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Buwal-Chef Roch kritisiert Chemiefirmen und BehördenBasel, 31. Juli 2002Kritik aus Bern an der Chemiemüllpolitik in der Region Basel: Laut Philippe Roch, dem Direktor des Bundesamtes für Umwelt, Wald und Landschaft (Buwal), haben die Basler Chemiefirmen und die regionalen Behörden gleich zweimal ihre Verantwortung nicht richtig wahrgenommen. Sowohl bei der damaligen Ablagerung
von Chemieabfällen wie auch beim "Beginn der Behebung des Problems". Dies sagt Roch in einem Interview, das demnächst in der Verbandszeitschrift des WWF Region Basel erscheint. "Eine der Schwierigkeiten in der Region Basel ist, dass wir nicht genau wissen, was im Boden liegt. Wir haben hier eine Mischung von Chemieabfällen, Haushaltabfällen und Bauschutt, die über Jahrzehnte in
ehemalige Kiesgruben abgelagert wurde. Dies macht es sehr schwer, eine Einschätzung abzugeben", sagt Roch weiter und erklärt: "Es war unverantwortlich, solche Abfälle über Jahrzehnte in Kiesgruben abzulagern. Das wussten wir bereits damals. Alles in die Grube: Das war eben einfach und günstig. Es ist auch heute das Problem in der Abfallwirtschaft, dass der Abfall dahin fliesst, wo es ein paar Rappen billiger ist. Deshalb brauchen wir klare Regeln." Genaue Zahlen kann Roch zum Zustand in der Nordwestschweiz nicht machen, "aber die Situation ist kritisch". Deshalb brauche es systematische Untersuchungen und einen Aktionsplan mit einer Prioritätenliste nach Dringlichkeit. Es gebe "problematische Altlasten und solche, die noch etwas warten können". Gemäss Roch ist Bern mittlerweile "ungeduldig" geworden - aber auch zuversichtlich, da das Buwal insbesondere auf die Baselbieter Umweltschutzdirektorin Elsbeth Schneider setzt: "Wir haben gesehen, dass sich seither die chemische Industrie organisiert hat und der Kanton Basel-Landschaft Bewegung in die Sache gebracht hat. Der Kanton hat jetzt Entscheide gefällt, die in die richtige Richtung gehen, und hat etwa die personellen Kapazitäten erhöht. Dies zeigt, dass Regierungsrätin Elsbeth Schneider eine Lösung will." Vertrauen habe er auch in die Industrie: "Ich habe keinen Anlass anzunehmen, dass etwas falsch läuft." Eine gewisse Aufmerksamkeit von aussen sei jedoch wichtig. Ohnehin glaubt Roch, dass ohne Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs) wie der WWF "in der Schweiz und weltweit im Umweltschutz nicht viel erreicht" werden könnte. Kein Wunder, dass Roch den WWF schätzt: Vor seiner Wahl als Buwal-Chef war er Direktor des WWF Schweiz. • In einem Kommentar zum Interview schreibt SP-Landrätin Jacqueline Halder, Präsidentin des WWF beider Basel, die Basler Bevölkerung dürfe sich "Zweideutigkeiten in der Frage der Altlasten und des Trinkwassers nicht gefallen lassen". Oberste Maxime des Kantons müsse "der Schutz der Bevölkerung und der Umwelt sein". Die Chemie müsse "allein aus Gründen des Firmenansehens und der Firmenbewertung ein Interesse daran haben, die Gefahr aus dem Boden zu kennen und sie gegebenenfalls sofort zu entschärfen". (Karikatur "efeu" im WWF beider Basel) |
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