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Bald Entscheid über Walter Eglins Hölsteiner Sgraffito

Nach dem Drama um das zugegipste Mosaik "Sphinx" des verstorbenen Oberbaselbieter Künstlers Walter Eglin entscheidet sich demnächst das Schicksal eines weiteren Werks: Das Sgraffito an einer Schulfassade in Hölstein.
Hölstein, 29. Mai 2015

Die Aufregung war gross, als OnlineReports die Nachricht über das in der Liestaler KV-Schule zugemauerte Mosaik "Sphinx" des gebürtigen Känerkinder Künstlers Walter Eglin (1895-1966) öffentlich machte. Doch schliesslich kam alles gut: Das Werk wurde ausgemauert und vom Kanton als Besitzer dem kleinen Walter Eglin-Museum in Känerkinden feierlich übergeben.

Sanierungsbedürftiges Vordach

Nun ziehen wieder dunkle Wolken über einem weiteren Eglin-Werk auf. Das Sgraffito "Weiher" (Bild) befindet sich an einer Fassade des Vordachs des Hölsteiner Primarschulhauses "Holden". In welchem Zustand das Dach sich befindet, lässt sich bei einem Augenschein, den OnlineReports heute Freitag unternahm, augenblicklich erahnen: Mehrere stützende Baumstämme schützen das Bauwerk vor einem möglichen Einsturz.

Die Gemeinde plant nun, den Schulhaus-Eingang umzubauen, wie Gemeindeverwalter Fritz Kammermann gegenüber OnlineReports erklärte. Des Kunstwerks und seiner Bedeutung ist sich Hölstein durchaus bewusst. In den Gemeindenachrichten vom letzten November hiess es nicht ohne Stolz, das Sgraffito prange "schon seit vielen Jahrzehnten am Eingang des neueren Holden-Schulhauses und ist dort von ganzen Generationen an Schülerinnen und Schülern mehr oder weniger bewusst oder unbewusst wahrgenommen worden".

Gemeinde verspricht Schutz

Die Gemeinde, heisst es weiter, stehe jetzt vor der Aufgabe, "bei der anstehenden Sanierung der Pausenhof-Überdachung dieses Bild zu schützen und zu erhalten". Mit "dieser Sonderaufwendung" leiste Hölstein "auf einem eigenen Weg einen Beitrag an das Projekt über Walter Eglin, dem Holzschneider, dem Mosaikkünstler, dem Maler aus Känerkinden".

Der "Freundeskreis Walter Eglin" arbeitet nämlich an einem Buchprojekt mit dem Titel "Der Steinige Weg". Damit soll zu Eglins 50. Todestag "das künstlerische Erbe des Verstorbenen, das für das kulturelle Leben des Baselbiets und der Stadt Basel immer noch prägend ist, wieder neu ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gebracht werden".

"Kaputt" ist das Sgraffito nicht

Doch nun werden aus dem Freundeskreis Befürchtungen laut, das Hölsteiner Kunstwerk könnte im Zuge der Bauarbeiten abgerissen werden. Wer nah an die in braunem Ton gehaltenen Weiher-Motive herantritt, erhält nicht der Eindruck, als habe die Gemeinde das in den Gemeindenachrichten gepriesene Sgraffito die ihm gebührende Sorgfalt und Pflege angedeihen lassen: Im Mörtel sind kleine Risse erkennbar, die Scheibe, die es schützt, ist verschmiert. Doch insgesamt sind keine massiven Schäden ersichtlich. "Kaputt", wie in der Gemeinde zu hören ist, ist es nicht. Bestimmt aber wäre bei einer Sicherung höchste Professionalität gefragt.

Laut Gemeindeverwalter Kammermann will der Gemeinderat in den nächsten zwei Wochen über das weitere Vorgehen beraten. Es gebe, sagt er, Befürchtungen, "dass das Werk zerfällt, wenn man an ihm Hand anlegt". Doch entschieden sei "noch nichts". Kammermann: "Die Gemeinde prüft alle Varianten. Wir ziehen zur Klärung Fachleute auch aus dem Bereich Bauschutz zu." Indes müsse auch der finanzielle Aufwand einer Erhaltungs-Massnahme berücksichtigt werden.

Wo schlägt Monica Gschwinds Herz?

