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© Foto by Lucian Hunziker
Die Velotaxis kurven im bürokratischen DickichtFür die Basler Verkehrspolizei sind Velotaxis keine Velos, sondern Taxis. Sie dürfen nicht überall durchfahren, wo es den Zweirädern erlaubt ist.Basel, 15. April 2014Am Anfang wurde das Velotaxi (abgekürzt "Vaxi") in Basel etwas belächelt. Doch heute gehören die vier Fahrzeuge zum städtischen Verkehrsbild. Die Idee stammt von der asiatischen Rikscha, bei der sich vorne ein Läufer oder Velofahrer abmüht, während es sich der Fahrgast auf seinem Sitz bequem macht. Die heutigen Velo-Rikschas sind mit einer Verkleidung aus Kunststoff und wie E-Bikes mit einer elektrischen Tret-Unterstützung ausgerüstet, so dass der Fahrgast kein schlechtes Gewissen mehr entwickeln muss. Im Fond sassen auch schon Regierungspräsident Guy Morin und der Basler Umwelt- und Verkehrs-Amtschef Jürg Hofer (Bild). Weiterführende Links: "Wir wollen keine grassierende Bürokratie anprangern" Es freut mich sehr, dass sich OnlineReports dem Thema annimmt, welches bereits vor 3 Jahren die Gemüter erhitzte. Das gibt mir die Gelegenheit, mich von der Absicht ausdrücklich zu distanzieren, mit dem Anliegen grassierende Bürokratie anzuprangern. Ganz im Gegenteil: Bei der Einführung einer umweltfreundlichen Velotaxi-Flotte darf man sich auf das Recht oder die Verfassung berufen, wo die Förderung ressourcensschonender Mobilität ausdrücklich festgehalten ist.
Die tatsächlichen Pioniere führen Velotaxis bereits an der Expo02 in die Schweiz ein und erwirken die Strassenzulassung. Gewerbepolizeiliche Bedenken zerstreuen sich im Laufe der ersten Jahre: Das Einkommen ist zu niedrig, als dass es als Haupterwerbseinkommen ausreichen würde. Aus diesem Grund wird auch keine Taxiprüfung mehr verlangt und die Taxmeterpflicht ist abgeschafft. Velotaxis gelten seither gewerbepolizeilich nicht mehr als Taxi.
Nachdem die Zulassung und die gewerblichen Fragen gelöst sind, kommt die nächste Problemzone: Wo darf ein Velotaxi auf Kundschaft warten? Der Frage hat sich das Taxibüro angenommen und eine Lösung präsentiert. Es schlägt vor, probehalber eine beschränkte Anzahl an Taxistandplatzlizenzen an uns und eine mögliche Konkurrenz abzugeben. Wir haben das Angebot dankend angenommen.
Nun scheint es so, als ob es für alle Eventualitäten eine Lösung gibt und im Zuge der neuen Verkehrsverordnung ist Tabula Rasa im Schilderwald. Die Polizei stellt sich die Frage: Ist das Velotaxi ein Velo, ein Taxi? und antwortet darauf gleich selber. Dabei ist relevant, dass das Astra die Kantone in seiner oben im Artikel erwähnten Verordnung ausdrücklich dazu aufgefordert, Velotaxis den Velos gleichzustellen, wenn es die Verkehrssicherheit erlaubt.
Dies trifft bei der Greifengasse zu, genauso wie beim Barfi, dem Centralbahnplatz, der Schifflände und unisono in verkehrsberuhigter Fussgängerzone. Die Verkehrssicherheit ist durch die Tempogeschränkung gegeben.
In Freiburg (im Br.) sind die Velotaxis sehr beliebt. Wie gehen die Behörden dort damit um? Der Betreiber des Fahrradtaxis Freiburg gibt an, dass er die Touren gemeinsam mit den Behörden geplant hätte und es darum auch nie zu einen Konflikt gekommen sei. Auf einen Antrag, welcher von Umwelt-, Verkehrs-, Gewerbeverband, Pro Innerstadt sowie dem Quartierverein 'Lääbe in der Innerstadt' mit unterzeichnet wurde, ist Velotaxi Basel an das JPD gelangt. Weil die Gleichbehandlung mit herkömmlichen Taxifahrern gegeben sein muss, werde der Antrag leider abgelehnt. Wir hoffen nun darauf, dass im Zuge der neuen Verkehrsverordnung vorsorglich der Begriff "Allgemeines Fahrverbot, ausgenommen Sondergenehmigung" ins Vokabular der Beschilderung aufgenommen wird. Tilmann Schor, Initiant und Geschäftsführer "Velotaxi Basel", Basel "Gute Idee" Wirklich gute Ideen MÜSSEN anfangs auf Widerstand stossen, sonst wären sie keine solchen. Franz August Vettiger, Basel |
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