"Hermäss=Schwachsinn"
Hermes hin oder her, wer denkt schon an das: Hermäss = der letzte Schwachsinn.
Peter Wullschleger, Basel
"What a mess with hermaess!"
The bush drums send me painful news from Basel! What a mess - with the "hermäss"! I love the good old "Basler Herbschtmäss". Don't even dream of changing it! DON'T!
Barbara Schachenmann, Arusha, Tanzania
"Wie wär's mit 'Fraumäss'?"
Über ein Unding lässt sich immer gerne streiten. Man hätte auch "Fraumäss" nehmen können. Frau und Herr Schweizer gehen an die "Herbstmäss", die im Herbst stattfindet.
Samuel Wehrli, Pratteln
"Passt zum masochistischen Trend"
Der Unname "hermäss!" passt bestens zum in Basel seit den neunziger Jahren feststellbaren, masochistischen Trend, sich selbst und seine Vorzüge abzuschaffen und durch an den Haaren herbeigezogene, hyperintellektuelle und letztlich von Angst vor Emotionen geprägte Aktionen zu ersetzen. Beispiele sind etwa das Verschwinden des Luminators in der Bahnhof-Schalterhalle (für eine absolut BenutzerInnen-unfreundliche Passerelle); der neue Bahnhofplatz, wo die Leute im Regen und nachts im unbeleuchteten Niemandsland stehen gelassen werden; weiter geht's mit Tramlinien-Nummerierungen wie 1/14, die niemand versteht; einem neuen Tramwartehäuschen am Barfüsserplatz, welches nachts als schwarzes, unwirtliches Loch dasteht und nicht einmal über Sitzbänke und eine Uhr verfügt; das BVB-Fundbüro, welches vom zentralen Barfüsserplatz ins periphere St. Johann verlegt wird.
Weitere Unseligkeiten gefällig? Zum Beispiel die kommende Aufhebung der Poststelle am Messeplatz: Wo bitte sollen die mit sauglatten Trämliaktionen in Berlin gewonnen Messebesucher etwa eine Briefmarke für ihre Postkarte nach Berlin kaufen? Die Herbstmesse wird seit Jahren systematisch zerstört, die Verunstaltung des Namens in "hermäss!" ist da nur ein konsequenter Schritt. Den USP 'Herbschtmäss in den wettersicheren Hallen' ('Unique selling proposition' = ein einmaliger Produktvorteil, über welchen die Konkurrenz nicht verfügt: Auch wenn's regnete, konnten die Leute zum Beispiel am Rekordtag Allerheiligen im Trockenen über d'Mäss bummeln) hat man schon vor Jahren dem grösseren Reibach, welcher sich mit Fachmessen reinspielen lässt, geopfert - freiwillig, versteht sich. Da rächt es sich jetzt halt, dass mit der Fusion der Messe Basel zur Messe Schweiz AG die Basler Vertretung (3 baselstädtische Regierungsräte von insgesamt 11 ausschliesslich männlichen Köpfen) im Messe-Verwaltungsrat in der Minderheit ist.
Als Nächstes soll ja auch noch die Rosentalanlage in einen neuen, nächtlichen Drogenhandelsplatz mit einladenden Versteckis-Hecken umgewandelt werden. D'Mäss hat da angeblich nichts mehr zu suchen. Wenn es so weit sein wird, kann man die Herbstmesse am Messeplatz vergessen, sie verströmt schon dieses Jahr eine "tötelige" Ambiance. D'Mäss am Messeplatz lässt sich nur noch politisch retten, indem etwa ein Gesetz erlasssen wird, in welchem festgehalten wird, dass die Messe Basel mittels Leistungsauftrag und Vergütung dazu verpflichtet wird, der Mäss ihre Hallen zur Verfügung zu stellen. Zudem müsste die Rosentalanlage als fixer Messeplatz (statt als zukünftiger Fixerplatz) festgeschrieben werden.
