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© Foto by Fondation Beyeler


Odilon Redon: Schwarze Abgründe, farbige Träume

Grosse Sorgen scheint der französische Künstler Odilon Redon (1840-1916) in seinem Leben nicht gekannt zu haben. Er konnte sich seinen Interessen, unter vielen anderen der östlichen Philosophie sowie dem Werk Charles Darwins, was für seine Malerei überraschend ist, ebenso hingeben wie den Prozessen seines Innenlebens. In seinem Werk, das zur Zeit in einer Auswahl in der Fondation Beyeler zu sehen ist, kommt das deutlich zum Ausdruck.
Riehen, 30. Januar 2014

Das reale, oft banale Leben kommt bei Odilon Redon nicht vor. Er konnte es sich leisten. Geprägt wird sein Werk von der Visualisierung seiner Träume, Halluzinationen, phantastischen Einfälle und puren visuellen Erfindungen. Ängste, Wünsche, Visionen tauchen aus dem Unterbewusstsein auf und formen sich zu skurrilen, manchmal grotesken, manchmal beklemmenden Gebilden.

Zu sehen sind vom Körper getrennte Köpfe, Köpfe in einer Schale, auf einem Gestell, mit stechenden  Augen; auch Augen ohne Gesicht, ohne Körper, in einem Würfel durch einen undefinierten Raum gleitend, wie eine Frage ohne Antwort (siehe Abbildung oben "Le Cube", 1880); ausserdem allerlei Fabelwesen, grinsende Spinnen; ein Zyklop (wieder das Auge), der eine in Blumen gebettete Frau bewacht? Oder überrascht? Es ist eine dumpfe, Grauen erregende, morbide Welt, die sich perfekt in den Geist des Fin de siècle einpasst. Der soziale Naturalismus seines Zeitgenossen Emile Zola war nicht seine Sache.

Die merkwürdige Kombination aller dieser Faktoren drückt die Lebensferne bei Redon aus, macht aber zugleich auch die Faszination verständlich, die von seinem Werk ausgeht.

Explosive Farben

Phantastische Motive beherrschen Redons erste Schaffensphase bis 1890. Für das Düstere, Abgründige, Bedrohliche kam ihm die Kohlezeichnung gerade recht. Um 1890 erfolgt ein Umschwung, der bis 1916, seinem Todesjahr, anhält und die zweite künstlerische Phase umfasst. Die Welt wird farbiger, heller, erlöster, die Nächte sind nicht mehr schwarz, sondern farbig leuchtend, florale Motive machen sich jetzt dominant breit, Blumensträusse werden ein beliebtes Thema (und erleichtern den Verkauf der Werke, Redon wird ein wohlhabender Künstler). Auch hybride Wesen kommen vor, hatte da nicht eben aus einem Baustamm ein Gesicht (wieder ein Gesicht) hervorgeschaut? Für diese überhöhte Welt setzt Redon mit Vorliebe das Pastell ein.

Aber man täusche sich nicht. Farbig sind die neuen Bilder, gefällig jedoch nie. Und exzessiv sind sie. Redon selber wollte mit der farbenfrohen Buntheit nach eigenem Bekunden Freude bereiten, aber wenn man die Farben ein wenig genauer untersucht, muss man erkennen, dass davon nun wirklich keine Rede sein kann.

In einem Werk wie "Fleurs" (1909) breiten sich die Farben wie ein Feuerwerk aus oder wie wenn in einer slow motion die Teile eines Gegenstands durch eine  Explosion auseinander getrieben werden. Es sind gefährliche, giftige Farben, man könnte ihnen psychedelischen Charakter attestieren. "La Mort de Bouddha" (1899) erinnert fast an die Illumination in einer Disco.

Vorläufer und Wegbereiter

Raphael Bouvier, der die Ausstellung kuratiert hat, ist es gelungen, durch die Auswahl der Leihgaben einen imponierenden, geschlossenen Eindruck von Redons Werk und Welt zu geben. Für ihn ist Redon ein Vorläufer und Wegbereiter, von ihm gehen tatsächlich Verbindungslinien zum Symbolismus und Surrealismus, zu Pablo Picassos blauer und rosa Periode, zu Henri Matisse. Redon ist eine schillernde Figur, die der drohenden thematischen Beliebigkeit durch konsequente künstlerische Umsetzung aus dem Weg gegangen ist.

Vernissage am 1. Februar. Für das Publikum ist die Ausstellung vom 2. Februar an geöffnet. Weitere Angaben siehe www.fondationbeyeler.ch



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"Der neue Eingang zum Birsigparkplatz wird der Ersatzneubau des Heuwaage-Hochhauses bilden."

bz
vom 26. März 2024
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