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© Foto by Ruedi Suter, OnlineReports.ch


Indigenen-Deklaration: "Atomfreie Zukunft für alle Völker"

Eine Erklärung der Indigenen für eine atomfreie Zukunft aller Völker und gegen jeden Uran-Abbau verabschiedeten heute Sonntag Vertreter indigener Völker in Basel. Überdies beschlossen sie den Aufbau eines globalen Netzwerks gegen den Uran-Abbau.
Basel, 29. August 2010

Die Atomindustrie entwurzle Völker, sie mache krank und sie fordere unablässig Menschenleben. Dies seien hartnäckig verdrängte Tatsachen, die alle jederzeit nachprüfen könnten, erklärten Vertreter und Vertreterinnen indigener Völker (Bild) während den letzten fünf Tagen am Kongress "Heiliges Land, vergiftete Menschen" ("Sacred Lands, Poisoned People") an der Universität Basel.

 

Doch leider hätten Regierungen, Unternehmen und Zivilgesellschaften einen Mantel des Schweigens über die zumeist katastrophalen Zustände in den Lebensräumen jener Urvölker ausgebreitet, wo die Menschen und Tiere unter den Folgen früherer Atombombentests oder des seither fortschreitenden Uran-Abbaus und seines strahlenden Abfalls ein erschütterndes Dasein fristeten. 

 

Globales Netzwerk mit Basler Wurzeln

 

Nach Basel-Stadt, das sich bewusst vom Atomstrom entnabelt hat, waren betroffene Frauen und Männer aus ihren radioaktiv verstrahlten Gebieten der USA, Kanadas, Indiens, Australiens und Afrikas gereist. Unter ihnen auch Vertreter der Wissenschaft, die mit Studien ihre Vorwürfe untermauerten. Der Grundtenor des Kongresses erinnerte an die seit Jahrzehnten bereits in Genf vor der UNO vorgebrachten und belegten Klagen: Menschen in abgelegenen Gebieten mit grossen Rohstoffvorkommen haben auch keine Grundrechte, wenn es darum geht, den Rohstoffbedarf der Konsumgesellschaften zu sichern. Egal, ob sie nun in Demokratien wie den USA, Kanada und Australien oder in Diktaturen wie Niger und pseudodemokratischen Ländern wie Russland leben.

Heute verabschiedeten die Vertreter und Vertreterinnen der Urvölker die "Basler Erklärung der Indigenen für eine atomfreie Zukunft aller Völker" (siehe unten). Dies im Rahmen des 19. Weltkongresses der Ärzte zur Verhütung eines Atomkrieges, unter deren Obhut und den Moderatoren Günter Baitsch, Claus Biegert und Günter Wippel die Vertretenden der Urvölker über die gesundheitlichen Folgen der Atomindustrie und den schleichenden "Genozid" an ihren Völkern diskutieren konnten. Der Austausch von überall etwa ähnlichen Erfahrungen mit den Uranminenkonzernen nahmen die Delegationen zum Anlass, Basel als Ausgangsort für die Entwicklung eines globalen Netzwerks gegen den Uran-Abbau in die Geschichte eingehen zu lassen.

 

Die Indigenen erhielten zudem Unterstützung durch die internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges. Diese verabschiedeten eine "Resolution zur Ächtung von Uranabbau und der Produktion von Yellowcake (Uranoxid)". Beide Verfahren werden in der Resolution als "unverantwortlich" und "ernsthafte Bedrohung für Gesundheit und Umwelt" bezeichnet. Uranabbau und die Produktion von Yellowcake seien eine Menschenrechtsverletzung: "Das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit, auf körperliche Unversehrtheit und Selbstbestimmung, auf den Schutz der Menschenwürde und auf sauberes Wasser sind nach Ansicht der Ärzte nur einige der Menschenrechte, die durch Uranabbau und seine Weiterverarbeitung verletzt werden.

 

Wortlaut der Erklärung der indigenen Delegationen:

 

"In der heutigen Zeit, in der die Zerstörung von Mutter Erde und der Gesundheit der Menschen durch die Erschliessung nuklearer Ressourcen immer weiter zunimmt, haben sich Repräsentanten indigener Völker auf dem Vorkongress 'Sacred Lands, Poisoned People' getroffen und sich über ihren Widerstand gegen Uranabbau ausgetauscht. Von Kanada und den USA bis Niger, Mali, Namibia, Tansania und Malawi, von Russland und Deutschland, über Australien bis Brasilien und Indien – Völker aus der ganzen Welt, die sich mit den Folgen dieser tödlichen Industrie konfrontiert sehen, haben sich hier zusammengefunden.

Vergangene, gegenwärtige und zukünftige Generationen indigener Völker sind überdurchschnittlich betroffen von Uranabbau, Atomwaffen und der Atomindustrie. Die nukleare Produktionskette führt zu einer radioaktiven Verseuchung der Menschen, des Landes, der Luft und des Wassers. Sie bedroht unsere Existenz und die zukünftiger Generationen. Uranabbau, die Weiterentwicklung von Atomenergie und internationale Abkommen, die die nukleare Produktionskette fördern, verletzten Menschenrechte und das Recht von Mutter Erde auf eine unversehrte Natur. Sie gefährden unser Überleben und unser Recht auf ein eigene Spiritualität, die ohne eine intakte Umwelt nicht gelebt werden kann.

Die gefährlichen gesundheitlichen Auswirkungen radioaktiver Strahlung beginnen mit dem Abbau von Uran. Wir bekräftigen hiermit die Erklärung des World Uranium Hearing in Salzburg, 1992, dass Uran und seine radioaktiven Zerfallsprodukte in der Erde verbleiben müssen. Und wir erklären unsere Solidarität mit all jenen, die für ein Ende des Uranabbaus und seiner Weiterverarbeitung sowie gegen den unverantwortlichen Umgang mit radioaktivem Abfall, Atomenergie und Atomwaffen eintreten.

Wir setzen uns voll und ganz ein für eine atomfreie Zukunft für alle Völker."




Weiterführende Links:
- Calmy-Rey: "Menschheit kann die Atomwaffen loswerden"
- "Ein neuer nuklearer Genozid ist jederzeit möglich"
- 2010 stellt sich Basel der nuklearen Apokalypse
- "Lasst das Uran im Bauch von Mutter Erde!"
- Der Atomstrom-Komfort führt in die verstrahlte Wüste der Tuareg
- Schweizer Kapital fördert Unterdrückung der Indigenen
- Neuer Hoffnungsschimmer über dem Land der Naga
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bz
vom 26. März 2024
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Wer bildet was oder wen?

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Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

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