Bei all dem fragt man sich, wo da die Regierung, das Stadtmarketing, "Basel Tourismus" und andere interessierte Stellen bleiben. Was haben die eigentlich Besseres zu tun, als sich für Basel als Wohn-, Messe- und Tourismusstadt mit entsprechender Infrastruktur und Dienstleistung einzusetzen? Basel als Tourismus- und Messestadt? Das war einmal. Längst haben lieb- und beziehungslose Theoretiker das Szepter in unserer Stadt übernommen.
Dieter Stumpf-Sachs, im Kleinbasel geborener Mässfan, Basel
"Dies versteht wirklich niemand mehr"
Die "Herbstmäss" ist ein Teil der Kulturstadt Basel und Region. Sie bietet eine direkte Identifikation. Nicht zuletzt deshalb strahlen auch die Augen der Kinder fröhlich und erwartungsvoll, wenn davon die Rede ist. Wo bleibt der Realitätssinn der Macher und ihren Auftragsgebern für den neuen Namen "Hermäss"? Dies versteht nun wirklich niemand mehr. Gäste unserer Region mögen dies beim Lesen mit einem Theaterstück verwechseln.
Rolf Wehrli, Gemeinderat, Pratteln
"Mit dem besten Willen keine Erklärung"
Mit diesem Namen kann ich gar nichts anfangen! Auch haben unsere Kinder schon gefragt, was dieser Name soll. Und ich kann bei besten Willen keine Erklärung für diesen unmöglichen Namen finden. Zudem ist die Warenmesse dieses Jahr so schlecht belegt (überall leere Flächen und im Parterre eine Autoausstellung), dass sich ein Besuch kaum mehr lohnt. Es wäre schön, wenn die Messeleitung sich überlegt, wie nicht nur der Name sondern auch der Inhalt wieder besser werden könnte.
Beatrice Inglin-Buomberger, Basel
"Kommt nicht gut an"
Der Name kommt bei uns gar nicht gut an.
Rita Kohlermann, Handelskammer beider Basel, Basel
"Gehaltvolle Rechnungen der Werbefirmen"
Bei Fusionen mögen neue Brands durchaus ihren Sinn haben, nicht aber bei bekannten Marken, die ohne äusseren Umstände umgestürzt werden. Neue Namen aufzubauen, die sehr erfolgreich in den Köpfen der Leute verankert sind, kostet Geld, und schafft Unverständnis. All die Firmen in den vergangenen Jahren, die sich für teures Geld Worthülsen geleistet haben (Unique Airport, Swiss Dairy Food, SairGroup), alte Brands zerstört haben, könnten davon ein Lied singen. Genützt hat es meist nur den Verwaltungsräten und CEOs mit Hang zur Selbstprofilierung oder Werbefirmen, die dann gehaltvolle Rechnungen schreiben durften.
Karl Linder, Basel
"Schlechter Name!"
Schlechter Name!
Werner Schärer, Basel
"Zu gesucht"
Kein origineller Name, zu gesucht.
Martin Cron, Basel
"Katastrophe, Unsinn"
Eine Katastrophe - vielleicht wäre mit zwei "r" dem Erfinder dieses Unsinns besser Rechnung getragen.
Roland Kiefer, Liestal
"Lasst den Namen, wie er war"
Gute Markennamen sind schwer zu finden, gute Werber offensichtlich auch! Hört auf zu suchen und lasst den Namen wie er war.
Lothar Degen, Sissach
"Wann wird die Mustermessse zur Musmäss?"
Offenbar hat da jemand seinen Verkaufsjob sehr gut gemacht, dass es ihm gelungen ist, diesen "genialen" Namen zu verkaufen. Ich warte gespannt bis die Mustermesse zur Musmäss wird. Eine wahrlich gelungene Umsetzung des Slogans "Basel tickt anders".
