Werbung

© Foto by DRG


Grippe-Impfung am Unispital: Freiwillige werden markiert

Pflegepersonal des Basler Universitäts-Spitals, das sich gegen Grippe impfen lässt, wird auf dem Personalausweis markiert. Obwohl die Aktion freiwillig ist: Der Datenschutz-Beauftragten stuft sie als rechtlich heikel ein.
Basel, 25. November 2014

Den Mitarbeitenden im Universitäts-Spital Basel wird durch die Klinikleitung jeweils die Grippe-Impfung ans Herz gelegt, da vor allem das medizinische Personal mit ohnehin schon geschwächten Personen zu tun hat. Letztes Jahr erhielten alle Krankenschwestern und Pfleger sowie Ärztinnen und Ärzte, die sich pieksen liessen, einen Anstecker: "Ein Stich schützt dich und mich." Dazu war ein Daumen, der nach oben zeigte, abgebildet und der Hinweis auf die Grippeimpfung angebracht.

Ein Aufkleber als Impf-Nachweis

Neu dieses Jahr: "Bei der Impfaktion gibt es jetzt einen Aufkleber auf den Personalausweis", sagte Martin Jordan gegenüber OnlineReports. Der Mediensprecher des Unispitals erklärt weiter, dass die Daten eingescannt und registriert werden, um allfällige Nebenwirkungen zurückverfolgen zu können.
 
Diese Praxis gefällt nicht allen Mitarbeitenden: Da der Personalausweis offen am weissen Kittel getragen wird, werden Geimpfte und Nicht-Geimpfte sozusagen öffentlich zur Schau gestellt. Dies, obwohl es auch geimpfte Pflegende gibt, die den Kleber bewusst nicht auf dem Ausweise anbringen. Jordan betont, dass es sich bei der Impf-Aktion um eine "Empfehlung" handle, das Impfen also freiwillig sei. Auch sei es keine Pflicht, den Aufkleber am Personalausweis anzubringen.
 
Die "Guten" und die "Bösen"
 
Diese Freiwilligkeit sei ein rechtlich heikler Bereich, meint dazu der Basler Datenschutzbeauftragte Beat Rudin. Denn: "Der Druck auf diejenigen, die sich nicht impfen lassen, steigt." Mit dem Kleber auf dem Ausweis sei man bei "den Guten", ohne ihn, bei "den Bösen". Es werde entscheidend sein, ob sich das geimpfte und ungeimpfte Personal untereinander solidarisch zeige oder sich "auseinander dividieren" lasse. Sollten aber irgendwann einmal die meisten der geimpften Pflegenden den Kleber tragen, würden die Ungeimpften gleichsam ausgestellt.
 
"Der dadurch entstehende Druck könnte zu einer Stigmatisierung der Mitarbeitenden führen, die sich nicht impfen lassen wollen, und dann könnte man wohl nicht mehr von echter Freiwilligkeit sprechen", gibt Rudin zu bedenken. Es sei aber ein Dilemma, analysiert der frisch ernannte Titularprofessor weiter, da ein Patient ein Interesse daran habe, nicht angesteckt zu werden – sofern mit einer Grippe-Impfung die Ansteckung tatsächlich vermieden werden könne.
 
Patient kann Pflegende nicht auswählen
 
"Der Patient kann nicht wählen, von wem er gepflegt wird", entgegnet VPOD-Co-Präsidentin Isabelle Stocker, die selber am Universitätsspital tätig ist. Der Datenschutz im Gesundheitswesen werde gross geschrieben, meint die Pflegefachfrau. Daher würde das Pflegepersonal keine Patientendaten mehr am Bett anschreiben, da Besucher sonst sofort sehen würden, was dem Patienten fehle. Darum fordert sie: "Das sollte auch beim Personal gelten."
 
Käme es zu einer Impf-Pflicht, so Datenschützer Rudin, müsste eine klare rechtliche Regelung geschaffen werden. Pflegepersonal, das erkältet ist, trägt bei der Arbeit einen Mundschutz, wie auch jenes, welches in spezialisierten Abteilungen arbeitet, wie der Mutter-Kind-Station oder der Isolierstation.



 Ihre Meinung zu dieser News
(Mails ohne kompletten Absender werden nicht bearbeitet)
https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/echo.gif

"Bald Markierung für Aufputschmittel?"

