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Bundesrat soll Deklarationspflicht für Uran einführen

Woher kommt das Uran in den Brennstäben der schweizerischen Kernkraftwerke? Klare Antworten gibt es keine, obwohl der Abbau von Uran oft auch Menschen verstrahlt. Nun wird vom Bundesrat eine Deklarationspflicht zur Herkunft des Urans verlangt.
Bern, 7. April 2011

Die Forderung nach einer Deklarationspflicht formulierte die Gesellschaft für bedrohte Völker Schweiz (GfbV) im Zusammenhang mit der heutigen Vereidigung des neuen Präsidenten der Republik Niger, Mahamadou Issoufou. In dem Wüstenstaat wird auf Gebiet der Tuareg seit Dekaden Uran abgebaut. Die Abbauprozesse verstrahlen laut Recherchen von Umweltorganisationen und Tuareg-Vertretern Menschen, Tiere und Landschaft. Problematisch: Von dem aus Niger nach Frankreich geschafften Uran profitieren letzten Endes wohl auch schweizerische Stromkonsumierende.

Neuer Präsident von Niger war "Atom-Direktor"

"Die von Axpo betriebenen Atomkraftwerke Beznau und Leibstadt sowie das AKW Gösgen beziehen ihre Brennelemente vom französischen Atomkonzern Areva. 2009 förderte Areva allein in Niger 2'296 Kubiktonnen Uran", ruft heute die GfbV mit einer Medienmitteilung in Erinnerung. Dabei stellt sie einen direkten Zusammenhang zum neuen Präsidenten von Niger her: Mahamadou Issoufou sei der ehemalige Direktor der Société des Mines de l’Aïr (SOMAÏR) – einer von Areva betriebenen Uranmine bei Arlit und Akokan. Issoufou müsse als Vertreter der Atom-Industrie betrachtet werden, gibt die Menschenrechtsorganisation ihrer Sorge Ausdruck.

In Niger erfolgt der Uranabbau im Lebensraum der Tuareg, die weite Landstriche nicht mehr beweiden können und deren Wasserquellen und Dörfer verseucht sind. Die Studien verschiedener NGOs wie CRIIRAD (seit 2003) und Greenpeace (2009) in der Region zeigen, dass die Strahlenwerte in Luft, Boden und Wasser um die Minen von Arlit und Akokan die internationalen Vorgaben "um ein Vielfaches übertreffen". Auch sei der Grundwasserspiegel durch den "enormen Wasserverbrauch stark gesunken, was aktiv zur Desertifikation der Region" beitrage.

Soziale und ökologische Kriterien notwendig

Niger ist eines der bedeutendsten Lieferländer für die europäische Atomindustrie. Das Land wird zu einem der führenden Uranproduzenten überhaupt, sind doch jüngst Dutzende Konzessionen an ausländische Firmen vergeben worden. Im Gegensatz zu Mali, das eben angekündigt hat, auf eine geplante Uranmine in Falea verzichten zu wollen, verspreche Mahamadou Issoufou – so die Medienmitteilung – "die Politik gegenüber der Uranindustrie weiterzuführen".

Die Herkunft von Uran und seinem Yellowcake zu belegen, ist noch äusserst schwierig. Der Yellowcake als Ausgangsstoff für die Herstellung von Brennelementen sei austauschbares Material "wie die Milch in der Migros", hatte 2008 Bruno Elmiger, Leiter Kommunikation des KKW Gösgen, gegenüber OnlineReports definiert. Woher das strahlende Material jeweils genau stamme, sei nicht mehr feststellbar. Damit kann auch für die Schweiz nicht ausgeschlossen werden, dass Areva Brennelemente mit Uran aus den Minen Nigers liefert.

Eine weitere Schwierigkeit besteht laut GfbV heute auch darin, dass Uranfirmen nicht angeben, von wo sie ihr Uran jeweils beziehen. Deshalb sei es unerlässlich, dass der Bundesrat eine Deklarationspflicht für die Herkunft von Uran einführe: "Nur so kann sichergestellt werden, dass soziale und ökologische Kriterien beim Bezug berücksichtigt werden können."




Weiterführende Links:
- Der Atomstrom-Komfort führt in die verstrahlte Wüste der Tuareg
- Weil in den guten Schweizerstuben das Atomlicht brennt
- Alle reden von nachhaltiger Energie – keiner kauft sie
- Der Schweizer Sprung ins Wüstenstrom-Projekt "Desertec"
- Sahara-Strom könnte Europas Energieproblem lösen


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"Uran aus unstabilen Ländern"

Nicht nur in Niger, in fast allen Uranbergbau-Gebieten herrschen katastrophale Verhältnisse. Deshalb habe ich die Deklarationspflicht und die Einhaltung von sozialer und ökologischer Mindeststandards in einer Motion schon letzten Dezember vom Bundesrat eingefordert.

 

Ein grosser Teil des Urans stammt zudem aus politisch instabilen Ländern. Vor diesem Hintergrund ist es zynisch und dumm, wenn namhafte Politiker, darunter Alt-Bunderat Blocher, behaupten, Atomkraft mache die Schweiz unabhängig.


Beat Jans, Nationalrat SP Basel-Stadt, Co-Präsident NWA, Basel



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Veranstaltungs-Hinweis

 

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"Der neue Eingang zum Birsigparkplatz wird der Ersatzneubau des Heuwaage-Hochhauses bilden."

bz
vom 26. März 2024
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Wer bildet was oder wen?

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Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

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Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

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In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

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