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© Foto by Ruedi Suter, OnlineReports.ch


Schimmernde Kleider, schwebende Steine - raffinierte Effekte

Zwei neue Sonderausstellungen im Museum der Kulturen in Basel: Beide haben als verbindendes Element mit Handwerk im allerbesten Sinn des Worts zu tun.
Basel, 25. April 2012

Im Jahr 1992 ist die Basler Textilkünstlerin Karola Kauffmann zum ersten Mal zu den Miao im Südwesten Chinas (Provinz Guizhou) gereist. Vom ersten Augenblick an war sie von der Weberei der dort lebenden Frauen ebenso beeindruckt wie begeistert. Wiederholt ist sie seither zu den Miao-Frauen zurückgekehrt und hat dabei Textilien, meistens Röcke, gesammelt.

Zuletzt war sie in diesem Frühjahr in China. Im Rückblick auf die vergangenen 20 Jahre musste Karola Kauffmann zu ihrem grossen Bedauern aber feststellen, dass die Kenntnisse der Textilherstellung langsam verlorengegangen sind. Sah man in der Vergangenheit die Menschen noch mit den Originalkleidern bei ihren alltäglichen Tätigkeiten, ist das jetzt fast vorbei. Heute müssen die hochstehenden Kleidungsstücke im Museum bewundert werden – zum Beispiel jetzt gerade im Museum der Kulturen in Basel (siehe Abbildung).

Verschwundene Textilkunst

Karola Kauffmann hat einen Teil ihrer Sammlung dem Museum verkauft und Walter Bruno Brix hat als Gastkurator des Museums damit innerhalb weniger Wochen eine Ausstellung verwirklicht. 30 Röcke sind zu sehen, die jetzt die museumseigene Textilsammlung bereichern: wahre Kunstwerke.

Das Besondere an diesen Röcken ist ihr Faltenwurf. Im Eingangsbereich der Ausstellung steht zum Beispiel ein selten kostbares Exemplar mit 800 engen Falten. Die Miao-Frauen färbten die Stoffe mit Indigo. Dann hämmerten sie die Farbe auf Steinplatten in das Gewebe. So wurden die Textilien zum Glänzen gebracht, und so entstand die charakteristische metallene Wirkung der Kleidungsstücke. Später drückten die Frauen mit dem Daumennagel oder einem spitzen Gegenstand die Falten in den Stoff. Das Falten des Stoffs durch Klopfen und Schlagen konnte tagelang dauern, die ganze Behandlung und Herstellung wochenlang. Das alles muss man, wie gesagt, in der Vergangenheitsform schreiben, denn von der alten Tradition ist nicht mehr viel übrig geblieben. Sie wird nicht mehr gepflegt und wird bald verschwunden sein.

Steine in Bewegung

Die zweite Sonderausstellung, von Franziska Jenni kuratiert, zeigt Steinskulpturen des südafrikanischen Künstlers Justin Fiske. Angeblich insgesamt 1920 Steine, am Rheinufer in Basel gesammelt, hat Fiske an kaum sichtbaren Fäden in der gefalteten Decke des neuen Dachstocks aufgehängt.
 
Beim Betreten des Raums meint man, die Steine schwebten in der Luft. Sie breiten sich wie weite Flächen oder wolkenartig aus. Dass sie durch eine raffinierte Konstruktion auch bewegt werden können, führt dazu, dass fliessende, wogende, kräuselnde, sprudelnde Bewegungsmuster wie eine vom Wind ergriffene Wasserfläche entstehen. Durch die Beleuchtung ergeben sich allerlei geheimnisvolle, poetische Schattenspiele auf dem Boden und an den Wänden. Eine weitere Assoziation geht aus der Gegenüberstellung mit ethnologischen Objekten hervor.

Für Museumsdirektorin Anna Schmid verbinden Geduld bei der Bearbeitung des Material und Raffinesse der Ergebnisse die beiden Ausstellungen.

So kann man es sehen. Die nächste grosse (Dauer-) Ausstellung wird am 25. Juni eröffnet. Thema: Expeditionen. Am 14. September folgt die zweite grosse Ausstellung zum Thema Pilgern. Wir halten uns aufbruchbereit.

Museum der Kulturen Basel: Schimmernde Alltagskleider. Indigo, Glanz und Falten. Bis 20. Januar 2013 – schwebend. von der leichtigkeit des steins. Bis 15. Juli.




Weiterführende Links:
- Eine Webmasterin über Seide und Cashmere
- Das neue Museum der Kulturen räumt mit alten Ideen auf
- Das Museum der Kulturen vor einem grossen Schritt
- Fassaden-Kacheln am Museum der Kulturen: Unsicher gegen Hagelschlag
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Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

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Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

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Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

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