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© Foto by Christof Wamister, OnlineReports.ch


GGG: Kein Jubiläum, ein dickes Buch und etwas schwere Kost

Seit 1890 residiert die Basler GGG im Schmiedenhof, den sie in den letzten Jahren für ihre eigenen Zwecke umgebaut hat. Ein kritischer Blick auf die neue Hofgestaltung und den ersten Band zur Geschichte dieser ausserordentlichen Gesellschaft.
Basel, 23. Dezember 2015

Seit Mai des zu Ende gehenden Jahres präsentieren sich die GGG-Bibliotheken im Schmiedenhof modern und auf mehreren Stockwerken. Der Durchgang vom Rümelinsplatz hinunter zum kleinen Platz musste deswegen verlegt werden, führt aber immer noch auf die Treppe mit Blick auf die Statue des Basler Aufklärers Isaak Iselin (1728-1782, Bild links), der die "Gesellschaft zur Beförderung des Guten und Gemeinnützigen" (GGG) nicht allein gegründet, aber doch wesentliche Impulse dazu gegeben hat. Seit 1891 steht er im Schmiedenhof, ursprünglich sogar in der Mitte des Platzes.

Mehr Café, weniger Läden

Für die Bibliothektserweiterung musste die GGG mehreren Geschäften, darunter der Buchhandlung "Das Narrenschiff" (jetzt an der Steinentorstrasse) sowie einem Kindergarten die Kündigung aussprechen. Damit werde der Hof vermutlich etwas monotoner, meinte OnlineReports vor vier Jahren. An Stelle der Läden ist ein Café mit dem Namen "1777", dem Gründungsdatum der GGG, getreten, das recht gut frequentiert wird. Man muss es aber zu finden wissen, denn es verbirgt sich auch noch etwas hinter einem Gitter, das den dortigen Niveau-Unterschied absichert.

Das Café sorgt zwar für Belebung, aber auf der andern Seite stehen zwei Ladenlokale – das eine war früher eine Crêperie – klaffend leer. Unsere Befürchtungen waren somit nicht ganz unbegründet: Dem Schmieden-Innenhof fehlt es zur Zeit noch etwas an Farbe.

Günstiger Immobilienpreis

Wie der Schmiedenhof zum GGG-Hauptsitz wurde, kann man im eben erschienen Neujahrsblatt 193/194 der GGG nachlesen. Sie erwarb ihn 1884 zum Preis von 130'000 Franken, berichtet die Historikerin Sara Janner in diesem Band zur GGG-Geschichte 1777-1914 (ein zweiter soll folgen). "Sie kaufte die Liegenschaft an, bevor die Altstadtsanierung im Grossbasel abgeschlossen war und konnte auch damit rechnen, dass sich deren Wert erhöhen würde." Was denn auch geschah. Die damals ebenfalls mitgekaufte Liegenschaft Gerbergasse 24, in der jetzt ein Mieter gesucht wird, ist dagegen nicht mehr im Besitz der GGG.

Der 528 Seiten starke Band ist im übrigen nicht gerade leichte Kost und alles andere als eine populär geschriebene Geschichte der GGG. Der Teil I ist Isaak Iselin gewidmet, befasst sich mit der Archivlage, dem Iselin-Bild im 18. und 19. Jahrhundert  und Iselins politischer Tätigkeit bis 1777 (Hans Ulrich Fiechter). Iselin stössst bei den Historikern wieder auf mehr Interesse: Seine "Gesammelten Schriften" werden zur Zeit neu bei Schwabe herausgegeben.

Erschwerte Lektüre



Erst der Teil II des Bandes ist der eigentlichen Geschichte der GGG gewidmet. Das Thema ist komplex, denn die GGG entwickelte sich zu einer Art Ersatzstaat, der überal dort Hilfe leistete oder Institutionen gründete, wo der altbaslerische Nachtwächterstaat überfordert war: Von den Schulen über die Armenfürsorge, der Gründung einer Sparkasse bis zum Naturschutz. Das Thema hätte bei aller Wissenschaftlichkeit eine etwas weniger schwerfällige Erzählart verdient. Erschwerend kommt der relativ kleine Schriftgrad hinzu, der sich vor allem bei den langen kursiv gesetzten Zitaten als hinderlich erweist und bei den Bildlegenden an die Grenze der Lesbarkeit geht. Bildauswahl und Gestaltung kommen abgesehen davon sehr schön daher.   


Die GGG-Geschichte: Angesichts einer "Entstehungsgeschichte von über zwanzig Jahren" (Vorwort) ein gewichtiges Resultat, das den durchschnittlich interessierten Leser aber etwas ratlos lässt.


Info
Sara Janner: GGG 1777-1914. Basler Stadtgeschichte im Spiegel der "Gesellschaft für das Gute und Gemeinnützige", 193. und 194. Neujahrsblatt für die Jahre 2015/16, Schwabe, Basel 2015




Weiterführende Links:
- Isaak Iselin verdrängt "Narrenschiff" aus dem Schmiedenhof
- Neues Café Schmiedenhof – "Teufelhof"-Winiger Betreiber
- "Narrenschiff"-Kapitänin Kathrin Mattmüller gestorben


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bz
vom 26. März 2024
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Wer bildet was oder wen?

RückSpiegel


Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

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