitglieder der Exekutive.

Ein Student ist der Meinung, die Regierung könnte "die Millionen-Angelegenheit auch dem Parlament zeigen und müsste nichts verstecken". Ihm ist offensichtlich entgangen, dass die Regierung am 7. September der Geschäftsprüfungs-Kommission des Grossen Rates eine achtseitige Stellungnahme zum BVB-Bericht übergeben hat. Ein Pensionär stört sich vor allem an den "Repressionen gegenüber den BVB-Angestellten". Als Druckausübender meint er aber nicht Wessels, sondern die Leitung der BVB.

Und steht Wessels vor der Wiederwahl?

Einige Befragte sind der Meinung, "eigentlich" müsse der Grosse Rat über die Million entscheiden, aber keiner gibt an, auf welcher Rechtsgrundlage und Kompetenzbefugnis. Was die GPK vorschlug, hatte den Charakter einer "Empfehlung" und nicht einer Weisung. Ein Kommentar, der offenbar noch von einem langen Regierungs-Atem Wessels' ausgeht, gibt der Hoffnung Ausdruck, dass er nicht wiedergewählt werde (die nächsten Wahlen stehen in über drei Jahren an).

Nachdem die Bezahlung der Million Euro durch die BVB an die elsässischen Kommunen nachträglich korrekt formalisiert wurde und diesen Herbst ausgelöst wird (was das Verdienst der "Basler Zeitung" ist) und nachdem Wessels "klare Versäumnisse" eingestanden hat, wird es im Grossen Rat demnächst nochmals ein Debattier-Gewitter absetzen – worauf die Verantwortlichen sich den Vorbereitungen der feierlichen Eröffnung der grenzüberschreitenden Tramlinie 3 ins Elsass zuwenden werden.




Weiterführende Links:
- Wessels-Strassenumfrage: BaZ rechtfertigt Vorgehen
- Basler Regierung bringt BVB-Million nicht vor den Grossen Rat
- Bundesgericht watscht BVB zum zweiten Mal innert kürzester Zeit ab
- Immer mehr BVB-Arbeitsausfälle: 67 krankgeschrieben
- "Die Unruhe durch Partei- und Verbandspolitik stört mich gewaltig"
- "Kopfschütteln darüber, was Lagler unter Sozialpartnerschaft versteht"
- BVB-Chef Lagler wollte Wahlen in Personal-Kommission beeinflussen


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"Willkür nahe bei Wahrheit?"

Der Artikel ist knochentrocken und absolut köstlich. Beim Kommentar von Roland Stark frage ich mich dann: Meint er jetzt tatsächlich, dass die reine Willkür – systematisch – von der Wahrheit nicht so weit entfernt ist? Gut, ich wäre wohl einer von den nicht vorhandenen, beliebigen Passanten die für den Regierungsrat nicht geeignet sind. Aber das ist nicht weiter verwunderlich, denn die Gedankengänge der BaZ begreife ich einfach nicht. Man muss wohl ganz einfach aufhören, den Anspruch zu haben, etwas verstehen zu wollen.


Martin Schoch, Binningen




"Immer willkürlich"

Solche Umfragen sind immer willkürlich. In den späten 1980-er Jahren sass ich mal mit Nationalrat Andreas Gerwig vor dem Restaurant "Mövenpick" beim Kaffee und schaute betrübt auf das Rathaus. Gerwig, berüchtigt wegen seines losen Mundwerks, behauptete, er könne unter den zufällig vorbeigehenden Passanten beliebige sieben Personen auswählen und alle wären für den Regierungsrat besser geeignet als die amtierenden Würdenträger. Reine Willkür, aber von der Wahrheit nicht allzu weit entfernt.


Roland Stark, BaZ-Kolumnist, Basel



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Veranstaltungs-Hinweis

 

Ein zärtlicher Irrsinn

Nach achtjähriger Abwesenheit kehrt Avery Sutton mit seiner Verlobten Gillian zu seiner Familie zurück. Was von da an passiert, muss man gesehen haben.

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"Der neue Eingang zum Birsigparkplatz wird der Ersatzneubau des Heuwaage-Hochhauses bilden."

bz
vom 26. März 2024
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Wer bildet was oder wen?

RückSpiegel


Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

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Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
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Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).