Gemäss dem BfS (Bundesamt für Statistik) sterben seit 10 Jahren in der Schweiz jährlich im Durchschnitt 28 Personen an nachgewiesenen Grippeviren, also weit unten dem, was vom BAG (ohne Quellenangabe) behauptet wird. Die plakative Kennzeichnung der geimpften hat keinen medizinischen Wert, sondern ist eine rein Marketingaktion, um den Impfstoffumsatz von 24 Milliarden auf 100 Milliarden (WHO) aufzupuschen. Die Grippe ist für das Pflegepersonal keine Gefahr, ausserdem sind Geimpfte nach wie vor Erregerüberträger. Wird als nächstes Ärzte- und Pflegepersonal markiert, welches Antidepressive, Aufputschmittel oder sonstige Psychopharmaka einnehmen? Diese Massnahme am Unispital Basel ist eine reine übertriebene Schikane, rechtlich im Graubereich und nur zu Gunsten des Impfstoffumsatzes …


Charly Pache, Fribourg




"Gegen Impfzwang für das Personal"

Obwohl ich selbst die Grippeimpfung schon seit drei Jahren mache, bin nicht für einen Impfzwang des Personals. Falls wirklich eine Grippeepidemie auftritt, weiss das Personal gut genug, wie es sich gegen eine Weiterverbreitung schützen muss.

 

Als eventueller Patient vertraue ich dem Personal schon so weit und eine Markierung finde ich ist sehr diskriminierend und geht einfach zu weit. Schliesslich ist die Impfung kein Beweis für eine bessere Pflege.


Peter Isler, Basel




"Der allgemeine Impfzwang wäre richtig"

Ich kenne das Problem auch hier in Zürich, wobei hier eigentlich auch die Pflegenden der Spitex sich gegen Grippe impfen lassen sollten, die ich z.B. täglich zur Pflege im Badezimmer und zum Ankleiden benötige und die ich – auch dieses Jahr wieder – jeweils im Oktober/November frage, ob sie sich bei der alljährlichen Grippe-Impfaktion innerhalb der Spitex-Organisation haben impfen lassen oder es noch tun werden. Doch da höre ich von den jüngeren Mitarbeiterinnen, das käme für sie doch nicht in Frage – oder so ähnlich – nur die älteren Mitarbeiterinnen (so ab 50 Jahren) haben ein Ohr dafür und lassen sich je nachdem impfen.

 

Aber das Problem der Freiwilligkeit und dann – wie im Unispital BS – sogar die Kennzeichnung, ob geimpft oder nicht, ist natürlich riesig und wie mir scheint zum Teil sogar entwürdigend (die "Guten-Geimpften" und die "Bösen-Nicht-Geimpften") was wirklich unmöglich ist. Innerhalb der Gesundheitsdienste jedoch sollte vielleicht doch der allgemeine Impfzwang eingeführt werden, denke ich!


Christine Radanowicz, Zürich



www.onlinereports.ch - Das unabhängige News-Portal der Nordwestschweiz

© Das Copyright sämtlicher auf dem Portal www.onlinereports.ch enthaltenen multimedialer Inhalte (Text, Bild, Audio, Video) liegt bei der OnlineReports GmbH sowie bei den Autorinnen und Autoren. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Veröffentlichungen jeder Art nur gegen Honorar und mit schriftlichem Einverständnis der Redaktion von OnlineReports.ch.

Die Redaktion bedingt hiermit jegliche Verantwortung und Haftung für Werbe-Banner oder andere Beiträge von Dritten oder einzelnen Autoren ab, die eigene Beiträge, wenn auch mit Zustimmung der Redaktion, auf der Plattform von OnlineReports publizieren. OnlineReports bemüht sich nach bestem Wissen und Gewissen darum, Urheber- und andere Rechte von Dritten durch ihre Publikationen nicht zu verletzen. Wer dennoch eine Verletzung derartiger Rechte auf OnlineReports feststellt, wird gebeten, die Redaktion umgehend zu informieren, damit die beanstandeten Inhalte unverzüglich entfernt werden können.

Auf dieser Website gibt es Links zu Websites Dritter. Sobald Sie diese anklicken, verlassen Sie unseren Einflussbereich. Für fremde Websites, zu welchen von dieser Website aus ein Link besteht, übernimmt OnlineReports keine inhaltliche oder rechtliche Verantwortung. Dasselbe gilt für Websites Dritter, die auf OnlineReports verlinken.

Veranstaltungs-Hinweis

 

Ein zärtlicher Irrsinn

Nach achtjähriger Abwesenheit kehrt Avery Sutton mit seiner Verlobten Gillian zu seiner Familie zurück. Was von da an passiert, muss man gesehen haben.

Mit "37 Ansichtskarten" von Michael McKeever winkt den Zuschauerinnen und Zuschauern eine zauberhaft schwarze Komödie mit berührenden Momenten und angenehmer Unterhaltung. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Vorverkauf hier:
www.theater-rampenlicht.ch

https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif
"Der neue Eingang zum Birsigparkplatz wird der Ersatzneubau des Heuwaage-Hochhauses bilden."

bz
vom 26. März 2024
https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif

Wer bildet was oder wen?

RückSpiegel


Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

Weitere RückSpiegel

Werbung






In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).