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Al-Qaida-Verdacht gegen Brüder-Paar aus BaselDie Bundesanwaltschaft klagt ein Brüder-Paar aus Basel an, das in Verdacht steht, mit seiner Organisation eine Zelle der islamistischen Terror-Organisation Al-Qaida zu sein. Irakische Kurden in der Schweiz sind überrascht: Extremistische Tätigkeiten dieser Art seien nicht bekannt.Basel/Bern, 15. April 2014Dies berichtet der "Tages-Anzeiger" heute Dienstag in einem ausführlichen Bericht. Die beiden irakischen Kurden im Alter von 28 und 35 Jahren – einer von ihnen Sozialhilfe-Empfänger, der andere als Metallbauer berufstätig – sollen in Basel vor Jahren eine Gruppierung mit dem Namen "Zentrum Didi Nwe Auslandabteilung" gegründet und vom Voltaplatz aus betrieben haben, die in Tat und Wahrheit ein Ableger der Al-Qaida gewesen sei.
Laut dem Zeitungsbericht habe die "Auslandabteilung" neun Websites für Kurden aus dem Irak und dem Iran sowie offene und geschlossene Chaträume betrieben, darunter eine "Online-Scharia-Akademie". Laut der 121-seitigen Anklageschrift sollen Internet-Plattformen zur "propagandistischen Verbreitung von terroristischen Anschlägen und Botschaften der Al-Qaida" gedient haben.
Auch Feinde des autonomen Kurdistans
Mullah Krekar lebt unterdessen in Oslo. Und von dort aus scheint er nun einen regelrechten "Cyber-Jihad" zu führen, wie der "Tages-Anzeiger" die Erkenntnisse der Bundesanwaltschaft im Zusammenhang mit den Verdächtigen aus Basel zitiert. Der ältere der beiden angeklagten Brüder habe in der Optik der Bundesanwaltschaft als eine Art "Chefsekretär" der "Auslandabteilung" gewirkt. Allerdings hegt der "Tages-Anzeiger" auch Zweifel daran, ob diese Organisation tatsächlich eine terroristische Vereinigung sei. Auf der durch den Bund geführten Liste sei sie jedenfalls nicht zu finden.
Zweifel an der Gefährlichkeit der Brüder
Wie auch OnlineReports aus der relativ jungen irakisch-kurdischen Diaspora in der Schweiz erfuhr, seien die beiden Brüder nicht als Extremisten aufgefallen. "Wären sie führende Vertreter von Ansar al-Islam oder Al-Qaida, wäre uns dies aufgefallen", meinte ein seit bald zehn Jahren in der Schweiz lebender Kurde mit weit verzweigtem Beziehungsnetz. Allerdings geniesse der redegewandte Mullah Krekar unter einigen Landsleuten in der Schweiz gewisse Sympathien, da er sich gegen die Amerikaner und die teils als feudalistisch empfundene Regierung des Barzani-Clans einsetze.
Dass sich die beiden Brüder in Basel mit falschen Polizeiangaben das Asyl erschlichen haben, wundert den Informanten nicht. Etliche vor Saddams Schergen geflohene Landsleuten lebten bis heute unter falschem Namen in Europa. Einer der beiden Angeklagten habe auch sein in der Schweiz begonnenes Studium für eine Gefängnisstrafe aufgeben müssen, weil er Ausländern half, illegal in die Schweiz einzureisen. Später habe er unbescholtenen Landsleuten geholfen, in der Schweiz verdientes Geld an ihre Familien ins irakische Kurdistan zu überweisen. Dass da auch Geld an die Ansar al-Islam floss, halte er für wenig wahrscheinlich, meinte der kurdische Informant. Weiterführende Links: |
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