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Das Baselbiet soll Schaffung eines Zukunftsrats prüfenEine prominent besetzte Tagung versuchte gestern Samstag in Sissach die Frage auszuloten, in welcher Verfassung sich das Baselbiet im Jahr 2030 befindet. Dabei kristallisierten sich die Möglichkeiten eines "Zukunftsrates" als auch einer Verfassungsrevision heraus.Sissach, 22. April 2012"Ein Zukunftsrat wäre ein erster wichtiger Schritt." Mit diesen Worten fasste Bildungsdirektor Urs Wüthrich (SP) seine Eindrücke zusammen. Die seiner Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion zugeteilte "Kommission Recht und Politik", die für das verfassungsrechtliche Schrifttum des Kantons verantwortlich zeichnet, hatte eingeladen, gemeinsam über "Baselland 2030" nachzudenken. Die Beiträge sollen Ende Jahr in einem Band publiziert werden. Weiterführende Links: "Einzige Aufgabe ist die Wiedervereinigung" Die einzige Aufgabe eines Baselbieter "Zukunftsrates" ist die Wiedervereinigung der beiden Basel vorzubereiten. Alle andern Aufgaben können nur noch regional, das heisst zusammen mit allen anderen Nachbarkantonen, gelöst werden. Einzelaktionen sind sinnlos. Das Anstreben eines Vollkantons ein Irrweg. Die Zeit zum Prüfen und Nachdenken ist vorbei. Jetzt muss gehandelt werden.
Die Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter (CVP BL) sagte am 14.4.2012 in der Basellandschaftlichen Zeitung kurz und bündig: "Unsere politischen Grenzen sind nicht mehr zeitgemäss und schaden der Region. Was wir brauchen sind sinnvolle Gemeindefusionen, die Wiedervereinigung der beiden Basel und zu einem späteren Zeitpunkt den Kanton Nordwestschweiz." Das ist keine Vision, sondern ein klares Konzept. Peter P. Bauer, Basel "Es ist immer dasselbe" Das Problem beim Formulieren von Visionen und Strategien ist immer dasselbe: Man fängt irgendwo beim Mittelteil an und die mit der Prozesssteuerung betraute Person verfügt über wenig Erfahrung in Sachen Strategieentwicklungsprozessen. Was die Teilnehmer an dieser Tagung scheinbar gemacht haben, ist mehr oder weniger ein Orakeln über die Zukunft: Wahrscheinlich werden Wasser und Strom knapper. Und der Lebensraum enger. Evtl. müsste man die Universität zusammenfassen irgendwo im Baselbiet und nicht in Basel. Das alles hat nichts mit einer Vision zu tun. Niemand hat sich da eine Vision erdacht, auch nicht der Regierungsrat mit seinem Visionspapier, welches im Februar präsentiert wurde. Da wird von 2000-Watt-Gesellschaft geschrieben. Oder etwa "Gut ausgebaute und betriebsbereite Verkehrsnetze sind die unverzichtbare Basis für das Funktionieren einer modernen Gesellschaft und einer prosperierenden Wirtschaft".
Das sind Theorien, undiskutiert als Fakten präsentiert werden – aber keine Vision. Eine Vision als Individuum ist relativ einfach zu formulieren: Man überlege sich, wie man 2030 einen Arbeitstag verbringen MÖCHTE. Wie man wohnen MÖCHTE. In welcher Umgebung, in welcher Stimmung, mit welchen Nachbarn, mit welchem Lohn in welcher wie administrierten Wohngegend/Dorf/Distrikt…. Wenn das viele Einzelpersonen machen – wie das an einer solchen Tagung der Fall ist – könnte man einen Konsens finden, wie eine für alle mehr oder weniger erstrebenswerte Zukunft aussehen müsste. Ist man sich in dieser Vision einig, kann man Strategien entwickeln, wie diese Vision zu erreichen ist, kann diese zu strategischen Schwerpunktfeldern zusammenfassen und Massnahmen ableiten, Teilziele erstellen, einen Controllingkreislauf installieren etc., etc.
Also - nicht erst Massnahmen beschliessen (Autobahn 8spurig, Minarette nur ausserhalb des Dorfkerns, Wassersparen), wie das leider immer wieder von "Strategen" gemacht wird. Vielleicht könnte ein Zukunftsrat diesen strategischen Entwicklungsprozess besser bewerkstelligen als ein Regierungsratsgremium. Aber wäre es nicht eine oder sogar DIE Kernaufgabe einer Exekutive, eben solche strategische Prozesse in regelmässigen Abständen durchzuführen, zu überprüfen und anzupassen? Das nennt sich vorausschauend führen. Lars Mazzucchelli, Sissach |
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