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Urvolk in Botswana durch Minenkonzerne und Touristen bedrohtGaborone, 24. Februar 2002Das Urvolk der San - Buschmänner - in Botswana wird durch ein Umsiedlungsprojekt der Regierung existentiell bedroht. Dies erklärt die Menschenrechtsorganisation Survival International in London in einem dieser Tage verschickten Alarmschreiben an die internationalen Medien. Betroffen sind vor allem die San-Stämme der Basarwa im 52'000 Quadratkilometer grossen Central Kalahari Game Reserve, einer Halbwüste, in der kleine Gruppen wie seit Jahrtausenden immer noch als hochspezialisierte Jäger und Sammler leben. Andere sind jedoch unterdessen teilabhängig gemacht worden. Sie lebten bis vor ein paar Wochen auch von der Hilfe des Staates, der monatlich 8'500 US-Dollars aufwarf, um die Basarwa im 1960 gegründeten Reservat zu halten. Doch nun will Botswanas Regierung die San entfernen. Dieser Sinneswandel ist unklar, doch vermuten Kenner, der Staat wolle im rohstoffreichen Reservat Diamantenminen errichten und den Tourismus fördern. Dies wird in der Hauptstadt Gabarone jedoch abgestritten. Man schätze die San und stelle ihnen ausserhalb des Parks die nötige Infrastruktur zur Verfügung. Weltweit zeigt sich aber, dass derartige Umsiedelungen für Jäger- und Sammlervölker das Ende bedeuten. Rund 140 Basarwa liessen sich umsiedeln, die anderen blieben in ihrer Heimat. Anfangs Februar montierte die Regierung die Wasserpumpe ab. San-Sprecher Xhaitshoda Keemetswe erklärte darauf gegenüber Associated Press: "So leben wir halt wieder wie früher. Denn wir dürfen nicht die Gräber unserer Vorfahren verlassen." Die Regierung ist entschlossen, alle San zum Verlassen des Reservats zu zwingen. Ein Angebot der EU, die Kosten für das Urvolk zu übernehmen, wurde abgelehnt mit der Begründung, Europas Hilfe sei ohnehin befristet. Unterdessen haben Menschenrechtsorganisationen Botswana aufgefordert, die Selbstbestimmung der San zu respektieren und die Öffentlichkeit aufgefordert, vorderhand keine Diamanten aus Botswana mehr zu kaufen. Bedroht von den Umsiedlungsaktionen sind auch die San-Stämme der Gana und Gwi. Insgesamt leben hälftig in Botswana und Namibia noch etwa 35'000 San. Die mit Klick-Lauten sprechenden Überlebensspezialisten für Wüsten werden aber überall mehr oder weniger durch die technische Zivilisation bedroht. |
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