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#Amok #Schiesserei #München #Christinerichard

Basel/München, 28. Juli 2016

Christine Richard, die ich als Feuilleton-Redaktorin der "Basler Zeitung" sehr schätze, hat sich nach dem Amoklauf vor dem Olympia-Einkaufszentrum München über "schwaches Fernsehen" ausgelassen: "Sieht so das öffentlich-rechtliche Fernsehen aus?", fragte sie und gab damit die Antwort gleich selbst.

Sie mokierte sich darüber, dass "das Fernsehen" – sie meinte im Kontext die ARD – sich "überwiegend" damit begnügt habe, "Fremdmaterial auszustrahlen". Sie störte sich daran, dass TV-Korrespondenten "nichts zu berichten hatten, aber ständig berichten sollten". Folglich hätten sie "immer das Gleiche" berichtet. "Gestandene TV-Journalisten kapitulierten und lasen aus Live-Blogs vor", nahm sie wahr und schwärmte dafür, dass im Internet "alles" stattfand – "von der Vorbereitung der Tat bis zu ihrer Analyse".

Ob Christine Richard je das fragwürdige Vergnügen hatte, Amokläufe oder dergleichen Akut-Ereignissen journalistisch abwickeln zu müssen, ist kaum anzunehmen. Umso mehr verwundert, wie sie sich über die öffentlich-rechtlichen Sender Deutschlands wunderte. Sie gingen nach Geschäftsmodell und journalistischem Ansatz vor, wie es CNN seit Jahrzehnten erfolgreich praktiziert. Die Wiederholung hat den Zweck, neu ins Programm eintretende Zuschauer auf den letzten Stand zu bringen. Dass sich Reporter an Ausfallstrassen des Schauplatzes mit Fragen konfrontiert sehen, die sie nicht beantworten können, ist unvermeidlich, aber ehrlich.

Ich habe die ARD-Live-Sendung verfolgt und fühlte mich am Ende dieses schwierigen Tages recht umfassend informiert – ohne mich durch den undurchsichtigen Quellen-Salat von Twitter und Co. wursteln zu müssen.

"Tagesthemen"-Chef Thomas Roth bestritt über fünf Stunden Live-Sendung oder mehr ganz allein und differenziert moderierend ("wir haben dazu noch keine gesicherten Informationen") und gescheite Fragen stellend. Ein Vollprofi, dem meine voll Bewunderung als Berufskollege gilt. Auffallend auch, wie professionell abgezirkelt in der Wortwahl und offen der Münchner Polizei-Sprecher agierte, wie zurückhaltend und präzise ARD-Terror-Experte Georg Mascolo analysierte. So etwas können nur öffentlich-rechtliche Sender bieten.

Dass das Erste Deutsche Fernsehen sich rasch für eine Ausführlichkeit der Berichterstattung entschied, war richtig, da längere Zeit ein islamistisch motivierter Anschlag nicht ausgeschlossen werden konnte.

PS: Man darf sich auch fragen, wie substanziell die "Basler Zeitung" ausgerechnet an einem Freitagabend ihre Leserinnen und Leser mit "München" bedient hat, und was die privaten deutschen Sender zu leisten in der Lage waren. Unvergleichlich!



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"Coole Berichterstattung als Deeskalation"

Auch ich habe diese Sendung mit meiner Frau geschaut und wir fanden sie beide sehr professionell gemacht. Da ich die BaZ nicht mehr lese, ist mir nicht so klar, worüber sich Frau Richard aufregt.

Aber was mir aufgefallen ist, war der Verzicht in dieser Sendung auf Beschuldigungen bestimmter Bevölkerungsgruppen und Vorsicht bei der Interpretation von Fakten. Und man hat die ZuschauerInnen emotional "mitgenommen" und nach Erklärungen gesucht.

