Werbung

© Foto by Ruedi Suter, OnlineReports.ch


Für Millionen Kinder ist der Alltag eine Tortur

Die Hilflosigkeit von Kindern wird weltweit brutal ausgenützt. Unzählige Mädchen und Buben werden jeden Tag vergewaltigt, geschlagen, ausgebeutet und erniedrigt. Das zeigt ein neuer Bericht von Unicef.
Tokio, 8. Oktober 2009

Das Leid von Millionen Kindern ist kaum fassbar. Denn trotz aller Fortschritte im Kampf gegen Kinderrechtsverletzungen bleibe das Gesamtausmass von Kindesmisshandlungen "unbekannt", heisst es im neuen Unicef-Bericht ("Progress for Children: A Report Card on Child Protection"), den Unicef-Direktorin Ann M. Veneman anfangs der Woche in Tokio vorstellte.
 
Gewalt, Missbrauch und Ausbeutung seien nach wie vor die höllische Realität im Leben zahlreicher Kinder, machte die Leiterin des Kinderhilfswerks der Vereinigten Nationen klar. So sind beispielsweise Millionen Mädchen und Buben von Kinderhandel betroffen. Viele leben ohne elterliche Fürsorge und besitzen keine Dokumente, die notwenig für Schulbesuch oder medizinische Versorgung sind. Millionen weitere Kinder werden laut Bericht zu "Arbeit unter gefährlichen Bedingungen" gezwungen und sind vielfach Gewalt und Missbrauch ausgesetzt:  Zu Hause, in der Schule, in Gemeinden, Institutionen und in den Gefängnissen. Komme hinzu, so die Erkenntnis der Berichterstattenden, dass die Täter häufig gerade jene Erwachsene sind, die eigentlich für das Wohl der Kinder verantwortlich sein sollten.

Wichtige Erkenntnisse

"Eine Gesellschaft kann nicht wachsen und gedeihen, wenn ihre jüngsten Mitglieder zu Kinderheirat gezwungen und als SexarbeiterInnen missbraucht werden, oder wenn ihnen ihre Grundrechte verweigert werden", kritisierte Ann M. Veneman. Die Kenntnis über das Ausmass der Kinderrechtsmissachtungen sei "der erste Schritt", um eine schützende Umgebung für Kinder zu schaffen, in der sie die Möglichkeit haben, ihr Potential voll auszuschöpfen.

Der neuste Unicef-Bericht trägt zum ersten Mal ein Reihe von Daten über Zustände zusammen, die Kinder massgeblich plagen - unter anderem sexueller Missbrauch und Kinderhandel, Kinderhochzeit, körperliche Züchtigung, fehlende Geburtenregistrierung, weibliche Genitalverstümmelung und Gewalt in der Ehe. Viele Misshandlungen - wie zum Beispiel sexuelle Ausbeutung und Kinderhandel - fänden aufgrund ihrer Illegalität im Verborgenen statt. Dies mache das Sammeln verlässlicher Daten sehr schwierig.

Keine Registrierung, keine Rechte

Dort jedoch, wo Daten verfügbar sind, könnten "geringe Fortschritte" verzeichnet werden, versichert die Unicef. Zum Beispiel steige in Bangladesch, Guinea und Nepal das durchschnittliche Hochzeitsalter, liege aber trotzdem immer noch unter 18 Jahren. Der Bericht stellt auch einen gewissen Rückgang von weiblicher Genitalverstümmelung fest. _

Weltweit, so weitere Erkenntnisse von Unicef, hatten "mehr als die Hälfte" der sich in Haft befindlichen Kinder weder eine Verhandlung noch eine Verurteilung. 2007 wurden in einigen Teilen der Welt zwei von drei Geburten nicht registriert. In Somalia und Liberia etwa werden weniger als fünf Prozent der Geburten erfasst. Geburtenregistrierung sei ein wichtiges Element für den Kinderschutz. Denn ohne Geburtsurkunden laufen Kinder eher Gefahr, Opfer von sexueller Ausbeutung, Kinderhandel oder illegaler Adoption zu werden, mahnt die 1946 gegründete Unicef.

150 Millionen Kinder schuften

Erschreckende Zustände herrschen immer noch bei der Kinderarbeit: Mehr als 150 Millionen Kinder zwischen 5 und 14 Jahren müssen regelmässig schuften. "In vielen Fällen ist sie Folge, aber auch Ursprung von Armut", präzisiert Unicef. 


