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SVP mobilisiert für die Minarettverbots-Initiative

Rund 250 Personen nahmen heute Donnerstagabend an einer öffentlichen Veranstaltung der SVP zur Mobilisierung für die Minarettverbots-Initiative in Liestal teil. Die kleine Minderheit der Kritiker hatte einen schweren Stand.
Liestal, 15. Oktober 2009

Vor der Dreifachturnhalle der Kaserne Liestal: Geringe Polizeipräsenz. Einige Unentwegte der SP Liestal, die mit einem Transparent gegen "Angstmacherei" demonstrierten. Die verbale Quittung einer älteren Dame, auf das Minarett-Plakatverbot anspielend: "Die Linken in Basel sollte man alle in die Luft sprengen." Eingangskontrolle durch Securities: OnlineReports musste den Reporter-Rucksack analysieren lassen. "Alles in Ordnung." Kein Sprengverdacht.

Fast alle für Minarett-Verbot

Zuündstoff aber bot, was drei Referenten dem Publikum in der gut besetzten Turnhalle boten: Eine Fülle an Argumenten gegen die "Islamisierung der Schweiz" (so der Flyer-Titel) und für die Minarettverbots-Initiative. EDU-Politiker Daniel Zingg, Mitglied des Initiativkomitees und als "überzeugter Christ" Mitglied einer Freikirche, der österreichische Orientalist Heinz Gstrein, langjähriger Kairo-Korrespondent von Radio DRS, und der Solothurner SVP-Nationalrat Walter Wobmann (Bild), Präsident des "Egerkinger Initiativkomitees" boten überzeugungsorientiert zahlreiche Positionen der einen Seite: jene der Befürwortenden.

Das Publikum bestätigte seine fast lückenlose Zustimmung durch heftigen Applaus: "Wir haben zu wenig bodenständige Christen im Land", "Ist der Koran nicht verfassungswidrig?" (Gstrein: "Ganz so einfach ist es nicht") oder "Verschickt Flyer!" war an Voten und Fragen aus dem Publikum zu vernehmen. Die weniger Kritiker im Saal ("Weshalb wurden nicht Spezialisten des Orientalischen Seminars aus Basel an die Veranstaltung geholt?") wurden von SVP-Präsident Dieter Spiess an die "Spielregeln" der Veranstaltung erinnert: "Werte junge Frau, Sie können hier keine Diskussion führen."

Ein Jahr deutsche Schoggi essen

Ganz klar: Erwünscht waren keine Debatten, sondern Mobilisierungs- und Motivationsspritzen im Hinblick auf die Volksabstimmung Ende November aus der Optik der Initianten. Und davon gabs gleich schubladenweise: Scharfe Kritik an Georg Kreis, dem Präsidenten der Antirassismus-Kommission und "staatlichen Obermoralapostel" (Wobamnn), aber auch an die initiativgegnerischen "Oberhirten" (Zingg) der Schweizer Kirchen, die für die Kirchenbasis nicht repräsentativ seien: "Die Kirchen verraten die Christen, die noch welche sind."

Er sei "kein Muslim-Hasser", beteuerte Zingg, aber er sage "klar Nein zur islamischen Ideologie" und zum "Islam als antichristliche Religion". In der Schweiz habe sich die islamische Bevölkerung in den letzten zehn Jahren verdoppelt. In Tadschikistan seien die Minarette verboten worden, "um die eigene islamische Bevölkerung vor den Radikalen zu schützen". Zu möglichen Boykottmassnahmen islamischer Staaten gegenüber der Schweiz sagte Zingg und dem Applaus der Zuhörenden: "Lasst doch die ein Jahr lang deutsche Schoggi essen."

Minarette: Plötzlich vier bis fünf Baugesuche

Auch Gstrein glaubt bei einer Annahme der Initiative nicht an schädliche Auswirkungen im Ausland – insbesondere nicht in jenen islamischen Staaten, die ihre Petrodollar auf Schweizer Banken parkiert hätten. Mit gänzlich unaufgeregter Stimme sagte der gebürtige Österreicher, der Koran fordere zur Lüge auf, "wenn sie der Ausbreitung des Islams dient". Der Gebetsruf enthalte "aggressive Botschaften", sich zu Allah und Mohammed zu bekennen. Schon 150 islamische Kultstätten zähle die Schweiz – und dies sei erst der Anfang.

In diese Kerbe schlug auch Hauptinitiator Wobmann: Es sei doch schon merkwürdig, dass in der Schweiz "innert kürzester Zeit plötzlich vier bis fünf Baubegehren für Minarette" gestellt worden seien. Nachdem die Muslime hierzulande "jahrzehntelang ohne Minarett leben konnten", sollte dies auch in Zukunft möglich sein. Das Ja zur Initiative sei ein Ja "für unser freies schönes Schwiizerländli", sagte Wobmann und meinte damit gleich auch auch die Liestaler SVP-Versammlung: "Das ist unsere Demokratie. So miteinander zu diskutieren, so muss es sein."




Weiterführende Links:
- "Kirchenglocken oder der Muezzin - das ist doch dasselbe"


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"Ähnliche Worte, wie sie alle Extremisten verbreiten"

Schön, dieser Artikel über das Demokratieverständnis, das die Islamhasser zu

verteidigen vorgeben. Hier zeigt sich etwas von ihrer Gesinnung: Wer Fragen stellt, eine andere Meinung hat oder nicht dem gleichen Prediger

nachplappert, muss man in die "Luft sprengen". In Liestal fielen ähnliche Worte, wie sie alle Extremisten verbreiten, ob Muslim, Christ oder Atheist. Alle haben den einzig wahren Glauben und die einzig rechte Meinung. Was den Herren Zingg, Gstrein, und Wobmann wohl vorschwebt wohl eher eine Taliban-Diktatur. Mit dem Unterschied, dass sie ohne Turban terrorisieren würden.


Daniel Kobell, Basel



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Veranstaltungs-Hinweis

 

Ein zärtlicher Irrsinn

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Mit "37 Ansichtskarten" von Michael McKeever winkt den Zuschauerinnen und Zuschauern eine zauberhaft schwarze Komödie mit berührenden Momenten und angenehmer Unterhaltung. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Vorverkauf hier:
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"Der neue Eingang zum Birsigparkplatz wird der Ersatzneubau des Heuwaage-Hochhauses bilden."

bz
vom 26. März 2024
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Wer bildet was oder wen?

RückSpiegel


Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).