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© by Kristof Kintera, Foto Stefan Holenstein


Der Zutritt zur Ausstellung erfolgt durch den Nebeneingang

Nein, nein, Sie sind nicht am falschen Ort. Vorübergehend ist der Nebeneingang zum Haupteingang gemacht. Wenn Sie in Basel das Museum Tinguely betreten, haben Sie einen Moment lang den Eindruck: Verirrt! Stimmt aber nicht. Sie sind tatsächlich in der Ausstellung "Kristof Kintera, I am not you".
Basel, 10. Juni 2014

Man muss sich an die Umstellung gewöhnen. Der Museumseingang ist als One-Penny-Warenhaus eingerichtet, mit Damentaschen, Kleidern, mit Aufschriften wie "50 %" oder "Ausverkauf", mit einer Umkleidekabine, mit Kunstpalmen. Willkommen in der Gegenwart der schäbigen Realität. Wir sind angekommen im Ausverkauf-Alptraum der modernen Billigwarenwelt. Faites vos achats, rien ne va plus. Das ist das Ende, nicht das Ziel, um den grossen Schriftsteller Erich Kästner abzuwandeln.

Damit ist die Ausgangslage der Ausstellung festgestellt. Alles ist auswechselbar, nichtssagend, bedeutungslos. Der tschechische, 1973 in Prag geborene  Künstler Kristof Kintera präsentiert im Museum Tinguely seine erste grosse Ausstellung – und hat sie sicher mit grossem Spass eingerichtet, denn er macht, wenn er darüber spricht, in einem fort den Eindruck, als sei ihm eben ein genialer Gedanke eingefallen. Kintera spielt mit modernen Materialien und Stoffen und baut aus Popdrink-Dosen Palmen und Kakteen oder aus Zementsäcken einen Turm, acht Meter hoch. Ganz neckisch sind auch die Hirsche aus Absperrgittern, die sich draussen vor dem Haus im Park tummeln.

Eine Pauke? Aha, aha! 

Im Inneren wiederum ist aus bunten Kunststoffkugeln ein strotzendes Gebilde aufgestellt, aber der Titel verleitet zu sehr viel tiefergehenden Überlegungen: Demon of Growth. Dämon des Wachstums. Wachstum wird als eine Art Wucherung verstanden (siehe Bild). Einverstanden, so kann man es sehen. Nur zu bunt, zu  hübsch, wie ein Weihnachtsbaum.

In einem Raum sitzt eine Menschenfigur mit einem Steinbockgeweih über eine Pauke gebeugt. Aus dem Lautsprecher tönen tumbe Tiraden und Parolen und ein elektrischer Schwanz zuckt von Zeit zu Zeit neben der gebeugten Gestalt. Daneben liegen Scherben von Biergläsern. Aha, aha. Aber was könnte es bedeuten? Der Sound, der diese Situation begleitet, ist ein Teil von ihr und unentrinnbar, aber die Sprachkompetenz auf Quietschlaute reduziert. Wer nicht nur mit den Ohren hört, merkt: Die infantilsprachliche Ausdrucksweise von heute, zum Beispiel von Computerspielen, hat massiv um sich gegriffen.

Roland Wetzel, Direktor der Museums Tinguely, ein kluger Kopf, weiss die Ausstellung überzeugend zu interpretieren. Muss er ja auch. Er attestiert dem Künstler ein "politisches Bewusstsein, wie wir leben", erinnert an das barocke Element der Ausstellung und an die darin enthaltene Ironie.

Das sind entwaffnende Argumente. Doch wenn es so ist, dann ist alles so, dann kann man alles sagen, was man will, und es kommt auf nichts mehr wirklich an, dann ist alles beliebig geworden, alles gleich gültig, also gleichgültig. I am not you, I am absolutely you, who else, who knows, who cares? Die Frage, was an dieser Ausstellung Kunst ist, erübrigt sich. Alles ist Kunst, also nichts. Es muss nur zur Kunst erklärt werden. Und liegt in der Abbildung oder dem Zitat der Realität schon eine Form von Kritik an ihr? Wer davon ausgeht, wird in der Ausstellung viele Anregungen finden.

Museum Tinguely, Basel: Kristof Kintera, I am not you. Bis 28. September.



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vom 26. März 2024
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