Werbung

© Foto by Christof Wamister, OnlineReports.ch


Von der guten Idee überrollt: "Tauschkasten" geschlossen

Eben wurde er noch als Erfolg gefeiert: Der "Tauschkasten" im Basler Gundeldinger-Quartier ist abgesperrt und nicht mehr in Betrieb. Jetzt wird die Verlegung an einen andern Ort geprüft.
Basel, 23. Mai 2013

Das Projekt schien sich etabliert zu haben. In einem "Tauschkasten Report" wurde regelmässig über den Fortschritt und die Ereignisse in der Tauschbörse an der Gundeldingerstrasse 244 berichtet, zuletzt im April. Der jetzt zugesperrte "Tauschkasten" befindet sich in der Einfahrt zum ehemaligen Areal des Getränkehändlers Rietschi, welches die "Stiftung Abendrot" als Besitzerin neu nutzen möchte.

Schliessung "für unbestimmte Zeit"

Doch am Dienstag nach Pfingsten war Schluss. Ein rot-weisses Band versperrt seither den Zugang und ein Poster verkündet folgendes: "Der Tauschkasten schliesst für unbestimmte Zeit seine Türen. Grund dafür ist, dass der Tauschkasten einen solchen Anklang im Quartier und über Basel hinaus findet, dass wir von der regen Teilnahme regelrecht überrascht und überrollt werden. Bevor wir weitermachen, suchen wir dringend ein Team aus engagierten und zuverlässigen Personen aus dem Quartier, die uns bei dem Projekt unterstützen möchten!!!"

"Wir sind immer noch positiv", sagt Laila Achterberg vom Baubüro in situ, die zusammen mit ihrer Kollegin Tabea Michaelis den "Tauschkasten" ("bring und nimm") betreut. "Wir haben aber zu wenig Kapazitäten für den Riesenandrang". Gemäss Schätzungen von Beoachtern wurde der "Tauschkasten" im Durchschnitt täglich von über tausend Besuchern frequentiert, die hier Gegenstände deponierten oder die Auslage nach Brauchbarem durchstöberten.

Es fehlt Support aus dem Quartier

Das Problem sei nicht mehr wie in den Anfängen, dass zu viel Sperrgut deponiert wurde. Das Amt für Umwelt und Energie (AUE) habe für die Entsorgung von Unbrauchbarem einen Container zur Verfügung gestellt. Aber es fehle an einem Team aus dem Quartier, das die Anlage in eigener Regie weiterbetreue. Laila Achterberg erwähnt aber auch zwei Frauen, eine von ihnen eine Türkin, die sich intensiv um den Tauschkasten gekümmert hätten. Aber es brauche noch mehr freiwillige Helfer, und mittlerweile hätten sich bereits mehrere Quartierbewohnende gemeldet.  

Die Initiantinnen, die für ihre Idee im Wettbewerb "Gundeli denkt" ausgezeichnet wurden, waren immer von der Vorstellung ausgegangen, das Projekt an die Quartierbewohner zu übergeben. Auch seien die dafür zur Verfügung gestellten Gelder mittlerweile aufgebraucht. Die Abfallentsorgung wurde von der Christoph Merian Stiftung (CMS) und dem AUE finanziell unterstützt. Das Baubüro in situ habe aber den grössten Teil der Kosten selber tragen müssen – Zeit also für Atemholen und einen Neuanfang. Auch ein neuer Standort werde geprüft, aber das sei noch nicht spruchreif.

Dass der Handel und Tausch mit gebrauchten Gegenständen einem Bedürfnis entspricht, zeigt eine Fensteraufschrift an der Nachbarliegenschaft des Tauschkastens: "Nacht-Flohmarkt mit Musik, Freitag 24. Mai, 18-22 Uhr. Bring mit, was du nicht mehr brauchst." In den Räumen einer ehemaligen Papeterie hat sich bis Ende Juni "Good Life Gundeli" eingerichtet, ein "Treffpunkt, Infopunkt, Brutstelle neuer Ideen und Initiativen", ein Projekt das ebenfalls von "Gundeli denkt" ausgezeichnet wurde. Es tut sich einiges im Gundeli, aber Rückschläge gehören auch dazu.

Zweite schlechte Nachricht für Güterstrasse

Nachdem die Buchhandlung "Nasobem" mitgeteilt hat, dass sie ihren Betrieb Ende Juni einstellen werde, ist das wahrscheinlich definitive Ende des "Tauschkastens" an diesem Standort die zweite schlechte Nachricht für die Güterstrasse, die im Rahmen des Programmes "Gundeli Plus" im Fokus der Stadtentwickler liegt.

Projektkoordinator Olivier Wyss vom Präsidialdepartement lobt den "Tauschkasten" als Angebot mit einem "niederschwelligen Zugang", was im wörtlichen Sinne zutrifft. Die Güterstrasse ist die Einkaufsmeile des Gundeldingerquartiers mit einem bunten Angebot, das von Billigläden bis zu exklusivem Kunstgewerbe reicht. Obwohl die Strasse vor einigen Jahren zu einem "Boulevard" mit breiten Trottoirs ausgebaut wurde, leidet sie aber unter zu viel Verkehr. Die Verwaltung möchte dazu und für das ganze Quartier neue Konzepte entwickeln – in Zusammenarbeit mit den Quartierorganisationen und der CMS, die das Gundeli zu einem Förderschwerpunkt erklärt hat.




Weiterführende Links:
- Mehr als ein Bring- und Holtag: Tauschen statt Kaufen rund um die Uhr
- "Bring&Nimm" ist ein Erfolg, aber keine Sperrgut-Deponie


 Ihre Meinung zu dieser News
(Mails ohne kompletten Absender werden nicht bearbeitet)

www.onlinereports.ch - Das unabhängige News-Portal der Nordwestschweiz

© Das Copyright sämtlicher auf dem Portal www.onlinereports.ch enthaltenen multimedialer Inhalte (Text, Bild, Audio, Video) liegt bei der OnlineReports GmbH sowie bei den Autorinnen und Autoren. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Veröffentlichungen jeder Art nur gegen Honorar und mit schriftlichem Einverständnis der Redaktion von OnlineReports.ch.

Die Redaktion bedingt hiermit jegliche Verantwortung und Haftung für Werbe-Banner oder andere Beiträge von Dritten oder einzelnen Autoren ab, die eigene Beiträge, wenn auch mit Zustimmung der Redaktion, auf der Plattform von OnlineReports publizieren. OnlineReports bemüht sich nach bestem Wissen und Gewissen darum, Urheber- und andere Rechte von Dritten durch ihre Publikationen nicht zu verletzen. Wer dennoch eine Verletzung derartiger Rechte auf OnlineReports feststellt, wird gebeten, die Redaktion umgehend zu informieren, damit die beanstandeten Inhalte unverzüglich entfernt werden können.

Auf dieser Website gibt es Links zu Websites Dritter. Sobald Sie diese anklicken, verlassen Sie unseren Einflussbereich. Für fremde Websites, zu welchen von dieser Website aus ein Link besteht, übernimmt OnlineReports keine inhaltliche oder rechtliche Verantwortung. Dasselbe gilt für Websites Dritter, die auf OnlineReports verlinken.

https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif
"Der neue Eingang zum Birsigparkplatz wird der Ersatzneubau des Heuwaage-Hochhauses bilden."

bz
vom 26. März 2024
https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif

Wer bildet was oder wen?

RückSpiegel


Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

Weitere RückSpiegel

Werbung






In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).