Werbung


Beistand zehrte vom Vermögen des invaliden Schwagers

Ein Prattler Beistand bereicherte sich während Jahren, unterstützt von seiner Ehefrau, am Vermögen seines Mündels – dem Bruder seiner Gattin. Jetzt steht das Ehepaar vor dem Strafgericht. Der Vater des Angeklagten war früher Präsident der örtlichen Sozialhilfebehörde.
Muttenz/Pratteln, 18. Dezember 2016

Der Angeklagte ist 59-jährig, seine Ehefrau zehn Jahre älter. Die beiden, für welche die Unschuldsvermutung gilt, stehen morgen Montag vor dem Baselbieter Strafgericht in Muttenz: Ihn trifft der Vorwurf der Veruntreuung, seine Gattin jener der Anstiftung zur Veruntreuung. Der Fall ist insofern aussergewöhnlich, als der Geschädigte nicht irgend ein Aussenstehender ist, sondern der vermögende 71-jährige Bruder der Beschuldigten, der als initiativer Gewerbler galt, aber nach einem Unfall invalid ist und nicht mehr selbstständig über sein Vermögen verfügen kann.

354'000 Franken von Schwager-Konto abgezogen

Im August 2003 ernannte die Gemeinde Pratteln den Angeklagten zum altrechtlichen Beistand des Mannes, der in einem Oberbaselbieter Wohnheim lebt und als Privatkläger auftritt. Denn in der Zeit zwischen Mai 2005 und August 2013 liess der Beistand vom Bankkonto seines Schwagers insgesamt 354'000 Franken in 140 Tranchen auf sein Konto und jenes seiner Frau überweisen. Damit beglich das Ehepaar eigene Rechnungen und die Krankenkassen-Beiträge der Mutter der Beschuldigten und bestritt den schöneren Teil des Lebensunterhalts.

Wie es in der Anklageschrift von Staatsanwältin Sylvia Gloor Hohner heisst, leistete sich der Beistand mit dem veruntreuten Geld einen "luxuriösen Lebensstil, der nicht seinem Einkommen entsprach". Ausserdem hatte der Angeschuldigte, Vorstandsmitglied des kommunalen Gewerbevereins, "namhafte Schulden". Die Anklage wirft ihm vor, er habe "nie die Absicht und Möglichkeit gehabt, die veruntreuten Gelder zurückzuzahlen".

Ehefrau schlug Rat des Anwalts aus

Scheinbar trat bei der Ehefrau des Beistands im Verlauf der Jahre eine Verunsicherung über die Rechtmässigkeit des Geldabzugs vom Konto ihres Bruders auf. Jedenfalls zog sie einen Anwalt bei, der ihr den Ratschlag gab, die Veruntreuung sofort zu beenden. Sie schlug diesen Ratschlag aus – und steht nun in einem familieninternen Bereicherungsfall mit ihrem Mann vor Gericht.

Wie OnlineReports aus externen Quellen erfuhr, waren die veruntreuten Gelder in den Steuererklärungen nicht als Schenkungen deklariert. Der Beschuldigte scheint der Auffassung zu sein, das Geld stehe der Familie zu. Bisher sei kein einziger zu Unrecht bezogener Franken zurückbezahlt worden.

Vater war Chef der Sozialhilfebehörde

Vielleicht wird in der Gerichtsverhandlung auch die Frage gestellt – und beantwortet –, in welcher Intensität die zuständige Prattler Vormundschaftsbehörde und später die KESB während den langen Jahren der Veruntreuung die Bankbelege des Mündels prüfte.

Laut Informationen von OnlineReports gehört der Angeklagte einer "angesehenen Familie" an, der das Beistandswesen nicht fremd war: Noch bevor er Beistand wurde, war sein inzwischen verstorbener Vater, Anfang der neunziger Jahre FDP-Einwohnerratspräsident, lange Jahre Präsident der Prattler Sozialhilfebehörde.




Weiterführende Links:
- Mündel-Vermögen: Beistand räumt teilweise Unrecht ein
- Mündel-Geld: Zweieinhalb Jahre für ungetreuen Beistand
- Mündel-Vermögen: Verurteilter Beistand appelliert


 Ihre Meinung zu dieser News
(Mails ohne kompletten Absender werden nicht bearbeitet)

www.onlinereports.ch - Das unabhängige News-Portal der Nordwestschweiz

© Das Copyright sämtlicher auf dem Portal www.onlinereports.ch enthaltenen multimedialer Inhalte (Text, Bild, Audio, Video) liegt bei der OnlineReports GmbH sowie bei den Autorinnen und Autoren. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Veröffentlichungen jeder Art nur gegen Honorar und mit schriftlichem Einverständnis der Redaktion von OnlineReports.ch.

Die Redaktion bedingt hiermit jegliche Verantwortung und Haftung für Werbe-Banner oder andere Beiträge von Dritten oder einzelnen Autoren ab, die eigene Beiträge, wenn auch mit Zustimmung der Redaktion, auf der Plattform von OnlineReports publizieren. OnlineReports bemüht sich nach bestem Wissen und Gewissen darum, Urheber- und andere Rechte von Dritten durch ihre Publikationen nicht zu verletzen. Wer dennoch eine Verletzung derartiger Rechte auf OnlineReports feststellt, wird gebeten, die Redaktion umgehend zu informieren, damit die beanstandeten Inhalte unverzüglich entfernt werden können.

Auf dieser Website gibt es Links zu Websites Dritter. Sobald Sie diese anklicken, verlassen Sie unseren Einflussbereich. Für fremde Websites, zu welchen von dieser Website aus ein Link besteht, übernimmt OnlineReports keine inhaltliche oder rechtliche Verantwortung. Dasselbe gilt für Websites Dritter, die auf OnlineReports verlinken.

Veranstaltungs-Hinweis

 

Ein zärtlicher Irrsinn

Nach achtjähriger Abwesenheit kehrt Avery Sutton mit seiner Verlobten Gillian zu seiner Familie zurück. Was von da an passiert, muss man gesehen haben.

Mit "37 Ansichtskarten" von Michael McKeever winkt den Zuschauerinnen und Zuschauern eine zauberhaft schwarze Komödie mit berührenden Momenten und angenehmer Unterhaltung. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Vorverkauf hier:
www.theater-rampenlicht.ch

https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif
"Der neue Eingang zum Birsigparkplatz wird der Ersatzneubau des Heuwaage-Hochhauses bilden."

bz
vom 26. März 2024
https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif

Wer bildet was oder wen?

RückSpiegel


Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

Weitere RückSpiegel

Werbung






In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).