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Gemeinde Muttenz kauft Ökostrom in Winterthur ein

Die Gemeinde Muttenz deckt ab nächstem Jahr ihren Stromverbrauch mit Ökostrom aus Winterthur und spart dabei 70'000 Franken pro Jahr. Das Nachsehen hat die Elektra Birseck (EBM), die einen traditionellen Grosskunden verliert.
Muttenz, 13. Juni 2017

Von den fallenden Preisen an den Strombörsen profitieren: Weil sie jährlich 70'000 Franken sparen kann, bezieht die Gemeinde Muttenz ab nächstem Jahr ihren Strombedarf vom Stadtwerk Winterthur. Der Gemeinderat gab ihm den Zuschlag, die gemeindeeigenen Liegenschaften und die stromintensive Wasserversorgung mit einem jährlichen Bedarf von insgesamt 3,7 Millionen Kilowattstunden (kWh) für die nächsten drei Jahre zu beliefern. Zum Vergleich: Ein Haushalt benötigt etwa 2'000 bis 6'500 kWh pro Jahr.

Die von Muttenz gewählte Stromqualität ist "Naturemade Star" – Ökoenergie aus Solar- und Wasserkraft. "Das war finanziell eine klare Sache", sagt Gemeindeverwalter Aldo Grünblatt. Dafür verliert die EBM einen traditionellen öffentlichen Grosskunden.

Muttenzer Stromeinkauf ist eine Premiere

Die wettbewerbliche Vergabe der Strombeschaffung ist in der Nordwestschweiz eine Premiere, soweit öffentlich bekannt. Seit 2009 können in der Schweiz Verbraucher mit einem Bedarf von 100'000 KWh und mehr pro Jahr ihre Energie am Markt beschaffen, während Kleinkunden beim "Grundversorger" gefangen bleiben. Zusätzlich haben sich die Preise für Elektroenergie ungefähr auf aktuell rund drei Rappen/kWh halbiert. Wer sich letztes Jahr mit Strom eindeckte, zahlte gar bloss zwei bis drei Rappen.

Verursacht werden die tiefen Preise durch Überkapazitäten in Europa, schrumpfende Stromnachfrage und die Förderpolitik für erneuerbare Energien aus Wind und Sonne. Demgegenüber sind in der Schweiz die Endverbraucherpreise nicht etwa gefallen, sondern gestiegen. So vermeldet die Eidgenössische Elektrizitätskommission (ElCom) Jahr für Jahr steigende Stromwechslerzahlen: Von denen, die dürfen, beziehen unterdessen sechs von zehn ihre Elektrizität von freien Lieferanten.

Wahr bleibt aber auch, dass vom Tarif für Elektrizität nur ungefähr die Hälfte auf den eigentlichen Strompreis entfällt. Die andere Hälfte wird für die Benutzung der elektrischen Netze an den jeweiligen Netzbetreiber entrichtet, der im Auftrag der Gemeinde weiterhin als Monopolist das Netz betreibt. Der bleibt im Fall Muttenz weiterhin die EBM.

Öffentliche Stromversorger bleiben Altmonopolisten treu

Während die Privatwirtschaft mehrheitlich zu Marktpreisen günstig einkauft, halten sich die meisten öffentlichen Betriebe der Gemeinden und Kantone mit harten Preisverhandlungen zurück. Dabei wäre der Stromwechsel lohnend, stellte die Eidgenössische Finanzkontrolle in einem Bericht fest. Indem der Bund für seine Liegenschaften den Stromverbrauch öffentlich ausschrieb, gelang es trotz steigender Tarife die Stromkosten stabil zu halten, so das Fazit.

Firmen wie Novartis, Roche, Migros, Coop, SBB, die Post, aber auch kleinere Unternehmen wie etwa die Speditionsfirma Planzer mit ihrem Sitz in Pratteln, geben seit Jahren Zehn bis einige hunderttausend Franken weniger aus, weil sie sich am Markt eindecken.

Diskussionslose Solidarität zur EBL

Dagegen verzichten oder zögern in der Nordwestschweiz öffentliche Betriebe und Gemeinden mit wettbewerblicher Beschaffung. So verlängerten vor kurzem die meisten Oberbaselbieter Gemeinden ihren Liefervertrag mit der Elektra Baselland (EBL) für die nächsten drei Jahre nahezu diskussionslos. Vielen Gemeinderäten erschien die geografische Nähe zum Versorger einen Verzicht auf eine Ausschreibung wert zu sein.

Nun weicht Muttenz erstmals von diesem Verhaltensmuster ab. In anderen von der EBM versorgten Unterbaselbieter Gemeinden halten die Diskussionen noch an. Die EBM gibt sich gegenüber OnlineReports wettbewerbsgewohnt. CEO Conrad Ammann betont, dass die "EBM erfolgreich unterwegs sind und unsere Preispolitik stimmt".

Schwer nachvollziehbares Desinteresse

"Herzlich" begrüsst den Wechsel der Muttenzer der teilweise selbständige und teilweise für Energieversorger tätige Stromhändler Mauro Renggli aus Oberwil. Er berät Firmen beim Stromeinkauf, bei öffentlichen Strombezügern stösst er auf ein für ihn nur schwer nachvollziehbares Desinteresse. Renggli: "Angesichts der strapazierten öffentlichen Kassen wäre Wettbewerb beim kommunalen Strombezug überfällig."



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"Der neue Eingang zum Birsigparkplatz wird der Ersatzneubau des Heuwaage-Hochhauses bilden."

bz
vom 26. März 2024
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