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© Fotos by Peter Knechtli, OnlineReports.ch


Kunstmuseum-Parking wird gebaut: Investor gefunden

Nach zähem Durchhalten der Projektentwickler kann das Basler Kunstmuseum-Parking endlich gebaut werden: Die Credit Suisse Funds AG kauft das Projekt. Im Dezember ist Baubeginn, im Sommer 2021 soll der unterirdische Parkier-Raum in unmittelbarer City-Nähe in Betrieb gehen.
Basel, 19. April 2018

Anfang Dezember erhält Basel eine neue Grossbaustelle – aber eine, die den Promotoren des motorisierten Individualverkehrs ausnahmsweise sehr gelegen kommt: Im St. Alban-Graben (Blld oben) zwischen dem neu zu bauenden Kreisel bei der Kunstmuseums-Kreuzung und dem Bankenplatz entsteht ein unterirdisches viergeschossiges öffentliches Parking von 170 Metern Länge mit 350 Abstellplätzen und einer grosszügigen Parkfeld-Bemessung von 2,80 Metern.

Eine zwölfjährige Geburts-Geschichte

Das von Architekt Stefan Meyer entworfene und von Implenia zu bauende Projekt nutzt die bestehenden Privat-Parkings von UBS und Credit Suisse geschickt aus: Die Einfahrt liegt in der heutigen Zufahrt zum CS-Parking im Luftgässlein, die Ausfahrt besteht in jener des UBS-Parkings am St. Alban-Graben. Die Bauzeit beträgt gut zweieinhalb Jahre, ein Jahr davon oberirdisch. Baubeginn ist Anfang kommenden Dezember, die Übergabe an die Bauherrschaft ist im Juli 2021 geplant. Investitionsvolumen: 52 Millionen Franken.

Das Vorhaben hat eine fast zwölfjährige Geburtsgeschichte hinter sich. Nach der Gründung der "Parking Kunstmuseum Basel AG" als Projektentwicklerin im August 2006 gingen die politischen Wogen sowohl in der Regierung wie im Grossen Rat hin und her, bis der Standort definitiv feststand (vgl. die untenstehenden Links) und die Entwicklerin im Oktober 2016 die Baubewilligung erhielt.

Zwei zentrale politische Auflagen

Der grosse politische Kuhhandel bestand darin, dass Links-Grün im Jahr 2013 dem von den Bürgerlichen begrüssten Parking-Bebauungsplan nur zum Preis zustimmte, dass die Mittlere Brücke für den motorisierten Individualverkehr gesperrt wurde. 2014 scheiterte der Versuch von ein paar "Leuten um einen Unterhosenladen herum" (so Peter Andreas Zahn, Bild) Präsident der Entwicklungsgesellschaft), per Volksinitiative die Mittlere Brücke doch noch "für alle" offen zu halten.

Eine weitere Auflage im Grossrats-Beschluss besteht darin, dass in einem Radius von 500 Metern um das geplante Parking 210 oberirdische Parkplätze zur Aufwertung des öffentlichen Raums aufgehoben werden müssen. Diese Kompensation sei schon "zu über der Hälfte erfüllt" und "überhaupt kein Problem", sagte der Basler SP-Baudirektor Hans-Peter Wessels heute Donnerstagmorgen an einer Medienkonferenz. Nebenbei bedankte er sich bei den Projektentwicklern für die "unglaubliche Ausdauer".

Der Baudirektor, von politischen Gegnern oft als "Parkplatzkiller" bezeichnet, stellte nicht ohne Stolz fest, dass in fünf neuen oder erweiterten Basler Parkings "weit über 1'000 zusätzliche Parkplätze geschaffen werden".

Parking-Kunden finanzieren Renten

Die Promotoren räumten ein, die Suche nach Investoren sei "gar nicht so einfach" (Zahn) gewesen. Ein Interessent "aus dem arabischen Raum" sei zwar vorhanden gewesen, aber nicht in Frage gekommen. So bot sich letztlich eine sehr nahe liegende Lösung an: Die "Credit Suisse Funds AG" kaufte das Projekt für ihren Immobilienfonds "Credit Suisse Real Estate Fund LogistigPlus", den 2014 lancierten "ersten Logistik-Immobilienfonds in der Schweiz für qualifizierte Anleger", wie sich Leiter Raymond Rüttimann ausdrückte.

Da Pensionskassen zu den wichtigsten Investoren gehören, "finanzieren die Parking-Benützer indirekt die Renten mit", erhellte Rüttimann, der aber einräumte, dass das Projekt "auch an Risiken gekoppelt" sei. Generell herrschten an der Präsentation jedoch freudige Stimmung und Optimismus vor. Rüttmann: "Wir gehen von einer starken Benützung des Kunstmuseum-Parkings aus."

Keine Angst vor der "neuen Mobilität"

Die Prognosen der Verkehrsexperten über den Parkplatz-Bedarf unter den Bedingungen der selbstfahrenden Autos und der "shared economy" seien, so Wessels, "sehr unterschiedlich". In den nächsten zehn bis dreissig Jahren gehe er aber "nicht von wahnsinnigen Veränderungen aus".

Als die wichtigsten Pluspunkte nannten die Initiatoren die Lage in unmittelbarer Nähe der Innenstadt mit ihrem Kulturangebot (Theater, Museen, Stadtcasino) und Einkaufsmöglichkeiten sowie die gute Erreichbarkeit von der Autobahn für auswärtige Besucher.

Die Parkinggebühren seien mit jenen der umliegenden Angebote vergleichbar. Die Rede war von drei bis vier Franken pro Stunde. Ein geringer Teil des Parkplatzangebots soll zu 250 bis 300 Franken monatlich privaten Dauermietern zur Verfügung gestellt werden.

Tram während der Bauzeit nur eingleisig

Die Umsetzung des Projekts durch die sogenannte Deckelbauweise erfordert jeweils die Sperrung einer Strassenhälfte für den Verkehr. Der Tramverkehr der BVB-Linien wird während dieser Zeit nur eingleisig betrieben werden können, was zu Einschränkungen führen wird.

Mit der Projektübergabe endet die Funktion der Entwicklungsgesellschaft, die aufgelöst wird. Der öffentiche Raum wird den Betreibern im Baurecht auf 60 Jahre mit Option auf zweimalige Verlängerung um 20 Jahre abgegeben.




Weiterführende Links:
- Finanzierung des Kunstmuseum-Parkings ist noch immer nicht gesichert
- Basler Regierung gibt jetzt dem "Kunstmuseum-Parking" den Vorzug
- "Picasso-Parking"-Promotoren gehen vor Bundesgericht
- Picasso-Parking verliert auch auf der juristischen Ebene
- Regierung will Picasso-Parking zurückstellen
- Aeschen-Parking: Demnächst öffentliche Planauflage
- Ein drittes Projekt: Doch noch ein "Picasso-Parking"?
- Nochmals Hader um den Parking-Standort Kunstmuseum


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bz
vom 26. März 2024
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