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Multiplex-Kino auf der Basler "Heuwaage" klar gescheitert

Das Projekt eines Multiplex-Kinos auf der Basler "Heuwaage" ist dieses Wochenende in der Volksabstimmung mit einem Nein-Stimmen-Anteil von 68,4 Prozent klar gescheitert: 36'462 Nein standen 16'812 Ja gegenüber. Dies bei einer hohen Stimmbeteiligung von 48 Prozent. Die Rekordzahl von 97,2 Prozent der Stimmen wurde brieflich abgegeben.
Basel, 16. November 2003

Mit dem klaren Volksverdikt wird das von den Basler Stararchitekten Herzog & de Meuron entworfene Kinoevent-Zentrum mit 2'500 Sitzplätzen nicht realisiert werden können. "Es wird in Basel auch an einem andern Standort kein Multiplex-Kino geben", zeigte sich die befürwortende Baudirektorin Barbara Schneider enttäuscht und darüber besorgt, ob die krasse Ablehnung ein Hinweis auf das Schicksal weiterer Stadtentwicklungsprojekte sein könnte.

Umgekehrt waren die überparteilichen Projektgegner erfreut: Einen Referendumssieg in dieser Grössenordnung hatten sie nicht erwartet. Für Komitee-Koordinator Dieter Stumpf ist "klar, dass das Volk einen derartigen Klotz an diesem exponierten Standort nicht will". Dass die hiesigen Printmedien klar für das Projekt Partei ergriffen hätten, habe sich als "kontraproduktiv" erwiesen. SVP-Parteipräsidentin Angelika Zanolari, deren Partei am Referendum ebenfalls beteiligt war, verwies insbesondere auch auf die fehlenden Parkplätze dieses "wüsten Projekts". - Baudirektorin Barbara Schneider räumte ein, es sei nicht gelungen, die konstruktive Partnerschaft zwischen privaten Investoren und dem Staat begreiflich zu machen. Es sei im Volk der Eindruck entstanden, der Staat werfe profitorientierten privaten Bauherrn Steuergelder in Höhe von über 13 Millionen Franken nach, was nicht der Fall gewesen wäre. Zudem hätten die Gegner erfolgreich den Eindruck vermitteln können, "jedes Haus, das höher als drei Stockwerke ist, als Klotz zu verkaufen".

• "Hoch erfreut" zeigt sich das Referendumskomitee "Keine Steuergelder für ein privates Multiplexkino" darüber, dass das Multiplexkino auf der Heuwaage derart deutlich abgelehnt worden ist. Der Basler Stimmbevölkerung gebühre "grosser Dank dafür, dass sie sich durch die schönfärberische Abstimmungskampagne der Multiplex-Befürworter und die einseitige Parteinahme der 'Basler Zeitung' nicht hat verwirren lassen und dem Ausverkauf von Allmend und der Zerstörung der Heuwaage eine klare Abfuhr erteilt hat". Nach dem Nein zum Multiplexkino sei der Weg jetzt frei, um konstruktiv eine Aufwertung der Heuwaage nach städtebaulich und stadtökologisch modernen Prinzipien anzupacken, hält das Referendumskomitee fest. Mit den von keiner Seite bestrittenen, zweckgebundenen 1,9 Mio. Franken aus dem Mehrwertabgabefonds müsse jetzt die Umgestaltung des Heuwaageplatzes in einen attraktiven Grünraum unverzüglich in die Hand genommen werden - etwa nach der Ideenskizze "Stadtplatz Heuwaage" von Pro Natura Basel. Dazu gehöre "mit Sicherheit" die Offenlegung des Birsigs am Lohweg sowie die Umwandlung der Unterführung zwischen Steinenvorstadt und Nachtigallenwäldeli zu einer einladenden, sonnigen Fussgängerverbindung in Richtung Zolli.

• Die Basler Grünen sind mit dem Abstimmungsergebnis "sehr zufrieden". Aus der hohen Stimmbeteiligung schliessen sie, "dass es richtig war, den Kredit für die Ermöglichung eines Multiplexkinos dem Volk vorzulegen". Die deutliche Ablehnung zeige, dass die Bevölkerung von Basel-Stadt keinen dringenden Bedarf nach einem Multiplexkino hat. Die Stimmbevölkerung sei "zu Recht auch nicht bereit, so erhebliche finanzielle Vorleistungen zu erbringen, damit Basel der Kundschaft aus der Region - gewissermassen als Zentrumsleistung - ein Multiplex anbieten kann". Entgegen dem Kommentar der "Basler Zeitung" verhindere die Ablehnung des Kredits auch keineswegs die Aufwertung der Heuwaage und ihrer Umgebung, zumal dies ja nicht Inhalt der Vorlage war. Es gebe keine nachvollziehbaren Gründe, wieso der grüne Finger vom Zolli her nicht auch ohne Multiplexkino bis zur Heuwaage verlängert werden könne.

• "Grosser Zufriedenheit" äussert auch die Junge SVP, verteilt aber Medienschelte: "Die in den letzten Wochen skandalöse Propaganda-Berichterstattung der 'Basler Zeitung' und des 'Baslerstabs' waren absolut nutzlos. Basels Bürger haben damit nicht nur der Politik von SP und bürgerlichen Parteien die rote Karte gezeigt, sondern, wollen sich nicht länger vom BaZ-Monopol in unserem Kanton beeinflussen lassen. ... Sollten in Zukunft weiterhin derart einseitige Berichterstattungen zu Abstimmungsvorlagen in der 'Basler Zeitung' erscheinen, behält sich die JSVP Basel-Stadt vor, den Presserat einzuschalten und dieser Beeinflussung des mündigen Bürgers ein Ende zu bereiten." Die damit verbundene millionenschwere Pro-Kampagne habe Schiffbruch erlitten.

• In einer ersten Reaktion schlägt das "Komitee Grenztram" vor, "die Heuwaage und die Innerstadt für wenig Geld mit einer direkten Gleisverbindung vom Auberg zur Inneren Margarethenstrasse aufzuwerten und damit jährlich BVB-Gelder einzusparen". Mit dieser Heuwaage-Gleisgerade könnten die betroffenen Tramlinien – vor allem die Königslinie 6 – bei Betriebsstörungenu jederzeit kurzfristig umgeleitet und sinnvoll miteinander verknüpft werden. Von besonderer Bedeutung sei diese einfache Heuwaage-Gleisverbindung an den Fasnachtstagen: Allschwil und Teile von Grossbasel-West könnten dann mit der Linie 6 wieder wie früher unmittelbar ans Zentrum an der Heuwaage herangeführt werden. Umgekehrt könnten auch die Fahrgäste aus Binningen und Dorenbach, vom Gundeli oder aus dem Neubad direkt via Markthalle zur Heuwaage geführt werden. (aktualisiert am 17. November 2003)



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"Der neue Eingang zum Birsigparkplatz wird der Ersatzneubau des Heuwaage-Hochhauses bilden."

bz
vom 26. März 2024
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Wer bildet was oder wen?

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