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Neue Studie: Mehrheit der Kantone für Urwald-Vernichtung

Basel, 5. April 2006

Die meisten Schweizer Kantone ignorieren eine nachhaltige Holz- und Papierbeschaffung. Damit unterstützen sie indirekt den Raubbau an den letzten Urwäldern, erklärt eine neue Waldstudie. Nur fünf Kantone verhalten sich zufriedenstellend - darunter auch Basel-Stadt auf Platz drei.

Man setze sich hin und zähle: "Ein-und-zwanzig, zwei-und-zwanzig". Stopp! Im Verlaufe dieser Kurzaufzählung wurde auf unserem Planeten Urwald von der Grösse eines Fussballfeldes umgehauen. Und so geht es pausenlos weiter - die nächsten beiden Sekunden, die übernächsten, die überübernächsten und die ...

Was aber haben Schweizerinnen und Schweizer mit dem blindwütigen, zumeist illegalen Fällen der für die Waldvölker und letzten Endes für die ganze Menschheit überlebenswichtigen Primärwälder in Gebieten wie dem Amazonas, dem Kongobecken, Borneo, Tasmanien, Sibirien, Skandinavien oder Kanada zu tun? Viel, sagen Organisationen wie der Bruno-Manser-Fonds (BMF), Greenpeace und der WWF. Weil das wertvolle Urwaldholz in form von Halbfertig- oder Fertigprodukten in die Industrieländern geschafft und verbraucht wird. Als Türen, Fensterrahmen, Schreib- und Druckpapier, Möbel, Holzböden, Besenstile oder - Toilettenpapier.

Gegen das Konsumieren der letzten Urwälder - es stehen gerade noch etwa 20 Prozent - engagiert sich in der Schweiz die "Aktion urwaldfreundlich.ch". Sie ist auf Bruno Manser zurückzuführen, der bereits Mitte der neunziger Jahre die Gemeinden und Kantone namens der Waldvölker und Erhaltung der Biodiversität aufrief, grundsätzlich auf Tropenholz zu verzichten. 2001 begannen auch Greenpeace und der WWF, Verwaltungen, Schulen und Firmen zu einem urwaldfreundlichen Verhalten aufzurufen. 2004 beschlossen die drei Organisationen, ihr gemeinsames Anliegen in der "Aktion urwaldfreundlich.ch" zu koordinieren. Bis heute wurde von 570 Gemeinden eine urwaldfreundliche Absichtserklärung unterzeichnet. Damit erklären sie sich einverstanden, auf Holz und Holzprodukte aus Raubbau zu verzichten. Stattdessen soll zertifiziertes Holz mit dem FSC-Gütesiegel aus der Schweiz oder dem benachbarten Ausland und wenn möglich Recyclingpapier verwendet werden.

Was aber ist auf kantonaler Ebene aus den guten Absichten gegen den Raubbau an den Urwäldern geworden? Schmerzlich wenig, kommen die drei Organisationen nach eine Kantonsumfrage zum Schluss. „Die Umfrageergebnisse zeigen“, heisst es heute in einer Medienmitteilung von "urwaldfreundlich.ch", dass kein einziger Kanton alle Ziele der Aktion umsetzen konnte. Alle Kantone müssen daher noch
weitergehende Schritte unternehmen. Nur mit einer professionellen Holz- und Papierbeschaffung kann in Zukunft gesichert werden, dass kein Holz und keine Holzfasern mehr aus Raubbau stammen.“ Als bester Kanton schliesst Neuenburg ab, gefolgt von Genf, Basel-Stadt, Zürich und Waadt.

Die meisten Kantone aber hätten keine oder nur lückenhafte Richtlinien für die Holz- und Papierbeschaffung: "Damit nehmen sie in Kauf, Raubbau-Holz zu beziehen", erklärt Studien-Autor und Holzexperte Stefan Haas vom WWF Schweiz. Elf Kantone befänden sich mit einem "erheblichen Verbesserungspotential" im Mittelfeld. Zehn Kantone beurteilt die "Aktion" schlichtweg als "ungenügend". Schlecht schneiden vor allem die Innerschweizer Kantone ab. Sie bevorzugen zwar oft einheimische Holzprodukte. Doch das allein reiche nicht: "Es ist schwierig, bei Halb- und Fertigprodukten die Herkunft des Holzes herauszufinden", betont Haas. "Nur das FSC-Label bietet Gewähr, dass es aus legaler und nachhaltiger Wirtschaft stammt."

Die nachhaltige Papierbeschaffung ist zudem nur für zehn Kantone ein Thema. Dazu Patricia Egli, die Studien-Autorin von Greenpeace Schweiz: "Noch stehen längst überholte Vorurteile im Weg. So verursacht qualitativ hochwertiges Recyclingpapier in modernen Geräten keine Kopierstaus und eignet sich in seiner Haltbarkeit auch bestens zum Archivieren, vor allem, wenn es das Öko-Label des "Blauen Engels" trägt. "urwaldfreundlich" hat zum Ziel, dass die Kantone mindestens 80 Prozent dieses Papiers verwenden." Auf der Grundlage der aktuellen Umfrage will nun die "Aktion" bestehende Instrumente bekannter machen und weiterentwickeln, um die Kantone bei einer urwaldfreundlichen Holz- und Papierbeschaffung zu unterstützen.



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