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© Fotos by Joanna Eede/Survival/damianocastro


Gewaltmarsch gegen Diabetes durch Kanadas Wildnis

Mit einem dreijährigen Marsch durch das wilde Nomadenland seiner Vorfahren warb ein junger "Eskimo" für mehr Bewegung und gegen die Volksseuche Diabetes. Heute kam er in sein Dorf in Labrador zurück, dem Ausgangspunkt.
London/Berlin/Sheshatshiu, 18. April 2012

Die Unendlichkeit von 4'000 Kilometern vor sich, startete im Winter 2009 von seiner Siedlung Sheshatshiu in Labrador aus der junge Innu Michael "Giant" Andrew (Bilder) auf Schneeschuhen und mit Schleppschlitten, Axt und Zelt zu seinem Fussmarsch durch das Land seiner Ahnen. Dieses liegt im heutigen Kanada, es heisst Nitassinan und ist eine riesige, von Tieren wie Karibus, Eisbären, Stachelschweinen, Vögeln, Fischen, Polarhasen, Wölfen, Bibern und Moschusochsen belebten Wildnis aus Taiga und Tundra, Flüssen und Felsen.

Dieses im Winter bitterkalte und gefrorene Land wie einst seine jagenden Vorfahren zu durchqueren, hatte sich der gross gewachsene Indigene aus einem besonderen Grund vorgenommen: Er wollte sein Volk und die Weltöffentlichkeit auf die um sich greifende Zivilisationskrankheit Diabetes aufmerksam machen und gleichzeitig vorzeigen, wie man durch Bewegung und gesünderes Essen gegen die Zuckerkrankheit ankämpfen kann.

Dosenfutter und Alkohol

"Früher", erklärte der Innu gegenüber der Menschenrechtsorganisation Survival International (SI), "gab es in unserem Volk keinen einzigen Fall von Diabetes – zu der Zeit, als unsere Grosseltern das Land bewohnten, auf die Jagd gingen und gesunde Nahrung zu sich nahmen. Heute aber gehen nur wenige Familien aus meiner Gemeinde über Nutshimit hinaus. Stattdessen essen sie die Kost der Weissen aus der Konserve und trinken Alkohol."

Diabetes hat sich in den letzten Dekaden rasch ausgebreitet im hohen Norden Amerikas. Bei den Indianern ebenso wie bei den "Eskimo"-Völkern (Inuit, Innu etc.), die zur Sesshaftigkeit gezwungen wurden, was neben Diabetes auch den Alkoholismus und die Suizide in die Höhe schiessen liessen. Das Eindringen rohstoffhungeriger und entwicklungsorientierter Fremder mit anderen Essgewohnheiten, mit Maschinen, mit der Inbesitznahme des Landes durch Minenkonzerne, aber auch mit Holz- und Handelsfirmen, Wasserkraft- und Strassenbauunternehmen wurde von den indigenen Völkern nie wirklich verkraftet.

Zur Sesshaftigkeit gezwungen

Heute Mittwoch hat Giant zusammen mit 40 zu ihm gestossenen Mitmarschierern sein temporäres Nomadenleben mit der gefeierte Ankunft in seiner 1500-Seelen-Gemeinde Sheshatshiu beendet. Nach Auskunft von SI wurde der junge Mann von den Delegierten von sechs Innu-Völkern ehrenvoll empfangen.

 

Michael Andrew hofft, mit seiner Aktion auch bei der jungen Innu-Generation wieder den Sinn und das Gefühl für Nutshimit, "das Land", geweckt zu haben.

 

Diese waren den Inuit seit 1950 genommen worden, als sie von der katholischen Kirche und der Regierung zur Sesshaftigkeit in Dörfern gezwungen worden waren. "Der Marsch hat Selbstwertgefühl erzeugt und einen kollektiven Stolz darauf, Innu zu sein – das, was Regierung und Kirche beharrlich zu untergraben versuchten. Dies zeigt, dass trotz aller Ungerechtigkeiten und Tragödien der vergangenen Jahre der einzigartige Geist der Inuit noch immer stark ist," meint SI-Direktor Stephen Corry.

Bedrohliche Krankheit

Die Bedrohung indigener Völker durch Zivilisationskrankheiten ist heute ein weltweites Problem – auch aufgrund der neuen, zu zucker- oder fetthaltigen Nahrungsmittel. So sind bei den Pima-Indios im Amazonas  mehr als die Hälfte über 35-Jährigen zuckerkrank. Und in Australien ist die Gefahr an Diabetes zu sterben für Aborigines über 20 Mal höher als für die eingewanderten Australier.

Ende 2007 warnte Paul Zimmet, Professor und Leiter des Internationalen Diabetes Institut in Australien, vor den katastrophalen Folgen der Zuckerkrankheit für Urvölker: "Ohne ein sehr schnelles Handeln besteht die reelle Gefahr, dass aufgrund von Diabetes ganze indigene Gemeinschaften ausgelöscht werden könnten oder sogar noch in diesem Jahrhundert komplett aussterben."




Weiterführende Links:
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- Und plötzlich standen die Waldindianer da
- Im Ölrausch gibt's für die Indianer kein Pardon
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"Bais steht vor Gewissens-Entscheid"

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