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© Fotos by BVB


Im Labyrinth der grenzüberschreitenden ÖV-Tarife

Basel/Weil am Rhein/Lörrach, 15. März 2016

Wohin die Tram-, Bus- und Bahnlinien im Dreiländereck führen, dürfte unter ÖV-Benützern mehr oder weniger bekannt sein. Bei den Ticket-Preisen sieht es ganz anders aus: Sie sind eine Wissenschaft für sich – nicht selten zum Vorteil der Unternehmen.

Versteckte Vorteil-Information

Beispiel: eine Fahrt nach Weil am Rhein. Beim Drücken der Taste "Grenzüberschreitende Angebote" an einem BVB-Billettautomaten erscheint im betreffenden Feld für U-Abo-Besitzer und Halbtax-Abonnenten der gleiche Preis von CHF 2.80. Soweit so halbrichtig. Denn mit dem U-Abo ist die drei Kilometer lange Fahrt im 8er-Tram von der Landesgrenze bis Bahnhof Weil und zurück gratis.

Diese Information wird für nicht eingeweihte Ticket-Bezüger aber nicht sofort transparent, sondern bloss für besonders pfiffige Automaten-Kenner, die sich durch Drücken des "i"-Informationsknopfs zu einer kleinen Such-Aktion entschliessen. Die BVB wollen aufgrund der OnlineReports-Anfrage jetzt "intern prüfen lassen, ob sich das nicht noch deutlicher machen liesse". Doch Vorsicht: Nicht an allen Billet-Automaten des Tarifverbundes verweist der "i"-Knopf auf die Ausnahme.

Sicher nicht gratis ist die Fahrt ans gleiche Ziel mit dem 55er-Bus ab Claraplatz und Badischem Bahnhof. Hin- und Rückfahrt kosten für U-Abonnenten wie für ½-Tax-Inhaber CHF 2.80 resp. € 2.70. Die Rückfahrt wiederum kostet € 2.30, Schweizer Fränggli werden nicht angenommen. Soweit so kompliziert.  

Ein Ticket-Automat als Geheim-Tipp

Kleiner Schnäppchen-Trost  und Geheim-Tipp für Vollzahler, die Lörrach zum Einkaufsziel erkoren haben: Am einzigen RVL-Ticketautomaten auf Schweizer Boden, beim Gleis 2 im Bahnhof SBB, wo die "Flirt"-Komposition S6 ins Wiesental startet, erhält man die Fahrkarte zum Preis von € 3.10 statt für CHF 4.40 am BVB-Automaten.

Dieser grenzüberschreitende Tarif-Wirrwarr wäre ein wunderbares und von Benützern sicherlich dankbar angenommenes Betätigungsfeld für ÖV-Promotoren: Wie wär’s mit einer Dienstleistungs-Website unter dem Titel "So komme ich am günstigsten am mein Ziel"?



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"Es gibt die Möglichkeit"

Heute habe ich die Wartezeit an einem TNW-Automaten in der Zone 20 damit verbracht, ob es doch eine Möglichkeit gibt, bereits ausserhalb von Zone 20 eine Fahrkarte in das RVL-Gebiet zu lösen. Erfreulich, es gibt diese Möglichkeit. Dazu muss man so vorgehen:

1. Abfahrtshaltestelle ändern auf  zum Beispiel "Basel SBB" oder "Basel DB" (eventuell geht es mit allen Haltestellen in der Tarifzone 10)
2. Zielort im RVL-Gebiet wählen
3. Einzelbillet oder Einzelbillet mit U-Abo wählen, Erwachsene oder Kinder. Halbtax ist nicht möglich.
4. Bezahlen

Folgende Zielorte wurden getestet: Weil, Lörrach, Kandern, Zell. Ob das Ganze auch bei den SBB-Automaten so funktioniert, habe ich noch nicht probieren können.


Horst Bauersachs, Füllinsdorf




"Seit Jahren versprochen, aber nicht realisiert"

Die BVB sind eines der wenigen Nahverkehrsunternehmen, das kein Einzel-Billet vom einen Ende des Netzes, Weil am Rhein, zum anderen, Pratteln, anbietet. Dies, weil ja Pratteln nicht in der TNW-Zone 10 liegt, von und zu der man grenzüberschreitende Billette kaufen kann. Ausserhalb dieser Zone können nur Tageskarten nach Deutschland gekauft werden, keine Einzelbillete.

So muss man für eine Reise von Liestal nach Lörrach entweder pro Weg zwei Billete kaufen, oder leistet sich das TicketTriRegio für CHF 22.00, mit welchem man 24 Stunden unbeschränkt im TNW, RVL (Regio Verkehrsverbund Lörrach) sowie im angrenzenden Elsass bis Mulhouse fahren kann. Eine Erweiterung, dass auch grenzüberschreitende Billette von und zu anderen TNW-Zonen gekauft werden können, ist schon seit Jahren versprochen, jedoch noch immer nicht realisiert.

