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Extrem hohes Risiko für Medienschaffende in Syrien

Der viertschlimmste Arbeitsort für Medienschaffende heisst Syrien. Dort werden Medienleute von den Konfliktparteien drangsaliert, manipuliert, eingekerkert oder zum Verschwinden gebracht.
Basel, 24. Juli 2013

Nicht nur unschuldige Kinder, Frauen, Männer und Tiere sterben in Syrien. Die im März 2011 ausgebrochene Rebellion gegen das Regime von Staatspräsident Baschar al-Assad dürfte laut Schätzungen bereits um 100'000 Menschen das Leben gekostet haben. Erschossen, verbrannt, zerquetscht, überfahren oder zu Tode gefoltert, um ein paar Ursachen zu nennen.

Unter den Opfern sind auch viele jener Leute, die versuchen, der Welt begreiflich zu machen, wie und weshalb es so viele Tote gibt: Journalisten und Blogger beider Geschlechter. So haben seit Beginn des Aufstandes bereits zwei Dutzend Medienleute und 60 Bloggende ihren Einsatz mit dem Leben bezahlt. Darauf verweist heute Reporter ohne Grenzen (RoG) in einer Medienmitteilung. "Syrien gehört infolge des anhaltenden Bürgerkriegs zu den gefährlichsten Ländern weltweit für Journalisten", schreibt die Berufsorganisation.

Gezielte Gewalt gegen Medienschaffende

In Kriegen und Konflikten sind Medienleute besonders der Gefahr ausgesetzt, instrumentalisiert zu werden. Jede Konfliktpartei versucht, sie für sich einzunehmen. Teils auch mit erfundenen Geschichten oder Halbwahrheiten, die vor Ort nur schwer zu überprüfen sind. Wenn sich auf grösstmögliche Neutralität bedachte Journalisten und Journalistinnen nicht einseifen lassen wollen, wird auch schon Mal Druck ausgeübt. So versuchten in Syrien sowohl die Sicherheitskräfte des syrischen Regimes als auch einige Rebellengruppen mit gezielter Gewalt gegen Journalisten, die Deutungshoheit über die Ereignisse im Bürgerkrieg zu gewinnen, stellt RoG fest. Willkürliche Festnahmen oder Entführungen seien da "keine Seltenheit".

Derzeit würden mindestens sieben ausländische Journalisten in Syrien vermisst: die Franzosen Didier François und Edouard Elias (beide Europe 1), der Italiener Domenico Quirico (La Stampa), die US-Reporter James Foley (Global Post) und Austin Tice (Washington Post u.a.) sowie der Jordanier Bashar Fahmi Al-Kadumi (Al-Hurra TV).

 

Hinzu kommt der vor zehn Wochen in Aleppo von der Polizei festgenommene deutsche Journalist Armin Wertz (Bild). Seither ist der 68 Jahre alte Deutsche verschwunden. Der erfahrene Kriegs- und Krisengebiet-Journalist, der in Indonesen lebt und früher für "Der Spiegel" aus Mittelamerika berichtete, müsse von den syrischen Behörden umgehend freigelassen werden, fordert nun Reporter ohne Grenzen.


Nur Eritrea, Nordkorea und Turkmenistan sind schlimmer

Selbstverständlich sind in Syrien auch einheimische Medienschaffende gefährdet. Zahlreiche Medienschaffende sitzen in irgendwelchen Verliesen, die von beiden Konfliktparteien eingerichtet wurden. Schlimmer noch: Medienleute sind spurlos verschwunden und werden vermisst, worunter Shaza Al-Madad (Baladna, Al-Watan u.a.), der Karikaturist Akram Raslan (Al-Fida) und Malek Abu Al-Kheir (Orient TV).

Nach wie vor verschollen ist lauf RoG auch Mazen Darwish, der Gründer und Präsident des Syrischen Zentrums für Medien und Meinungsfreiheit (SCM), das über die Situation von Journalisten im Land berichtete. Er werde an unbekanntem Ort festgehalten, seit Sicherheitskräfte am 16. Februar 2012 das SCM-Büro stürmten und Darwish sowie mehrere seiner Mitarbeiter verhafteten.

Global gesehen müssten Baschar al-Assad und die in Syrien agierende Dschihadistengruppe Al-Nusra-Front heute zu den "schlimmsten Feinden der Pressefreiheit" gezählt werden. Jedenfalls sei Syrien aufgrund des erbitterten und blutrünstigen Bürgerkriegs eines der gefährlichsten Länder für Medienschaffende. Schlimmer seien nur noch Turkmenistan, Nordkorea und Eritrea.




Weiterführende Links:
- "Pogrom", die Zeitschrift für die Ohnmächtigen
- BaZ: Ballmer fragt Ballmer – Knechtli fragt Knechtli
- Der Triumph der Umweltverachter über den Umweltjournalismus


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