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BVB: Nur noch Zank um Arbeitszeugnis des Ex-Direktors

Die Basler Verkehrsbetriebe (BVB) haben ihre massive Führungskrise überstanden – mit einer Ausnahme: Um das Arbeitszeugnis des entlassenen ex-Direktors wird immer noch gestritten.
Basel, 20. Mai 2015

Auf die massiven Turbulenzen in der BVB-Führung um den Jahreswechsel 2013/2014 folgte für den Basler Verkehrsdienstleister ein "erfolgreiches und gutes", aber auch ein "anspruchsvolles und hartes Jahr", wie sich Präsident Paul Blumenthal heute Mittwochmorgen an einer Medienkonferenz über die "Krisenbewältigung" ausdrückte. Der 1'206 Mitarbeiter starke Betrieb sei nun "auf dem Weg, zu einer ganz normalen Unternehmung zu werden".

Mehr Kilometer – weniger Einsteigende

Konkret ging es darum, mit Corporate Governance-Richtlinien und der Sicherstellung eines korrekten Beschaffungswesens Transparenz in der Rechnungslegung des aus der Staatsverwaltung ausgelagerten Betriebs zu bringen und "das unternehmerische Handeln auf allen Ebenen zu fördern und fordern" (so Finanzchef Stefan Popp). Nachdem die unabhängige staatliche Finanzkontrolle letztes Jahr zahlreiche Organisations- und Führungsmängel festgestellt hatte, seien jetzt "alle Empfehlungen abgearbeitet" (Blumenthal) – mit Ausnahme des Arbeitszeugnisses für den damaligen Direktor Jürg Baumgartner, um das immer noch gestritten wird.

Die BVB schlossen letztes Jahr finanziell mit einem Gewinn von 4,8 Millionen Franken ab, der hauptsächlich durch die Auflösung von Rückstellungen entstand. Der Verkehrsertrag stieg nur leicht um 500'000 Franken. Die Beförderungsleistung stieg um 0,5 Prozent auf 291,3 Millionen Personen-Kilometer. Dass gleichzeitig die Zahl der beförderten Fahrgäste in einem Raum mit wachsender Bevölkerung um 0,7 Prozent auf 131,8 Millionen sank, gefällt Blumenthal zwar auf den ersten Blick nicht. Doch Beunruhigung kommt deswegen bei ihm nicht auf. Die Zahl, mit der "einsteigende Fahrgäste" gemeint sind, liege möglicherweise im "Streubereich des Zählsystems" oder auch in der optimierten Streckenplanung, die weniger zählrelevante Umsteigen-Aktionen erfordert.

Grenz-Tram 8 und "Flexity"

Als einen "grossen Erfolg" bezeichnete Direktor Erich Lagler die Eröffnung der grenzüberschreitenden Tramlinie 8 nach Weil am Rhein letzten Dezember. Auch im Januar, nach dem Weihnachtsgeschäft, habe die neue Linie eine "gute Auslastung" erzielt, so dass Zusatzkurse gefahren werden mussten und am Samstag der 7,5 Minuten-Takt eingeführt wurde. Wie OnlineReports schon berichtete, dürfte zu Jahresmitte die offizielle Zulassung der 61 neuen "Flexity"-Trams durch das Bundesamt für Verkehr erteilt werden.

Die beiden voraus gelieferten Fahrzeuge befinden sich seit einigen Wochen immer noch im Depot. Scheinbar sind doch noch Anpassungen erforderlich, wie aus Laglers etwas sibyllinischen Worten gelesen werden kann: "Wir fordern von Bombardier Top-Qualität, sonst wird die Lieferung nicht freigegeben." Jedes einzelne Fahrzeug werde am Produktionsstandort Bautzen D durch BVB-Mitarbeiter geprüft, damit in der Serienproduktion keine systematischen Fehler gemacht werden.

Dreistellige Millionenbeträge für Gleise

Obschon das Unternehmen "auf gutem Weg" sei und er "nicht Alarm auf Vorrat" auslösen wolle, räumte Präsident Blumenthal doch einen "ambivalenten Zustand" seiner Gemütslage mit Blick auf einen zentralen betrieblichen Teilaspekt ein. Bezüglich Erneuerungs- und Erhaltungspolitik sei in den letzten 30, 40 Jahren gespart worden, was sich an bösen Gleis-Abnützungen etwa in Allschwil oder Riehen zeigt.

Für die Erhaltung der Gleisanlagen zwischen 2013 und 2016 beschloss die Regierung 70 Millionen Franken. Aufgrund der Dringlichkeit erhöhte die Regierung diesen Betrag um 37 auf insgesamt 107 Millionen Franken. Die Jahrestranchen für die Periode 2017 bis 2020 werden erst später festgelegt. Die BVB gehen heute von einem Bedarf in der Grössenordnung von jährlich etwa 20 Millionen Franken aus.

Eine App für BVB und BLT

Erspriesslich scheint sich das Verhältnis der BVB zum Baselbieter Partnerunternehmen BLT zu entwickeln, wie Blumenthal sagte: "Wir werden zur Freude der Kunden einige Geschäfte mit der BLT initialisieren." Im Vordergrund steht eine einzige App, aus der sowohl Fahrplan wie Tickets zu beiden Unternehmen online abgerufen werden können. Mehr wollte der BVB-Boss nicht verraten.

Wenn in den BVB die Kleidung auch Programm ist, so will die Spitze den Abstand der Hierarchien zumindest optisch reduzieren: Verwaltungsrat und Geschäftsleitung zeigen sich im Geschäftsbericht konsequent krawattenfrei.

Das Foto zeigt die BVB- und Bombardier-Kader beim Knopfdruck anlässlich des Rollouts des ersten "Flexity"




Weiterführende Links:
- BLT: Zunehmende Kundschaft, siebenstelliger Gewinn
- Ein Tag, an dem die Herzen nicht nur der ÖV-Freunde überquollen
- Taufe und Jungfernfahrt für den neuen "Flexity" der BVB
- Kontrollbericht zur BVB zeigt ein weit tristeres Bild als kommuniziert
- Baumgartner fristlos entlassen – Bont Interims-CEO
- Rücktritt: BVB-Präsident Martin Gudenrath geht
- Paul Blumenthal wird neuer VR-Präsident der BVB


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bz
vom 26. März 2024
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Wer bildet was oder wen?

RückSpiegel


Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

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In einem Satz


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Sonja Kuhn,
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Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

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Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).