Inzwischen wissen wir, dass der Täter ein Breivik Verehrer war, dazu Hitler Verehrer (Quelle: Süddeutsche Zeitung), der ausschliesslich Ausländer umbrachte, also in diesem Fall gerade nicht ein Täter aus dem islamistischen Umkreis.

Ich schätze es, dass wenigstens in den öffentlich rechtlichen Medien in der Regel eine Berichterstattung gilt, die nicht vorschnell einzelnen Bevölkerungsgruppen den Schwarzen Peter zuschiebt. Ich finde gerade in Krisenzeiten, und ich empfinde die derzeitige Phase so, heizen Radikalisierungen neue Radikalisierungen an und schaukeln sich gegenseitig hoch. Deshalb ist die coole Berichterstattung auch ein Schritt in Richtung Deeskalation.


Rudolf Rechsteiner, Basel




"Von oben erwümnscht?"

Die Meinung von Frau Isler kann ich voll und ganz unterstützen. Je länger je mehr bekommt man das Gefühl, es gehe diversen Medien nur noch um Sensationsmache, nur um Leser-Auflagen oder Zuschauer- und Hörer-Anteile zu ergattern. Von diesem "Virus" muss scheinbar seit neustem auch Frau Richard befallen sein. Oder "durfte" sie eine Arbeit abliefern, die von "oben" erwünscht wurde?

Sei es wie es ist, das Voyeuristische muss bei solchen Horror-Szenarien nicht auch noch gefördert werden, wie es Beatrice Isler sehr passend schrieb. Das machen andere Revolver-Blättchen schon zur Genüge. Hoffentlich ist das ein Ausrutscher und die BaZ steigt wieder eine Schublade höher. Oder will man so den Leserschwund aufhalten?


Bruno Heuberger, Oberwil




"Emotionslose, ehrliche Berichterstattung"

Ich persönlich bewundere sachliche und emotionslose, ehrliche Berichterstattung sehr. Alles andere, die Vermutungen, die Gerüchte, heizen Situationen unnötig an, schüren Ängste und verbreiten Unwahrheiten. Wer kennt es nicht, das Spiel vom Flüstern von Ohr zu Ohr, an dessen Schluss der erfolgreich operierte Patient tot ist. Abgesehen davon soll das Voyeuristische nicht auch noch gefördert werden.


Beatrice Isler, Isler




"Elitärer Tunnelblick von oben"

Lieber pkn., das wäre eine Idee! Schicken wir doch einmal Frau Richard an die Front eines Terroranschlags oder in ein Kriegsgebiet, um live darüber zu berichten. Ad hoc und ohne Vorbereitung im TV-Studio.
Vom kulturpäpstlichen Elfenbeinturm herab lässt sich leicht schnöden. Ich anerkenne Frau Richards Kompetenz ebenfalls, wenn es zum Beispiel um Literatur geht, auch wenn ich ihr Urteil nicht immer teile. Aber wenn es um die Niederungen der menschlichen Existenz geht, um Blut, Schweiss, Tränen und zerfetzte Körper – mit dem elitären Tunnelblick von oben und dem Hochjubeln des Internets, das so schön nützlich ist bei der Vorbereitung von Anschlägen, ist es nicht getan.


Esther Murbach, Basel



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Veranstaltungs-Hinweis

 

Ein zärtlicher Irrsinn

Nach achtjähriger Abwesenheit kehrt Avery Sutton mit seiner Verlobten Gillian zu seiner Familie zurück. Was von da an passiert, muss man gesehen haben.

Mit "37 Ansichtskarten" von Michael McKeever winkt den Zuschauerinnen und Zuschauern eine zauberhaft schwarze Komödie mit berührenden Momenten und angenehmer Unterhaltung. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Vorverkauf hier:
www.theater-rampenlicht.ch

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"Der neue Eingang zum Birsigparkplatz wird der Ersatzneubau des Heuwaage-Hochhauses bilden."

bz
vom 26. März 2024
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Wer bildet was oder wen?

RückSpiegel


Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).