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Ex-"Kaiseraugst"-Direktor Fischer in der Höhle des Löwen

Er wollte in Kaiseraugst ein Atomkraftwerk bauen: Jetzt kehrte Ulrich Fischer an den Ort des Volksaufstands zurück und las – vor AKW-Gegnern – aus seinem soeben erschienenen Buch vor.
Kaiseraugst, 2. April 2014

Auf den Tag genau 39 Jahre nach der Besetzung des AKW-Geländes in Kaiseraugst am 1. April 1975 war er wieder da: Ulrich Fischer (74, Bild links), damaliger Direktor der Bauherrin "Kernkraftwerk Kaiseraugst AG" (KWK), traf sich gestern Dienstagnachmittag in Kaiseraugst mit rund hundert AKW-Gegnern der ersten Stunde. Anlass dafür bot das Buch "Brennpunkt Kaiseraugst – Das verhinderte Kernkraftwerk" (Verlag interforum), das Fischer jetzt veröffentlichte. Peter Scholer (Bild rechts), damaliger Besetzer und Präsident der "Gewaltfreien Aktion Kaiseraust" (GAK) hat auf Bitte Fischers das Nachwort verfasst und den Autoren "als Honorar" gebeten, in Kaiseraugst eine öffentliche Lesung abzuhalten. Fischer hielt Wort.

Das 365-seitige Werk enthält – vom Vorwort abgesehen – keine aktuelle Reflexion über die Entwicklung der Energie-Debatte. Es sind vor allem Schilderungen, die Fischer in den Jahren 1979 und 1985/86 aufzeichnete.

Dieser Mangel und seine einseitige Optik macht aber gerade den Reiz dieses Dokuments aus. Es erinnert an Vergessenes und deckt Hintergründe auf, die bisher nicht bekannt waren, und es offenbart auch die Frustrationsfülle, der Fischer in seinen 16 Jahren seines ungebrochen konsequenten Kampfes für die "Kernenergie" (wie er sie heute noch konsequent nennt) ausgesetzt war: von der jahrelangen Hinhaltetaktik des Bundesrates über seine Demoralisierung wegen der gegenüber den Besetzern passiven Polizei bis zu internen Kämpfen von Akteuren (wie KWK-Verwaltungsrat und BKW-Direktionspräsident Rudolf von Werdt), die vordergründig für "Kaiseraugst" einstanden, hintergründig aber eine eigene Agenda verfolgten.

Dank und Respekt

In einem von OnlineReports-Chefredaktor Peter Knechtli geleiteten Podiumsgespräch sagte Fischer ungeschminkt: "Ich persönlich bin mir sicher als Verlierer vorgekommen, weil ich mich für dieses Werk voll engagiert hatte." Scholer wiederum bekannte, nach Bekanntwerden der Verzichtsvereinbarung im September 1988 Gefühle des "Triumphs" erlebt zu haben.

Obschon der vital wirkende Ulrich Fischer vermutlich der einzige AKW-Befürworter im "Viola"-Saal war, zeigte sich das kritische Publikum – überwiegend ältere Semester, die damals "auf dem Platz standen" und die Geländebesetzung teilweise anführten – von seiner mit Pfeffer gespickten Lesung trotz einiger emotionaler Äusserungen und Zwischenrufe angetan von seinem ehemaligen Erzgegner. Aus mehreren Voten ging der von Dank begleitete Respekt darüber hervor, dass sich "Mister Kaiseraugst" Jahrzehnte nach einem in der Schweiz einmaligen Volksaufstand in die Höhle des Löwen begab und dort auch seine unverändert AKW-freundliche Position verteidigte (O-Ton hier).

Wie als Zeichen einer späten Versöhnung wandten sich die AKW-Gegner scharenweise dem Kauf von Fischers Buch zu – persönliche Widmung inklusive.



 
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bz
vom 26. März 2024
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Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

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Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

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