Werbung


Fehlende Transparenz bei multinationale Konzernen

Multinationale Firmen sind zu wenig aktiv gegen die Korruption. Dies das Fazit einer neuen Studie zum Verhalten der grössten börsenorientierten Firmen von Transparency International. Ganz gute Noten erhielten Novartis und die Roche Holding in Basel.
Bern, 11. Juli 2012

"Multinationale Unternehmen können und müssen eine bedeutende Rolle im weltweiten Kampf gegen Korruption spielen. Während sich die Welt weiterhin von der tiefgreifenden Wirtschaftskrise von 2008 erholt, muss sich die Führung in mehr Unternehmen der Verhinderung von Korruption verpflichten", fordert Huguette Labelle, Vorsitzende von Transparency International (TI) im Zusammenhang mit einer neuen Studie der Organisation.

Dieser nach berichten die 105 untersuchten weltweit grössten börsennotierten Unternehmen mehr als früher über ihre Antikorruptions-Programme. Aber, moniert TI, der Umfang der Berichterstattung über Unternehmensaktivitäten müsse "deutlich erhöht" werden.

Nicht transparent: Banken und Versicherungen

Gute Noten erhält Statoil aus Norwegen mit einer Punktzahl von 8.3. Damit ist Statoil das am höchsten gelistete Unternehmen. Grund: Es veröffentliche umfangreiche Informationen zu seinen Antikorruptions-Programmen, zu seinen Tochtergesellschaften sowie zu Steuerzahlungen und Gewinnen auf Länderbasis in den 37 Ländern, in denen die Firma tätig ist.

Schlecht kommen dagegen in der Studie Banken und Versicherungen weg. Diese seien "in allen Bereichen unterdurchschnittlich transparent". Und dies trotz der Verbesserungen, die der Finanzkrise wegen gemacht werden mussten. "Die 24 Unternehmen aus dem Finanzsektor, die im Bericht untersucht wurden, erreichten eine durchschnittliche Punktzahl von 4,2", bilanziert Transparency International.
Würden länderspezifische Finanzinformationen "nicht ausreichend" veröffentlicht, sei es schwer festzustellen, welche Beträge ein Unternehmen an die Regierungen in Entwicklungsländern zahle.

Die Erfahrung habe gezeigt, die Notwendigkeit von Veröffentlichungen zwinge Unternehmen, starke und Veröffentlichungen unterstützende Strukturen einzuführen. So würden die Antikorruptions-Systeme verbessert." Ohne Transparenz sei es schwieriger zu sehen, wo Unternehmen Gewinne erwirtschaften, Steuern zahlen oder politische Wahlkämpfe mitfinanzieren. Etwa die Hälfe der Unternehmen veröffentliche keine Informationen zu ihrer Politikfinanzierung.

Durchleuchtet: Vier eidgenössische Firmen

Auch vier grosse Schweizer Unternehmen wurden von Transparency International unter die Lupe genommen: Novartis, Roche Holding, Nestlé und die Credit Suisse Group. Bei der Veröffentlichung von Informationen über die Anti-Korruptionsprogramme schliessen drei Unternehmen "über dem Durchschnitt ab". Am besten schliesst Novartis ab, gefolgt von der Roche Holding und Nestlé. Das Schlusslicht bildet die Credit Suisse Group.

Allerdings könnten sich auch die vier Firmen noch verbessern. Denn 2011 haben die Stiftung Ethos und TI Schweiz sie wie 16 weitere SMI-Unternehmen mit einem nicht zufriedenstellenden Resultat untersucht: Die publizierten Informationen würden "in der Regel nicht ausreichen, um Korruptionsrisiken und mögliche Gegenmassnahmen zu beurteilen". Auch fehlten Informationen zu den ergriffenen Gegenmassnahmen, mit denen die Unternehmen den Problemen begegnen wollen, kommt TI zum Schluss.

Ausserdem zögen nur wenige Unternehmen externe Prüfer bei, um Korruptionsdaten verifizieren zu lassen. Obwohl die Schweizer Unternehmen laut Studie gut über ihre Organisationsstruktur (Holdings, Tochter-Gesellschaften, Joint-Ventures) berichten würden, sei die Berichterstattung zu länderbezogenen Informationen (country-by-country reporting) "lückenhaft".