Ein anderer Punkt sind die widersprüchlichen Angaben zur Akzeptanz der Juniorkarte auf dem deutschen Teil des Tram 8: Bei meiner letzten Fahrt auf dem 8er vor zwei Wochen sah ich einen offiziellen BVB-Flyer, auf dem erläutert ist, dass die Juniorkarte auf dem deutschen Abschnitt NICHT gültig ist. Doch laut den SBB ist die Juniorkarte überall gültig, wo auch das Halbtaxabo gilt. Und auf der Übersichtskarte ist auch nicht vermerkt, dass ja das Halbtaxabo nur auf der Hinfahrt gilt. Wie auch immer, diese Unsicherheit hilft nicht gerade, einen Familienausflug mit dem Tram nach Weil zu machen.

Das TicketTriRegioMini, welches es für CHF 10.50 respektive €8.00 gibt, ist in Basel und im Umreis von ca. 10km in den  drei Ländern gültig. Da es, im Gegensatz zur Basler Tageskarte, 24 Stunden lang gültig ist (nicht nur bis Betriebsschluss) und man kostenlos zwei Kinder mitnehmen kann, ist es auch für Reisende innerhalb Basels interessant.


Timon Zingg, Muttenz




"Unverständlich das Ganze"

Die mit  Halbtax- oder U-Abo reduzierten Fahrkarten mit dem Fahrziel in das RVL-Gebiet können nur am Automaten in der Zone 10 gelöst werden. An den andern Automaten des TNW oder der SBB im TNW-Gebiet ist das nicht möglich, ausser bei den Tageskarten.

Das bedeutet, dass die Fahrkarte erst beim Umsteigen in Basel SBB gelöst werden kann. Und schon ist zum Beispiel die S6 abgefahren und am Wochenende eine Stunde Wartezeit angesagt. Weshalb ist da bei der Option "andere Ziele" an allen TNW/SBB-Automaten die Wahl von Lörrach, Kandern etc. nicht möglich? Die Orts-Daten sind ja im System vorhanden und programmiert. Unverständlich das Ganze.


Horst Bauersachs, Füllinsdorf




Billet vom französischen Bus-Chauffeur"

Aber richtig spannend wird es erst, wenn dann das Tram 3 bis St. Louis fährt: Eine vielköpfige Kommission, die sicher noch nie ein Tram von innen gesehen hat beziehungsweise je vor einem  Automaten gestanden ist, befasst sich wohl seit Monaten mit diesem Problem. Knackpunkt dabei: In den bestehenden französischen Buslinien erhält man beim Chauffeur für € 1.30 ein Billet nach St. Louis.

Wird es gelingen, die Tramführer der Linie 3 rechtzeitig auf diesen Service umzuschulen und auch den Führerstand entsprechend umzugestalten?


Josef Vogel, Basel




"Bandwurm-Link symbolisch für Tarifsalat"

Oh ja, das kenn ich nur zu gut aus meiner ehemaligen Tätigkeit – als Billjeeverkäufer!

Es war einfacher, einem Kindergärtler die logarithmischen Tabellen zu erklären, als jemandem, der zum Beispiel aus dem Oberbaselbiet ins grenznahe Deutschland fahren wollte. Natürlich mit dem Menü "Ohne was, U-Abo blutt, Halbtaxabo, Halbtaxabo mit U-Abo, TNW-Tageskarte blutt, TNW-Tageskarte mit Halbtax oder mit GA". Und dann nur Hinfahrt – zurück gilt was anderes. Und von den begleitenden Kindern rede ich lieber nicht.

Wenn auch das Problem nur aus Stadtsicht – aber immerhin hirnzerzausend – beschrieben wird, geht vielleicht vergessen, dass das nicht der BVB ihr alleiniges Bier ist, dahinter stecken ja TNW, RVL, DB, SWEG, Distribus, SNCF, SBB – hab ich noch wen vergessen? Und wenn jede dieser Organisationen auch nur ein klein Fünkchen Vorteil mehr als die andern rausquetschen will, dann wirds eben so kompliziert.

Etwa so: Bis ich auf den verschiedenen Automaten oder Homepages auf etwas Aussagekrtäftiges gestossen bin, ist mein Zug sicher schon weg und lande, hartnäckig weiter suchend schliesslich auf dem da: www.triregio.info/tickets/tarifs-uniques/billets-a-lunite-dch/

Dieser Bandwurm-Link widerspiegelt sehr treffend den Tarifsalat! Die Marke "TriRegio" kommt mir vor, wie ein Fluchtversuch vor eben dieser Realität. Neckische Frage nebenbei: Wieviele Leute schaffen's bis zu dieser Website? Wohl nicht allzu viele und deshalb kennt auch nur eine Minderheit diese Produkte ...

Ich hab mich entschieden: Lieber erklär ich einem Primaner den Energiesatz.


Ueli Pfister, Gelterkinden




"BVB sollten Crashkurse anbieten"

Die BVB sollten Kurse anbieten! Ich denke, dass ein zweiwöchige Crashkurs genügen würde, während ein SBB-Grundkurs schon ein paar Monate erfordern würde. Aber nachdem jedes elektronische Gimmick von einem Handbuch biblischen Ausmasses begleitet wird, sollten wir den Aufwand nicht scheuen.


Jean-Claude Rohner, Basel



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"Der neue Eingang zum Birsigparkplatz wird der Ersatzneubau des Heuwaage-Hochhauses bilden."

bz
vom 26. März 2024
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Wer bildet was oder wen?

RückSpiegel


Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).