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© Foto by Ruedi Suter, OnlineReports.ch


In Afrika operieren Holzkonzerne mit üblen Steuertricks

"Steuertricks im Kongo" heisst der brisante Report, den Greenpeace International heute in Zürich vorstellte. Er beleuchtet die Methoden des sogenannten "Transfer Pricings" – dies anhand des Beispiels der Danzer Group, dem internationalen Holzkonzern mit Hauptsitz im Kanton Zug. Was dieser treibe, sei im Tropenholzbusiness "die Regel".
Zürich, 30. Juli 2008

Der Report zeigt, wie internationale Holzkonzerne ein aufwändiges System der Verschiebung von Gewinnen anwenden, Einkommen aus Afrika in Offshore-Bankkonten bewegen, um so Steuerbehörden und Steuerzahlungen zu umgehen. Der Bericht sei "ein weiterer Beweis dafür, dass internationale Holzkonzerne im Kongobecken nicht zur Armutsbekämpfung beitragen, sondern im Gegenteil ihre Profite auf Kosten der Umwelt und der lokalen Bevölkerung von Afrika nach Europa verschieben", kommentierte Greenpeace.

Entlarvende Dokumente

Die Organisation ist an interne Dokumente der Danzer Group gekommen. Sie sind entlarvend. Die Papiere zeigen im Detail, wie das Holzunternehmen mit Preisabsprachen innerhalb seiner Tochterfirmen die Zahlen "zurechtrückt": Die Firma Siforco (mit Sitz in der Demokratischen Republik Kongo, DRK) verkauft offensichtlich ihr Holz zu einem offiziellen Preis an die Schweizer Interholco, der unterhalb des wahren Marktwertes liegt.

Das Defizit werde durch inoffizielle Zahlungen auf Offshore-Bankkonten in Europa ausgeglichen, so dass die Danzer Group eine Reihe von den in der DRK erhobenen Steuern umgehen kann. "Der Greenpeace-Report beweist, dass die Holzindustrie weiterhin das kongolesische Volk schädigt", kritisierte Michelle Medeiros als Verantwortlicher für das Afrikawald-Projekt bei Greenpeace International.

Subventionen für ausbeuterische Holzkonzerne


Jetzt, da die grossen Urwälder im Kampf gegen den Klimawandel immer wichtiger werden, sollten die Geberstaaten "endlich aufhören", internationale Holzkonzerne zu subventionieren. Stattdessen müsse die internationale Gemeinschaft Alternativen zum Holzeinschlag fördern. So zum Beispiel Fonds zur Erhaltung der letzten  Wälder als Kohlenstoffspeicher. Dies würde sowohl den Menschen im Kongo als auch dem globalen Klimaschutz dienen.

Bruno Gurtner, Präsident von Taxjustice Network International, zerpflückte das "Transfer Pricing". Er sagte: "Missbräuche im 'Transfer Pricing' führen dazu, dass Regierungen keinen angemessenen und fairen Anteil an den Steuern multinational tätiger Unternehmen erheben. Fast zwei Drittel des weltweiten Handels mit Güter und Dienstleistungen spielt sich gemäss OECD nicht auf dem freien Markt ab, sondern entsprechen konzerninternen Transaktionen zwischen einzelnen Konzerngesellschaften."

Forderung nach Widerruf illegaler Konzessionen

Peter Niggli, der Geschäftsleiter von Alliance Sud, kommentierte die Folgerungen des Greenpeace-Reports so: "Während sich die Danzer Group anstrengt, ihre Steuerschulden gegenüber den beiden Kongo klein zu halten oder ganz zu vermeiden, bemühen sich diverse Geberländer, darunter auch die Schweiz, durch ihre Entwicklungshilfe die sozialen Dienstleistungen oder die Infrastrukturen auszubauen. Widersprüchlicher könnten die Beziehungen nicht sein."

Heute fange in Kongo-Kinshasa auch eine kritische Phase der von der Regierung geführten rechtlichen Revision aller Holzschlag-Konzessionen an, hiess es an der Medienorientierung weiter. Diese rechtliche Revision beinhalte "Kriterien, welche eine Steuerhinterziehung in diesem Umfang enthüllen könnten. So fordert Greenpeace von den Regierenden der DRK, alle nicht vorschriftsmässigen Konzessionen zu widerrufen. Überdies müsse das Moratorium von Mai 2002 über die Erteilung von neuen sowie die Erneuerung von alten Konzessionen weitergeführt und auch richtig umgesetzt werden.

Ob diese Forderungen noch rechtzeitig greifen werden, ist mehr als fraglich. Die seit Dekaden kritisierten Abholzungen im Kongobecken gehen ungebremst weiter – begünstigt durch Waldverknappung anderswo, durch Korruption, fehlende Kontrollmechanismen und Unentschlossenheit auf allen Ebenen – auch auf jenen der EU und UNO.




Weiterführende Links:
- "In Afrikas Regenwäldern braucht es Undercover-Aktionen"
- Bio-Piraten im Nadelstreifendress rauben die Naturvölker aus


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bz
vom 26. März 2024
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Wer bildet was oder wen?

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Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

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