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© Foto by Christof Wamister


Spalentor: Gotisches Meisterwerk wieder enthüllt

Das Spalentor, das vielleicht schönste gotische Stadttor Europas, ist nach zweijähriger Renovation bald wieder begehbar. Seine Prunkseite bleibt weiterhin durch eine öde Verkehrsfläche beeinträchtigt.
Basel, 11. Februar 2014

Seit dem Herbst haben wir immer wieder einen Blick darauf geworfen. Wann wird denn endlich das Spalentor aus seiner hässlichen Verpackung befreit? Jetzt ist die Bretterwand weg, doch der Tordurchgang ist beidseitig noch durch Bauabschrankungen versperrt. Die umfangreiche Sanierung der Gebäudehülle, die im Juli 2012 begann, ist abgeschlossen, im April wird das nach dem Münster zweitbekannteste Wahrzeichen der Stadt offiziell "eingeweiht".

Tauben und Wildpinkler

Der Bodenbelag aus abgeschliffenen Rheinwacken im Tordurchgang ist ebenfalls fertiggestellt. Jetzt werden noch die Innenwände "geschlämmt", das heisst mit einem feinen Belag versehen. Sie haben durch nächtliches Urinieren arg gelitten. Neben den "Wildpinklern" sind die Tauben das grösste Problem für das Bauwerk, sagt Madeleine Schuster, die für die Renovation zuständige Architektin beim Hochbauamt. Für hygienische Bedürfnisse gibt es jetzt immerhin eine öffentliche Toilette auf der Strassenseite beim Botanischen Garten.

Es sei eines der schönsten gotischen Tore überhaupt, heisst es im Band "Basler Baukultur" von Hans Eppens (1937). Diese Einstufung gehe auf das 19. Jahrhundert zurück, sagt Thomas Lutz von der Basler Denkmalpflege. In der Tat müsse man weit reisen, um ein Tor mit einem solchen Formenreichtum zu sehen, vielleicht nach Schlettstadt (Elsass), aber noch eher zum Holsten-Tor in Lübeck. Erbaut wurde das Spalentor gegen 1400, im Zuge der Neukonstruktion der Stadtbefestigung nach dem Erdbeben von 1356. Zu seiner besondere Qualität tragen das zinnenbewehrte Vorwerk von 1474 und der reiche Figurenschmuck bei: Madonna mit Jesuskind auf der Mondsichel, flankiert von Propheten und das Stadtwappen mit Löwen (nicht Basilisken). Die Originalskulpturen befinden sich im Historischen Museum. Sie wurden bei der letzten grossen Renovation 1933 durch Kopien ersetzt.

Der verschwundene Vorraum

Den Stadttoren wurde im 19. und 20. Jahrhundert übel mitgespielt. Und auch heute noch werden sie ab und zu rhetorisch als Symbole für städtische Engstirnigkeit missbraucht. Wegen seiner Schönheit hatte das Spalentor da noch Glück. Es wird vom Tram umfahren, man kann es (bald wieder) duchqueren und es bildet das Portal zu einer tatsächlich noch bestehenden Vorstadt.  Vor der Eingangs- und Prunkseite sieht es trotz schöner Renovation weniger gut aus. Das wird besonders deutlich, wenn man ältere Fotos betrachtet. Auf einer kolorierten Fotografie von 1900 (Archiv der Denkmalpflege) halten sich vor dem Tor Kinder und Frauen mit Kinderwagen auf. Im erwähnten Band von 1937 sieht man am Boden die Tramschienen, aber immer noch ein recht beschauliches Fussgängerleben und einen Kaminfeger auf dem Velo, der seine Leiter an der Achsel balanciert.

Heute ist der Vorraum des Spalentors nur noch eine viel zu grosse Verkehrsfläche, in welcher die Missionsstrasse und der Cityring zusammenfliessen und eine Buslinie hält. Der Verkehr wird vom Tor ferngehalten und an ihm vorbeigeführt – mit dem Effekt, dass seine Funktionslosigkeit noch stärker betont wird. Wie ungemütlich der Ort ist, merkt man erst, wenn man das Objekt in seiner Gesamterscheinung fotografieren will. Denn es lässt sich nicht ein Standort auswählen, ohne auf die Fussgängerampel und den Verkehr zu achten. Das Spalentor hätte eigentlich besseres verdient.         



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"Macht etwas gegen den üblen Uringestank"

Ich wohne in unmittelbarer Nähe des Spalentors und freue mich über die gelungene Renovation. Setzt das Tor erst wieder etwas Patina an, wird es noch schöner sein. Jahrelang habe ich mich, wie viele andere, über den üblen beizenden Uringeruch geärgert, der einem beim Durchgehen in die Nase stieg und die Augen tränen liess. An heissen Sommertagen machte man besser einen Bogen um das Tor. Den Gestank bekamen auch ausländische Besucher mit, die sich oft angewidert die Nase zuhielten. Trotz vielen Schreiben der IG Spalentor hat die Stadt nie etwas gegen die Pinklerei unternommen. Ob die neue kostenpflichtige WC-Anlage auf der Seite des Botanischen Garten rege benützt wird, wage ich zu bezweifeln. Es ist leider zu befürchten, dass die Pinkler ihre Bedürfnisse kostenlos hinter der Anlage verrichten, bleibt zu hoffen, sie verschonen in Zukunft das Bauwerk. Das Spalentor ist ein bei Touristen sehr beliebtes Sujet, darum verstehe ich nicht wieso die hässlichen Zeitungskästen davor platziert und damit auf jedem Erinnerungsfoto zu sehen sind. Neben dem Billettautomaten würden sie nicht stören und wären ebenso gut erreichbar.


Rita H. Dubois, Basel



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bz
vom 26. März 2024
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Wer bildet was oder wen?

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Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

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Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

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