"Mehr Informationen gegen Korruption nötig"


"Multinationale Unternehmen bleiben weiterhin ein wichtiger Bestandteil des weltweiten Korruptionsproblems. Die Zeit für sie ist reif, ein Teil der Lösung zu werden. Hierfür müssen sie sich erheblich verbessern“, fordert Cobus de Swardt, der Geschäftsführer von Transparency International.

Unternehmen müssten mehr Informationen veröffentlichen, wie sie Korruption eindämmen, wie sie strukturiert sind und wie Gelder in den Ländern fliessen, in denen sie tätig sind. Denn nur auf der Basis dieser Informationen sei es Bürgerinnen und Bürgern weltweit möglich zu erfahren, wie viel Geld in die staatlichen Kassen fliesst, was überall eine Schlüsselfrage der Verantwortlichkeit von Regierungen sei.

"Regierungen und Aufsichtsbehörden sollten Transparenz für alle Unternehmen verpflichtend einführen, die Exportsubventionen erhalten oder sich an öffentlichen Ausschreibungen beteiligen möchten", folgert TI. Und: "Investoren sollten mehr Transparenz in Geschäftsberichten einfordern, um auf der einen Seite ethisches und nachhaltiges Wachstum und auf der anderen Seite ein einwandfreies Risikomanagement zu gewährleisten."




Weiterführende Links:
- Firmen: Klimaheizen und schmieren noch weit verbreitet
- Weltfussballverband FIFA soll durchleuchtet werden
- Korruptionsanfällig: Schweizer Parteienfinanzierung
- "Schweiz führend bei Rückgabe krimineller Vermögen"


 Ihre Meinung zu dieser News
(Mails ohne kompletten Absender werden nicht bearbeitet)

www.onlinereports.ch - Das unabhängige News-Portal der Nordwestschweiz

© Das Copyright sämtlicher auf dem Portal www.onlinereports.ch enthaltenen multimedialer Inhalte (Text, Bild, Audio, Video) liegt bei der OnlineReports GmbH sowie bei den Autorinnen und Autoren. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Veröffentlichungen jeder Art nur gegen Honorar und mit schriftlichem Einverständnis der Redaktion von OnlineReports.ch.

Die Redaktion bedingt hiermit jegliche Verantwortung und Haftung für Werbe-Banner oder andere Beiträge von Dritten oder einzelnen Autoren ab, die eigene Beiträge, wenn auch mit Zustimmung der Redaktion, auf der Plattform von OnlineReports publizieren. OnlineReports bemüht sich nach bestem Wissen und Gewissen darum, Urheber- und andere Rechte von Dritten durch ihre Publikationen nicht zu verletzen. Wer dennoch eine Verletzung derartiger Rechte auf OnlineReports feststellt, wird gebeten, die Redaktion umgehend zu informieren, damit die beanstandeten Inhalte unverzüglich entfernt werden können.

Auf dieser Website gibt es Links zu Websites Dritter. Sobald Sie diese anklicken, verlassen Sie unseren Einflussbereich. Für fremde Websites, zu welchen von dieser Website aus ein Link besteht, übernimmt OnlineReports keine inhaltliche oder rechtliche Verantwortung. Dasselbe gilt für Websites Dritter, die auf OnlineReports verlinken.

Veranstaltungs-Hinweis

 

Ein zärtlicher Irrsinn

Nach achtjähriger Abwesenheit kehrt Avery Sutton mit seiner Verlobten Gillian zu seiner Familie zurück. Was von da an passiert, muss man gesehen haben.

Mit "37 Ansichtskarten" von Michael McKeever winkt den Zuschauerinnen und Zuschauern eine zauberhaft schwarze Komödie mit berührenden Momenten und angenehmer Unterhaltung. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Vorverkauf hier:
www.theater-rampenlicht.ch

https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif
"Der neue Eingang zum Birsigparkplatz wird der Ersatzneubau des Heuwaage-Hochhauses bilden."

bz
vom 26. März 2024
https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif

Wer bildet was oder wen?

RückSpiegel


Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

Weitere RückSpiegel

Werbung






In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).