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Auslandschweizer: Frontalattacke gegen Grossbanken

Die Schweizer Grossbanken entledigen sich der Auslandschweizer. Ein Bankkonto in der Schweiz zu haben, sei für Hunderttausende kaum mehr möglich, kritisiert die ab morgen Freitag in Basel tagende Auslandschweizer-Organisation (ASO). Nun will sie die Kantone und deren Banken in die Pflicht nehmen.
Basel, 17. August 2017

"Wir müssen den Schweizer Banken beibringen, dass die rund 775'000 im Ausland lebenden Schweizer und Schweizerinnen ein Teil der Schweiz sind. Warum? Weil sie als Auslandschweizer von den Geschäftsmodellen unserer Geldinstitute ausgeschlossen werden! Das ist diskriminierend, bringt den Finanzplatz in Verruf, führt zu Vertrauensverlust und schadet der Schweiz."

Remo Gysin (72), Nationalökonom, alt Nationalrat (SP) und UNO-Wegbereiter für die Schweiz, versicherte als Präsident der Auslandschweizer-Organisation (ASO) in einem Gespräch mit OnlineReports.ch, man habe zahlreiche und teils himmelschreiende Beispiele zur Hand, wie Auslandschweizern beiderlei Geschlechts von ihren Banken selbst nach jahrzehntelanger Verbindung die Beziehung – etwa durch Gebührenerhöhungen – plötzlich massiv erschwert oder einfach gekündigt wurde.

Die Landsleute im Ausland würden damit häufig in existenzielle Notlagen gestürzt, erklärte Gysin im Zusammenhang mit dem morgen im Basler Rathaus startenden 95. Auslandschweizer-Kongress.

"Finma und Bundesrat bleiben untätig"

Das "egoistische Gebaren" der Geldinstitute, zumeist begründet mit dem gestiegenen Administrations-Aufwand, verrate ein "fehlendes Unrechtsbewusstsein" und sei nicht akzeptierbar. Auch wenn es immer noch von der Finanzmarkt-Aufsicht Finma und der Landesregierung toleriert werde.

Gysin: "Die Finma bleibt leider untätig, und auch der Bundesrat tut nichts." Alle Gespräche während der letzten Dekade mit den systemrelevanten Geldinstituten wie CS, UBS, Raiffeisen oder Postfinance hätten auf Seite der Auslandschweizer im Wesentlichen das Gefühl hinterlassen, im Stich gelassen zu werden und gegen eine Mauer anzurennen.  

Nun aber sei der Geduldsfaden gerissen, jetzt müsse der "fatalen Entfremdung" zwischen den einheimischen Banken und den Auslandschweizer-Gemeinden mit mehr politischer Unterstützung und gesetzlichen Verbesserungen der Riegel geschoben werden. Dies nicht zuletzt auch, um für die ausgereisten Landsleute in über 200 Staaten die erhöhte Flexibilität und Mobilität auf internationaler Ebene sicherzustellen.
 
Kantonalbanken als nächste Hoffnung

Die Auslandschweizer-Organisation, so Gysin, werde nun die Eigner der Kantonalbanken in die Pflicht nehmen. Den Kantonsregierungen sollen in Gesprächen die finanztechnischen Sorgen der im Ausland lebenden Bürgerinnen und Bürger erklärt werden. Nütze dies nichts, gelange man auch noch an die Kantonsparlamente gelangen.

Zu der bis Samstag dauernden und von Bundesrat Alain Berset beehrten Jahrestagung der ASO und ihres Auslandschweizerrats werden rund 330 Delegierte aus aller Welt anreisen. Die Organisation vertritt 720 Vereinigungen und Institutionen. Beim Thema "Inland- und Auslandschweizer: eine Welt!" wollen die Vertreter und Vertreterinnen der Fünften Schweiz (10 Prozent aller Schweizer) in Basel nicht nur die drückenden Probleme mit den Banken und Sozialversicherungen erörtern.

Ebenso möchten sie nach neuen Wegen suchen, um mehr auf sich aufmerksam zu machen, mehr Jugendliche einzubinden und auf allen Ebenen die gegenseitigen Verbindungen zu stärken. ASO-Präsident Gysin: "Da liegt  Potenzial brach, das gerade heute, in Zeiten der kürzeren Auslandaufenthalte, sehr viel besser genutzt werden kann."



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"Hätten wir das Problem gelöst"

Sehr geehrter Herr Borer, ich freue mich über Ihre positive Erfahrung mit der UBS und bin Ihnen für die entsprechende Rückmeldung dankbar. Wenn alle Auslandschweizer und -schweizerinnen wie Sie behandelt würden, hätten wir einen grossen Teil des Problems gelöst.


Remo Gysin, Präsident ASO, Basel




"Ehrenrettung der Grossbanken"

Selbstverständlich ist es für mich als Auslandschweizer etwas (vertretbar) teurer geworden, meine Schweizer Bankkonti zu führen. Sie sind für mich aber unerlässlich, zum Beispiel für die Krankenkassen-Zahlungen (eine KK-Versicherung muss ich als deutscher Ausländer in der Schweiz abschliessen), aber auch für die Überweisungen meiner Rente und Pension oder für Zahlungen von Zeitungs-Abos oder Mitgliederbeiträgen bei Organisationen in der Schweiz.

Zur Ehrenrettung der "Grossbanken" darf ich aber feststellen, dass die UBS zu keinem Zeitpunkt – auch nicht mit der Voraussetzung einer bestimmten Konto-Summe – meine Konti bei ihr in Frage gestellt hat, erst recht nicht, nachdem ich eine Erklärung abgegeben hatte, dass die UBS meine Kontodaten dem deutschen Fiskus gegenüber offenlegen kann. Kommt hinzu, dass die UBS mich weiterhin hervorragend über alle getätigten Zahlungen und Kontostände informiert, was pro Woche mindestens einen teureren Ausland-Brief an mich erfordert.

Würde mich meine deutsche Bank auch nur annähernd  so transparent informieren, wäre ich sehr zufrieden. Anders das Gebaren einer andere Schweizer Bank (ehemalige Kantonalbank), die mir einen happigen regelmässigen (ich meine: monatlichen) Spesenbetrag aufgebrummt hatte, obwohl ich mit diesem Konto keinerlei Transaktionen getätigt hatte. Dieses Konto ist allerdings längst aufgelöst.


Edi Borer, Neuhausen/D



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"Der neue Eingang zum Birsigparkplatz wird der Ersatzneubau des Heuwaage-Hochhauses bilden."

bz
vom 26. März 2024
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Wer bildet was oder wen?

RückSpiegel


Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).