Patrice J. Baumann, Münchenstein
"Lieber ein gutes Konzept als am Namen zu schrauben"
Der neue Name "Hermäss" sagt nichts aus. Er stellt keine Beziehung zur Herbstmesse her. Irgendwie ist der Namenwechsel symptomatisch: Wenn eine Sache nicht mehr richtig funktioniert, wenn man gar keine Ideen mehr hat, dann ändert man den Namen (erinnern wir uns an Swissair/Swiss, oder auch Unique Airport). Es wäre besser, etwas zu tun, ein gutes Konzept vorzulegen, als am Namen zu schrauben. Wie in der BaZ vom Samstag steht: Es braucht Inhalte, nicht Schlagworte.
Sabine Pegoraro, Landrätin, Regierungsratskandidatin, Pfeffingen
"Einen Quatsch produziert"
Die abscheuliche Wortkonstruktion "hermäss" gehört ganz einfach in die Kategorie "ums Verr... originell". Und die Haltung des Messeleiters auf die Reaktionen bestätigt es. Wer, der sich für besonders originell hält, kann schon zugeben, dass er lediglich einen Quatsch produziert hat?
Rudolf Mohler, Oberwil
"'hermäss!' sollte von der Bildfläche verschwinden"
Was ist Hermäss? Wer hat dieses Wort erfunden? Hermäss ist nicht sachbezogen und vor allem ein Unwort. Unter dieser Bezeichnung kann man sich absolut nichts vorstellen; sie sollte unbedingt sofort wieder von der Bildfläche verschwinden. Bei der bisherigen Bezeichnung "Herbstmäss" wusste man sofort, um was es in Basel ging. Es war zugleich auch Werbung für unsere Stadt.
André Rodoni, Basel
"Tyler Brûlé lässt grüssen"
Ein Schulbeispiel, wie man aus der guten Reputation einer beliebten Marke einen ärgerlichen Ruf dank schlechter Marke herstellt. Tyler Brûlé lässt grüssen.
Walter P. von Wartburg, Riehen
"Warum nicht gleich Hermäxis?"
Wenn die Muba (jetzt nach "Messe Basel" ja "Messe Schweiz" vielleicht bald "Messweiz!"?) glaubt durch einen vermeintlich trendigen Namenswexel von Herbstwarenmesse auf das nichts sagende "Hermäss!", neue Kundschaft oder neue Aussteller anzuziehen, so irrt sie. Dem neuen Zielpublikum sagt der neue Name nix. Jedenfalls solange nicht auch ein dahinter stehender neuer Sinn mitkommuniziert wird. Und dieser ist mindestens bei mir nicht angekommen. Hingegen könnte der fehlende bisherige Name ein paar bisherige Besucher und Aussteller von einer Teilnahme abhalten, weil die ja auf die Herbstwarenmesse warten.... Ob es wohl nicht besser wäre, die von Herrn "Dietug!" beschworenen neuen Inhalte einfach als neue Attraktionen auf der Herbstmesse zu propagieren. Dann wüsste wohl jeder was gemeint ist.
Die Modeströmung altbewährte Firmen und Institutionen mit neuen "Kunstnamen" zu versehen ist ohnehin nur für die "Namenssuchagenturen" und die Hersteller von Leuchtreklamen und Firmendruckerzeugnissen interessant. Die Kunden jedenfalls haben nichts davon, ausser der Verwirrung, jetzt nicht mehr zu wissen, wer nun eigentlich wer ist. Axantis, Unaxis, Aventis, Novartis, Axima, etc. lassen grüssen. Da fehlen ja nur noch Asterix, Obelix und Idefix. Jeder wirkliche Marketingexperte wird bestätigen, dass an einer starken Marke unbedingt festgehalten werden soll. Oder würden Sie Migros oder Coop umbenennen? Oder den FCB in Basel Tigers? Übrigens dürfte auch der Toni Gruppe der Name "Swiss Dairy Foods" nicht geholfen haben.
Peter Ensner, Basel