Werbung

© Foto by Icelight/Wikicommons


Touristen sollen unkontaktierte Völker bewahren helfen

Das unkontaktierte Indianervolk der Nahua wird in den geschützten Urwäldern Perus von der Erdölindustrie bedroht. Dies nahe der Ruinenstadt und des Weltwunders Machu Picchu. Nun wird versucht, Touristen via Internet für die Rettung der Unkontaktierten zu gewinnen.
London, 17. Juli 2012

Reisende, die Altertümer bewundern, sehen oftmals nicht, wie der heutige Alltag jener Menschen aussieht, die um die Sehenswürdigkeiten herum leben. Soziales oder ökologisches Elend bleibt verborgen, wird nicht wahrgenommen oder sogar bewusst verdrängt. Nichts können aber Touristen und Touristinnen dafür, wenn sie Völker nicht bemerken, die gar nicht bemerkt werden wollen.

 

Solche Völker gibt es tatsächlich noch, wenige nur und besonders im Amazonasgebiet. Es sind dies die "unkontaktierten Völker", deren abgelegene Lebensräume zunehmend von Energie- und Rohstoffkonzernen, von Goldsuchern und Siedlern bedrängt werden.

 

Gaskonzerne wollen Reservat ausbeuten


In Peru gehören die Nahua zu den unkontaktierten Völkern. Sie leben im Nahua-Nanti-Reservat, im "Heiligen Tal", wo auf 2'360 Meter Höhe auch die berühmte Ruinenstadt der Inka aus dem 15. Jahrhundert liegt: Machu Picchu (Bild). Das Unesco-Weltkulturerbe wird jährlich von rund einer Million Touristen und Touristinnen besucht. Sie bewundern Lage und Ruinen der Terrassenstadt, sie machen sich Gedanken über den Bau und den Zweck der zum "Weltwunder" erhobenen Inka-Siedlung.

Doch kaum jemand weiss, dass rund hundert Kilometer weg im Urwald die unkontaktierten Nahua-Indianer leben, neuerdings bedroht von der Erdöl- und Gasindustrie. Denn wie so oft orten Energie- und Rohstoffkonzerne in Zusammenarbeit mit Regierungsstellen der betreffenden Länder ausgerechnet in den letzten Rückzugsgebieten der indigenen Völker riesige Rohstoffvorkommen. In Peru ist es das Gamisea-Gasfeld – mitten im Reservat der Nahua und anderer Indianervölker.

 

Manú-Nationalpark auch bedroht


Nun soll dieses für Gaserkundigungen geöffnet werden, wie die in London domizilierte Menschenrechtsorganisation Survival International (SI) warnt. Ihr zufolge wird das Projekt von einem Konsortium ausländischer Gasunternehmen geführt. Mit dabei sind Firmen wie Pluspetrol, Hunt Oil und Repsol. "Den Betreibern", erklärt SI-Direktor Stephen Corry, "wurde die Erlaubnis erteilt, tiefer in das Gebiet zu expandieren – ungeachtet der Risiken für die indigene Bevölkerung."

Das Nahua-Nanti-Reservat ist abgesehen davon eine wichtige Pufferzone für den Manú-Nationalpark, einer weiteren attraktiven Touristendestination in Peru. Der Manú-Nationalpark gilt überdies als einer der biologisch vielfältigsten Orte der Welt. Eine Expansion des Gasfeldes schüre nun auch Ängste, dass Teile dieses Unesco-Weltnaturerbes zerstört werden könnten", gibt Survival International zu bedenken.

 

Bewusstseinserweiterung via Google


Die Organisation hegt aber zusammen mit weiteren Naturschutz- und Menschenrechtsorganisationen die Hoffnung, das Land der unkontaktierten Nahua doch noch vor Eindringlingen jeder Art schützen zu können. Survival International versucht nun, die Reisenden via Google und eine Anzeigenkampagne auf die bedrohten Völker im Nahua-Nanti-Reservat aufmerksam zu machen: Wer "Machu Picchu" eingibt, soll neben den Informationen zur Inka-Stadt auch gleich Informationen sehen, die auf die existenzielle Bedrohung der unkontaktierten Indianer hinweisen.  

Stephen Corry: "Touristen, die Machu Picchu besuchen und ein Interesse an Perus Geschichte und Kultur haben, sollten diese Anzeigen zur Kenntnis nehmen und aktiv werden. Das Land unkontaktierter Völker muss geschützt werden, oder sie werden auch ausgelöscht – wie die Inka im 17. Jahrhundert." Ob allerdings die Nahua und ihre indigenen Nachbarvölker dank des Internet-Zeitalters gerettet werden können, das steht nicht einmal in den Tiefen des World Wide Webs geschrieben.




Weiterführende Links:
- Ölkonzerne blasen zum Angriff auf unkontaktierte Indianer
- Dem "Grossen Jagdgrund" droht die Invasion der Wilderer
- Bei den Waldvölkern wüten jeden Tag technische Orkane
- Und plötzlich standen die Waldindianer da


 Ihre Meinung zu dieser News
(Mails ohne kompletten Absender werden nicht bearbeitet)

www.onlinereports.ch - Das unabhängige News-Portal der Nordwestschweiz

© Das Copyright sämtlicher auf dem Portal www.onlinereports.ch enthaltenen multimedialer Inhalte (Text, Bild, Audio, Video) liegt bei der OnlineReports GmbH sowie bei den Autorinnen und Autoren. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Veröffentlichungen jeder Art nur gegen Honorar und mit schriftlichem Einverständnis der Redaktion von OnlineReports.ch.

Die Redaktion bedingt hiermit jegliche Verantwortung und Haftung für Werbe-Banner oder andere Beiträge von Dritten oder einzelnen Autoren ab, die eigene Beiträge, wenn auch mit Zustimmung der Redaktion, auf der Plattform von OnlineReports publizieren. OnlineReports bemüht sich nach bestem Wissen und Gewissen darum, Urheber- und andere Rechte von Dritten durch ihre Publikationen nicht zu verletzen. Wer dennoch eine Verletzung derartiger Rechte auf OnlineReports feststellt, wird gebeten, die Redaktion umgehend zu informieren, damit die beanstandeten Inhalte unverzüglich entfernt werden können.

Auf dieser Website gibt es Links zu Websites Dritter. Sobald Sie diese anklicken, verlassen Sie unseren Einflussbereich. Für fremde Websites, zu welchen von dieser Website aus ein Link besteht, übernimmt OnlineReports keine inhaltliche oder rechtliche Verantwortung. Dasselbe gilt für Websites Dritter, die auf OnlineReports verlinken.

Veranstaltungs-Hinweis

 

Ein zärtlicher Irrsinn

Nach achtjähriger Abwesenheit kehrt Avery Sutton mit seiner Verlobten Gillian zu seiner Familie zurück. Was von da an passiert, muss man gesehen haben.

Mit "37 Ansichtskarten" von Michael McKeever winkt den Zuschauerinnen und Zuschauern eine zauberhaft schwarze Komödie mit berührenden Momenten und angenehmer Unterhaltung. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Vorverkauf hier:
www.theater-rampenlicht.ch

https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif
"Der neue Eingang zum Birsigparkplatz wird der Ersatzneubau des Heuwaage-Hochhauses bilden."

bz
vom 26. März 2024
https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif

Wer bildet was oder wen?

RückSpiegel


Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

Weitere RückSpiegel

Werbung






In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).