Über die Hälfte aller Frauen und Mädchen in Entwicklungsländern sei der Meinung, dass das Schlagen von Frauen zulässig sei. Der Bericht beinhaltet auch eine Strategie zur Verbesserung des Kinderschutzes. Er nennt fünf Schwerpunkte für rasches Handeln: Die Verbesserung von Kinderschutzsystemen; die Förderung des sozialen Wandels; die Verbesserung des Kinderschutzes in Katastrophenfällen; Partnerschaften für eine breitere und bessere Wirkung sowie verbesserte Datensammlungen, um für geschundene Kinder "konkrete Ziele" zu erreichen.

Der Bericht über gefährliche Praktiken und Missbrauch von Kindern sei absichtlich sechs Wochen vor dem 20. Geburtstag der Konvention über die Rechte des Kindes veröffentlicht worden, verriet Veneman: "Dieser Beweis für das andauernde Leid und den Missbrauch muss die Welt zu grösseren Anstrengungen anspornen. Die Rechte der Kinder müssen garantiert werden - überall."




Weiterführende Links:
- Kinder als Handelsware: Das geheime Millionengeschäft
- Neue UNO-Konvention: Kinder sollen keinen Krieg führen müssen
- 6'000 Kinderporno-Bilder auf dem PC: Verhaftet
- Mary Robinson geisselt vor Novartis die Armut
- Völkerrechtlerin Helen Keller: "Ich arbeite unabhängig"
- UNO sagt Todesstrafe das Ende an
- Kritik an Schweizer Banken wegen Darfur-Genozid
- Kinderpornografie: Massnahmen gegen Basler Uni-Professor
- Kinderpornografie im Baselbiet: Verfahren gegen 39 Männer
- Kindersex-Affäre in Eptingen: Aufklärung gefordert - Gemeinderat bockt
- Kinderheim "Auf Berg": Watchdog-Gruppe "besorgt"
- Ein Film enthüllt den Geist des Vampir-Kapitalismus
- Kinderheim "Auf Berg": Amtsvormünder intervenieren


 Ihre Meinung zu dieser News
(Mails ohne kompletten Absender werden nicht bearbeitet)

www.onlinereports.ch - Das unabhängige News-Portal der Nordwestschweiz

© Das Copyright sämtlicher auf dem Portal www.onlinereports.ch enthaltenen multimedialer Inhalte (Text, Bild, Audio, Video) liegt bei der OnlineReports GmbH sowie bei den Autorinnen und Autoren. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Veröffentlichungen jeder Art nur gegen Honorar und mit schriftlichem Einverständnis der Redaktion von OnlineReports.ch.

Die Redaktion bedingt hiermit jegliche Verantwortung und Haftung für Werbe-Banner oder andere Beiträge von Dritten oder einzelnen Autoren ab, die eigene Beiträge, wenn auch mit Zustimmung der Redaktion, auf der Plattform von OnlineReports publizieren. OnlineReports bemüht sich nach bestem Wissen und Gewissen darum, Urheber- und andere Rechte von Dritten durch ihre Publikationen nicht zu verletzen. Wer dennoch eine Verletzung derartiger Rechte auf OnlineReports feststellt, wird gebeten, die Redaktion umgehend zu informieren, damit die beanstandeten Inhalte unverzüglich entfernt werden können.

Auf dieser Website gibt es Links zu Websites Dritter. Sobald Sie diese anklicken, verlassen Sie unseren Einflussbereich. Für fremde Websites, zu welchen von dieser Website aus ein Link besteht, übernimmt OnlineReports keine inhaltliche oder rechtliche Verantwortung. Dasselbe gilt für Websites Dritter, die auf OnlineReports verlinken.

https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif
"Bais steht vor Gewissens-Entscheid"

OnlineReports.ch
Im Titel des Newsletter-Textes vom 18. April 2024 über die SVP-Basis.
https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif

Auch Nomen sind Glückssache.

RückSpiegel

 

Das Regionaljournal Basel veweist in einem Beitrag über die Probleme der Kitas im Baselbiet auf OnlineReports.

Der Klein Report nimmt die Recherche von OnlineReports über Roger Blums Buch über die Basellandschaftliche Zeitung auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel über die Zerwürfnisse in der Baselbieter SVP auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Kita-Krise im Baselbiet auf OnlineReports.

BaZ, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die OnlineReports-News über das geplante Ministertreffen in Basel auf.

Der Sonntagsblick zitiert OnlineReports in einer grossen Recherche über die Baselbieter SVP-Politikerin Sarah Regez.

Baseljetzt verweist im Bericht über Basler Schiffsunfälle auf ein OnlineReports-Video.

Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.
 

Weitere RückSpiegel

Werbung







In einem Satz


Die Baselbieter Regierung hat Kathrin Choffat und Roger Müller als neue Mitglieder des Bankrats der BLKB für die laufende Amtsperiode bis Mitte 2027 gewählt. 

Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).