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© Foto by Pro Natura


Jäger und Naturschützer sind sich gar nicht grün

Erstmals fand in Olten eine gemeinsame Tagung von Naütrschützern und Jägern zum Thema "Wildtier-Management" statt. Knackpunkte sind die Grossraubtiere wie Wolf, Luchs und Bär.
Olten, 27. November 2010

"Jagd ist eine Leidenschaft", schwärmte Hanspeter Egli, Präsident von JagdSchweiz. "Jagd ist reine Lust am Tiermorden", kontern extreme Jagdgegner. So diametral liegen die Meinungen auseinander. Da darf es schon als kleiner Fortschritt betrachtet werden, dass die von Pro Natura veranstaltete Tagung zum Thema "Wildtiermanagment" unter dem Patronat der Dachorganisation JagdSchweiz überhaupt stattfand. Warum Wildtiere eigentlich "gemanagt" werden müssen, blieb allerdings für den Laien bis zum Schluss offen.

Umstrittene Jagdverordnung

Hingegen wurde rasch deutlich, dass vor allem "weiche" Faktoren wie Be- und Empfindlichkeiten auf beiden Seiten zuerst einmal im Vordergrund stehen. Pro Natura bezog in einer soeben veröffentlichten Broschüre mit neun Punkten Position zur Jagd. Bereits darüber ereiferte sich Marco Giacometti, Geschäftsführer von JagdSchweiz, und fasste dies in seinem Referat so zusammen: "Sie (Pro Natura, Anmerkung des Autors) strebt eine Jagdabschaffung light an."

Hauptstreitpunkt ist die anstehende Revision des eidgenössischen Jagdgesetzes. Diese soll die Jagd an die neuen Bedürfnisse anpassen. Im alten Gesetz sind beispielsweise Grossraubtiere wie Wolf, Luchs und Bär gar nicht berücksichtigt. Reinhard Schnidrig, Leiter der Sektion Jagd, Wildtiere und Waldbiodiversität beim Bundesamt für Umwelt, wollte zwar noch keine Details der Revision bekannt geben, bestätigte aber: "Der Wolf bleibt geschützt."

Am Wolf kommt keiner vorbei

Erwartungsgemäss entzündete sich eine  engagierte Diskussion, als der Wolf zur Sprache kam. Egli versuchte zwar den Eindruck zu erwecken, dass Isegrim gar nicht das Hauptproblem der Jäger sei. Doch fordert sein Verband in einem Grundsatzpapier immerhin eine "Regulierung" der Grossraubtiere.

In der Herbstsession des Nationalrates wurden allein 14 Vorstösse behandelt, die den Wolf betrafen. Eine Motion wurde an den Bundesrat überwiesen, die eine Lockerung des Schutzstatus für den Wolf und allenfalls sogar die Aufkündigung der Berner Konvention beabsichtigt.

Aus erster Hand konnte dazu Eladio Fernandez-Galiano, Leiter der Abteilung Biodiversität des Europarates und zuständig für die Einhaltung der Berner Konvention, für Klärung sorgen. Eine Kündigung des Abkommens sei gar nicht nötig, da es entsprechend "flexibel" ausgelegt werden könne. Für Pro Natura kommt allerdings eine Aufweichung des Schutzstatus für den Wolf nicht in Frage.

Wesentlich lockerer scheint der Umgang mit Canis Lupus in Frankreich zu sein. Dies bestätigte zumindest Gilbert Simon, Vizepräsident von "Ferus", der nationalen Organisation zum Erhalt von Bär, Wolf und Luchs in Frankreich: "Dass Wölfe zum Abschuss frei gegeben werden könnten, steht nicht zur Diskussion."

In Frankreich leben derzeit etwa 200 Wölfe, die sich auf 20 Rudel verteilen. Der Staat lässt sich dies etwas kosten: Fünf Millionen Euro fliessen dieses Jahr in Herdenschutzmassnahmen sowie eine Million Euro als Entschädigung an Tierhalter für Wolfrisse.

Gemeinsamkeiten suchen

Zwischen den Fronten stehen vor allem die Behörden. "Es ist dringend nötig, dass ein Dialog zustande kommt", appellierte Schnidrig an die beiden Kontrahenten. Er wünsche sich eine Umweltallianz, die sowohl die Forstwirtschaft, Landwirtschaft, Jäger als auch den Naturschutz umfasse.

Vielleicht könnte dazu das Beispiel von Bayern einen Weg in eine konstruktive Richtung liefern: Eric Imm von der jägernahen Stiftung Wildland führte aus, dass man sich zusammen mit der Naturschutzorganisation BUND und den Behörden zu einem Runden Tisch zusammengefunden habe, um vorhandene Probleme zu besprechen. Daraus hätten sich bereits gemeinsame Naturschutzprojekte ergeben.

Zurückhaltend äusserte sich Karin Hindenlang, Mitglied des Zentralvorstandes von Pro Natura und selber Jägerin: "Man wird einen kleinsten gemeinsamen Nenner finden müssen."



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