Pikant: Noch immer ist Monica Gschwind Gemeindepräsidentin von Hölstein. Am 1. Juli tritt sie als Regierungsrätin das Amt der obersten politischen Kultur-Verantwortlichen des Kantons an. Bisher hat sich die freisinnige Politikerin nicht als Kulturbanausin profiliert. Als künftige Bildungs- und Kulturdirektorin, so ist zu erwarten, dürfte sie mit dem Zeugnis einer Kulturerhalterin in ihr Amt eintreten wollen.

Monica Gschwind ist wie der Vize-Gemeindepräsident ferienabwesend und nicht erreichbar.




Weiterführende Links:
- Walter Eglins "Sphinx" ruht hinter Liestaler KV-Gips
- Nach der "Sphinx"-Verwirrung: Wo bleibt der "Weltenbaum"?
- Die "Sphinx" ist aus dem Liestaler KV-Gefängnis entwichen
- Niggi Ullrich verteidigt Zumaurerei der Eglin-"Sphinx"
- Eingemauerte Liestaler "Sphinx": Ungereimtheiten
- Die im KV eingegipste "Sphinx" wird ausgegraben
- "Sphinx"-Affäre: KV verweigert Einsicht in Dokumentation
- Mosaik "Sphinx" ausgemauert und dem Kanton übergeben
- Gemeinde kündigt Freilegung des Eglin-Mosaiks an
- Muttenz legte Walter Eglins "Schatzgräber" wieder frei


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"Lokales Kulturgut"

Bitte nicht schon wieder – ich meine einen neuen Kampf zu Gunsten eines epochalen Werkes von Walter Eglin. In diesem Schulhaus ging ich zur Schule, diese Arbeit von Walter Eglin habe ich schätzen gelernt und diese Arbeit muss auch der Nachwelt erhalten bleiben als lokales Kulturgut. Dass die Arbeit bis jetzt respektiert wurde, zeigt sich schon alleine daran, dass sie über all die Jahre mehrheitlich unversehrt geblieben ist. Der angemessene Respekt gegenüber der Arbeit soll auch weiterhin Geltung haben und die Aufwendungen zum Erhalt werden sich bestimmt lohnen.


Urs Herzog, Biel-Benken




"Betroffen und traurig"

Ich habe den Artikel "Bald Entscheid über Walter Eglins Höllsteiner Sgraffito" gelesen. Es macht mich sehr betroffen und traurig, nach der Sphinx-Story nun erneut von einer solch ähnlichen Geschichte erfahren zu müssen. Ich bin Primarlehrerin und weiss aus meiner Schulpraxis, dass die Erhaltung solcher Kunstwerke in Schulhäusern von grosser Wichtigkeit ist.

Ich bitte den Gemeinderat und insbesondere die Gemeindepräsidentin Monica Gschwind, alles daran zu setzen, damit dieses einmalige, wertvolle und sehr lehrreiche Kunstwerk von Walter Eglin erhalten bleibt, und viele Kinder in verschiedenster Weise noch lange davon profitieren können.


Franziska Steiner Huber, Zug




"Solche Schätze sollten gerettet werden"

Für mich ist es bald unerklärlich, dass sich Nachkommen von namhaften Künstlern derart wehren müssen für Kunstwerke, die vor Jahren entstanden sind und nun wegen Umbauarbeiten oder Renovationen vernichtet werden sollten. Mit einem guten Planer und einem Goodwill können solche Schätze heute gerettet werden und unserer nächsten Generation zur Ansicht zur Verfügung gestellt werden.

Ich kannte den Künstler Walter Eglin höchst persönlich und habe als  Bub oft zugeschaut, wenn er mit Hammer, Meissel und Steinen umging in seinem Atelier (Scheuneneinfahrt) an seinem Wohnort in Diegten. Ich bitte Sie alles zu tun, damit solche Sgraffitos erhalten bleiben.


Paul Hofer-Leuenberger, Diegten



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Veranstaltungs-Hinweis

 

Ein zärtlicher Irrsinn

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"Der neue Eingang zum Birsigparkplatz wird der Ersatzneubau des Heuwaage-Hochhauses bilden."

bz
vom 26. März 2024
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Wer bildet was oder wen?

RückSpiegel


Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

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In einem Satz


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Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

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