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Kesseltreiben gegen Jean Ziegler

Ein heftiger Streit tobt zurzeit in Genf um die morgige Wahl des Schweizer Soziologieprofessors Jean Ziegler (74) in den Beratenden Ausschuss des UNO-Menschenrechtsrats (UN Human Rights Council Advisory Committee).
Genf, 25. März 2008

Ausgelöst hat die Kontroverse ein "dringender Brief" ("urgent letter") der amerikanisch-jüdischen Organisation "UN Watch" von gestern Ostermontag an Bundespräsident Pascal Couchepin und Bundesrätin Micheline Calmy-Rey. Die beiden werden aufgefordert, sich gegen die auf morgen Mittwoch anberaumte Wahl Zieglers einzusetzen und ihm die Unterstützung zu entziehen.

Ziegler, bis vor kurzem noch UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, habe sein UNO-Mandat verschiedentlich missbraucht und sei untragbar, wirft ihm "UN Watch" vor. Kritisiert werden unter anderem auch frühere oder aktuelle Kontakte zu Diktatoren wie beispielsweise Robert Mugabe (Simbabwe), Kim Il Sung (Nordkorea), Fidel Castro (Cuba) oder Muammar al Gaddafi (Libyen). Unakzeptabel sei auch sein Kontakt zur palästinensischen Hisbollah, die er als Widerstandskämpfer statt als Terrororganisation bezeichnet habe.

"Ziegler gefährdet Glaubwürdigkeit"

Um der "Glaubwürdigkeit" des wichtigen UNO-Menschenrechtsrates, für dessen Entstehen sich die Schweiz mustergültig eingesetzt hatte, nicht zu schaden, müsse die Nomination Ziegler zurückgezogen werden, fordert die 1993 vom "American Jewish Committee" zur kritischen Beurteilung der UNO-Arbeit ins Leben gerufenen "UN Watch". Ihre Wut hatte Sonderberichterstatter Ziegler insbesondere mit der Erklärung auf sich gezogen, die Besetzung der palästinensischen Autonomiegebiete durch Israel sei nicht zuletzt auch eine Verletzung des Rechts auf Nahrung.

Über die Ostertage wurde auf Initiative der amerikanischen Nichtregierungsorganisation das Eidgenössische Departement für Auswärtige Angelegenheiten (EDA) mit rund 1'400 E-mails bombardiert, die das Ansinnen untermauern. Trotz der knappen Zeit haben heute Dienstagnachmittag in Genf andere Nichtregierungsorganisationen auf die Vorwürfe von "UN Watch" reagiert und sich kurzfristig ihrerseits mit Schreiben an den Bundesrat für die Wahl Jean Zieglers eingesetzt.

So auch "Incomindios Schweiz", die einen Beraterstatus hat und deren Beobachterin Helena Nyberg Ziegler als Dolmetscherin begleitete. Zu OnlineReports sagte sie: "Herrn Ziegler habe ich als Menschenrechtler und Sonderberichterstatter für Recht auf Nahrung immer als gradlinigen und engagierten Menschen erlebt, der mit allen Menschen das Gespräch gesucht hat. Die Vorwürfe kommen einem Rufmord gleich."

 

"Es stört, dass ich mit der Stimme des Südens rede"

 

Gegenüber OnlineReports versicherte Jean Ziegler am Telefon, die gegen ihn erhobenen Vorwürfe seien "absurd". Diffamierungen solcher Art würden im Internet immer wieder verbreitet, doch seien sie "nicht bekämpfbar". Allerdings könne er seine Gegner verstehen, die statt ihm lieber einen Vertreter der amerikanischen Bush-Administration in den Beratenden Ausschuss des UNO-Menschenrechtsrats gewählt haben möchten.

 

Hinter den Vorwürfen gegen ihn flackere nicht zuletzt auch die Angst der US-Administration und anderer westlicher Regierungen, mit ihm, Ziegler, einen Vertreter für die Anliegen der armen Länder ins Amt zu hieven. Jean Ziegler: "Es stört diese Kreise, dass ich mit der Stimme des Südens rede und beispielsweise das Recht auf Nahrung, Wasser oder die Erhaltung der Natur einfordere und mich für die kollektiven Menschenrechte einsetze."




Weiterführende Links:
- Jean Ziegler trotz Attacken in Menschenrechtsrat gewählt


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"Der neue Eingang zum Birsigparkplatz wird der Ersatzneubau des Heuwaage-Hochhauses bilden."

bz
vom 26. März 2024
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Wer bildet was oder wen?

RückSpiegel


Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

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Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

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